Schweiz

NLB: Ulmers EHC Olten siegt erst in der zweiten Verlängerung

Die Partie in der Playoff-Halbfinale-Serie zwischen Olten und Langenthal war die bisher Längste in der Geschichte des Schweizer Eishockeys. Olten Stürmer Evgeny Chiriaev entschied das Spiel nach 87:24 Minuten für den EHC Olten.  Bisher lag der Rekord lag bei 85 Minuten, welche in der vergangenen Saison je einmal bei Lausanne – Davos und Bern – Lugano aufgestellt aufgestellt wurde, als die Spiele nach einer grossen und einer kleinen Verlängerung im Penaltyschiessen entschieden wurde. Eine erste doppelte Overtime in dieser aktuellen Saison gab es im Playoff-Viertelfinale in der Begegnung zwischen den Rapperswil-Jona Lakers und der EVZ Academy, welches die Lakers in der 82.Minute gewannen.

Es war ein historischer Abend im Stadion Kleinholz in Olten. Zum ersten Mal kam es in dieser Playoff-Halbfinale-Serie zwischen Langenthal und Olten zu einer zweiten Verlängerung.

Die Partie gestaltete sich von Beginn weg als sehr spannend, beinahe dramatisch, die Nerven der Zuschauer daher unglaublich angespannt und stieg je länger die Partie dauerte beinahe ins Unermessliche. Der Sieg der Oltener nach 87:24 Minuten brachte sie daher in eine großartige Ausgangslage.

Das Oltener Spiel glich bis weit ins Schlussdrittel einer Achterbahnfahrt. Geniales Hockeyspiel und Flops wechselten sich ab, offensiv agierten die Powermäuse überzeugend, in der Defensive aber war Nervenflattern angesagt, zudem waren sie des öfteren in der eigenen Zone überfordert. Doch auch der SC Langenthal vermochte nicht gerade zu Überzeugen und haderte mit den vielen Unkonzentriertheiten, wobei sie aber im ersten Drittel dennoch zu einigen erstklassigen Torchancen kamen. Den Führungstreffer aber erzielte der EHC Olten im Powerplayspiel.

Nach der ersten Pause kamen die Oberaargauer gestärkter und konzentrierter aus der Kabine und vermochten das Spiel zu drehen. Kim Karlsson sorgte für den Ausgleich und Giacomo Dal Pian nach dem Zuspiel von Brent Kelly zeigte sich für die Führung des SCL verantwortlich. Trotzdem fand Olten ins Spiel zurück. Nach einigen Druckphasen im Schlussdrittel, fast ohne Abschlüsse, da der Slot vor dem Langenthaler Tor praktisch zugemauert wurde, gelang ihnen der Ausgleich durch Luca Zanatta in der 55.Minute doch noch und den beiden Teams stand die Verlängerung bevor. In diesen 20 Minuten der ersten Overtime übernahm Langenthal die Regie, hatten die Dreitannenstädter im Griff, welche sich am SCL-Goalie Mathis die Zähne ausbissen und dessen Vorderleute sich derweil auf die Verteidigung konzentrierte. Bei Olten vergaben Schirjajew und McClement die besten Torchancen und somit brachte die erste Verlängerung keine Entscheidung.

Den besseren Start in die zweite Verlängerung hatte der SC Langenthal, doch der EHC Olten tastete sich wieder heran und liess vor allem hinten nichts mehr anbrennen. In der 88. Minute war es dann soweit: Lukas Haas mit einer Angriffsauslösung bediente Silvan Wyss, welcher einen Querpass durch die neutrale Zone auf Schirjajew weiterleitete. Das Timing perfekt, denn Schirjajew fackelte nicht lange und sein gewaltiger Schuss landete hinter Mathis im hohen Eck. Olten führt nun die Serie mit 3:1 an, daher gibt es für sie morgen Freitag in Langenthal den ersten Matchpuck!

Rapperswil verliert die vierte Begegnung auswärts in der Ajoie mit 4:1, damit kommt es zum 2:2 Ausgleich dieser Serie.
Der Sieg der Ajouluts absolut verdient, waren sie doch über das ganze Spiel hinweg gesehen das bessere Team, welche ihre Chancen effizient ausnutzten. Rapperswil tat sich nach dem frühen Gegentor bei Spielbeginn durch das Spiel schwer, gaben aber nie auf und kämpften bis zur letzten Sekunde.

Aufgefallen waren bei Ajoie vor allem die beiden Kanadier Jonathan Hazen und Philip-Michael Devos, welche zu den besten Offensivkräften der Swiss League gehören und die gestrige Partie prägten. Bereits nach drei Minuten im Startdrittel eröffnete Topscorer Devos, der sich besonders im 2.Abschnitt als sehr gefährlich erwies, das Skore. So bediente er nach nur 11 Sekunden nach der zweiten Pause mit einem Assist Barbero, welcher kurzum zum 2:0 einnetzte. Knapp bei Spielhälfte und in der 35 Minute gewährten die Rosenstädter Jonathan Hazen zuviel Freiheiten vor dem Tor und sich der Kanadier mit zwei Treffern bedankte. Erst Rizzello gelang es kurz nach dem dritten Gegentreffer für die Lakers auf ein 1:3 zu verkürzen, dies aber war der einzige Treffer der Gäste im ganzen Spiel.

Die vier Tore gaben dem HC Ajoie viel Selbstvertrauen, was sich vor allem in der Defensive bemerkbar machte, als sie die Lakers über weite Strecken im Griff hatten.

Der Auftritt der Lakers hinterlässt klarerweise Fragen, obwohl in dieser Partie sehr viel für Ajoie lief, derart viele gravierende Aussetzer hatten. So zum Beispiel Verteidiger Fabian Maier, der beim 1:0 viel zu weit weg von Devos stand, dessen Schuss deshalb nicht blocken konnte und stattdessen seinem Goalie Melvin Nyffeler die Sicht verdeckte. Nicht erklärbar auch, warum man nach der ersten Pause nicht bereit war auf den 1:0 Rückstand zu reagieren. Auffallend war auch die Harmlosigkeit der Gäste vom Obersee in der Offensive. Einmal wurde Corsin Casutt vermisst, welcher wegen Vaterfreuden für dieses so wichtige Spiel passen musste.

Die Lakers müssen nun morgen Freitagabend dieses total missratene Spiel vergessen machen, aus den Fehlern lernen und müssen das morgige Heimspiel unbedingt gewinnen. Ansonsten ist der Sieg dieser Serie, das Finale und ein eventueller Aufstieg gegessen und muss in der nächsten Saison erneut in Angriff genommen werden.

Olten – Langenthal 3:2 n.V. (1:0, 0:2, 1:0, 0:0, 1:0) Stand: 3:1
Tore: 19. Mäder (Horansky/Ausschluss Leblanc) 1:0. 24. Karlsson (Kelly/Ausschlüsse Wyss; Rytz) 1:1. 32. Dal Pian (Kelly) 1:2. 55. Zanatta (Horansky) 2:2. 88. Schirjajew (Wyss, Haas) 3:2.

HC Ajoie vs SC Rapperswil-Jona Lakers 4:1 (1:0, 3:1, 0:0) Stand 2:2

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