In einer unglaublichen Partie führten die Graz99ers gegen die Adler aus Znaim nach nur drei Minuten bereits 3:0. Dennoch musste man dank eines Doppelpacks der Gäste kurz vor dem Ende in die Overtime, in der Ken Ograjensek den Steirern doch noch den 7:6 Sieg bescherte.
Im Merkur Eisstadion von Graz waren erst 57 Sekunden auf der Uhr, als die Gastgeber aus Graz zum ersten Mal jubeln konnten. Ty Loney fing einen Pass kurz nach der gegnerischen blauen Linie ab und konnte Schlussmann Patrik Nechvatal zwischen den Beinen bezwingen. Die Gäste aus Südmähren waren in weiterer Folge etwas von der Rolle und bedienten den Gegner perfekt. Ein Fehler im Aufbau gab den 99ers Puckbesitz in der Angriffszone, Ken Ograjensek legte den Puck ideal auf Robin Weihager zurück und der Verteidiger versenkte den Punk in der linken Ecke. Damit nicht genug, denn nur 38 Sekunden später stellten die Murstädter durch Dominik Grafenthin auf 3:0. Ein starker Forecheck resultierte in einen Turnover, Matt Garbowsky legte den Puck perfekt zum 23-jährigen Berliner und der beendete den Arbeitstag von Nechvatal – Tomas Halasz übernahm nach nur knapp drei Minuten. Danach fingen sich die Gäste und das Spiel präsentierte sich ausgeglichener. Größere Chancen waren Mangelware. Erst als die 99ers nach knapp elf Minuten zum ersten Mal in die Kühlbox mussten, gab es eine Großchance für Znojmo zu verzeichnen. Cameron Braes, der vor dem Tor auf den Puck lauerte, wurde ideal bedient, schob den Puck aber an Linus Lundin und dem Tor vorbei. Doch Znaim erspielte sich auch nach Ablauf der zwei Minuten gegen Curtis Hamilton gute Chancen und nach etwas mehr als 16 Minuten stellte Anthony Luciani, der von Marek Kalus mit einem sehenswerten Backhander bedient wurde, auf 1:3. Kurz vor der ersten Pausensirene bot sich für den Gastgeber nochmals eine Großchance, als Loney vor Halasz auftauchte, doch dieser fällte den Stürmer und vereitelte eine gute Torchance.
Den Adlern aus Znaim bot sich gleich nach Wiederbeginn die eine oder andere gute Einschussmöglichkeit, doch Lundin war am Posten. Marek Kalus nahm nach etwas mehr als 26 Minuten auf der Strafbank Platz, die 99ers nützten die nummerische Überzahl und stellten auf 4:1. Ograjensek stand nach einem Abpraller goldrichtig und schob den Puck ins Tor. Die Antwort von Znaim ließ aber nicht lange auf sich warten. CJ Stretch feuerte einen perfekt platzierten Handgelenksschuss ins rechte Kreuzeck. Nach 33 Minuten fiel dann auch der Anschlusstreffer für Znaim. Ein geblockter Schuss resultierte in ein 2 auf 1, welches von den Südmähren perfekt gespielt wurde. Tomas Guman lief am Ende allein auf Schlussmann Lundin und bezwang diesen „fivehole“. Knapp drei Minuten waren im Mitteldrittel noch auf der Uhr als Grafenthin alleine auf den Znaimer Schlussmann zufuhr, doch Halasz hielt die Hartgummischeibe fest. Praktisch mit der Pausensirene jubelten die Fans erneut, doch Colton Yellow Horns Treffer wurde nach Videostudium wieder aberkannt – die Zeit war bereits abgelaufen.
64 Sekunden waren im Schlussabschnitt gespielt, als Michal Kruckovyc wegen Hakens vom Eis musste. Die 99ers erzielten in weiterer Folge ihren zweiten Powerplay-Treffer der Partie. Curtis Hamilton brachte die Scheibe perfekt in die Mitte, wo Ty Loney lauerte und seinen zweiten Treffer der Partie bejubelte. Wenig später hatten die Anhänger der 99ers erneut Grund zum Feiern, als Curtis Hamilton im Slot abzog und den Puck in die Maschen hämmerte. Doch die Referees berieten sich und nach Videostudium wurde der Treffer wegen Torraumabseits erneut aberkannt. Znaim schaffte wenig später den erneuten Anschluss, als Jakub Stehlik Schlussmann Lundin mit einem durchaus haltbaren Schuss bezwingen konnte. 99ers Headcoach Doug Mason entschied sich nach dem 5:4 sein Timeout zu nehmen. Etwas mehr als fünf Minuten vor dem Ende stellten die Grazer ihren 2-Torevorsprung wieder her, als Colton Yellow Horn erfolgreich war. Halasz war am Schuss des Kanadiers zwar dran, die Scheibe rutsche aber dennoch ins Tor. Ein Doppelschlag binnen 25 Sekunden egalisierte den Spielstand und schickte die Partie in eine Verlängerung. Marek Kalus und Allan McPherson netzten für die Tschechen.
Gerade einmal 15 Sekunden waren in der Verlängerung gespielt, als sich die Moser Medical Graz 99ers vor 1.688 Zusehen den Extrapunkt sicherten. Oliver Setzinger mit dem erzwungenen Turnover, der Verteidiger bediente Ogranjesek mustergültig und dieser schob zum alles entscheidenden 7:6 ein.
Erste Bank Eishockey Liga
Moser Medical Graz 99ers : Orli Znojmo – 7:6 n.V (3:1|1:2|2:3|1:0)
Tore:
1:0 Loney (1.)
2:0 Weihager (3.)
3:0 Grafenthin (3.)
3:1 Luciani (17.)
4:1 Ograjensek (28./PP)
4:2 Stretch (30.)
4:3 Guman (34.)
5:3 Loney (42./PP)
5:4 Stehlik (45.)
6:4 Yellow Horn (55.)
6:5 MacPherson (59.)
6:6 Kalus (59.)
7:6 Ograjensek (65.)
www.hockey-news.info , Bild: fodo.media/Harald Dostal