EBEL: Kaderbewertungen 2018/19

EBEL-Kaderbewertung: Fehervar AV19 (6/12)

Traditionell blickt Hockey-News auch heuer wieder auf die Teams der Erste Bank Liga. Neben einem Blick auf die Kaderbewegungen und einer Analyse aller Mannschaftsteile wagt die Hockey-News Redaktion auch eine Einschätzung der Stärke des jeweiligen Teams.

Um nur einen mickrigen Punkt endete die Saison von Fehervar AV19 nach 54 Runden – nur einen Zähler lag man in der Endabrechnung hinter dem späteren Meister aus Bozen. Den Grunddurchgang beendeten die Magyaren mit elf Zählern außerhalb der fixen Playoffteilnahme. Headcoach Benoit Laporte wurde Anfang Dezember durch einen alten Bekannten ausgetauscht. Ob Fehervar den Schwung der letzten Runden irgendwie mitnehmen kann?

DER COACH
Am 1.Dezember des letzten Jahres übernahm Hannu Järvenpää zum zweiten Mal den Job hinter der Bande. Der 55-jährige Finne wird auch in der kommenden Saison das Traineramt bei den Magyaren bekleiden. Für Järvenpää wird es seine zehnte Saison also Coach eines Teams aus der Erste Bank Eishockey Liga (EBEL). Es bleibt abzuwarten wie er in Szekesfehervar zurechtkommt, schließlich ist es die erste Saison, die Järvenpää dort als Headcoach beginnt. Mit dem erfahrenen Coach holten die Teufel sechs Siege aus den zehn Partien der Platzierungsrunde – anscheinend hat sich der Coaching-Staff ein gutes Konzept zurechtgelegt. Am Ende schrammte man nur ganz knapp an den Playoffs vorbei. Fehervar-Urgestein Lajos Enekes, der bereits seit 2001 im Trainerstab der Ungarn steht, wird Järvenpää unterstützen.
Punkte: 7/10

Wohin geht die Reise mit Steuermann Järvenpää dieses Mal? (Pic: fodo.media/Harald Dostal)

DIE GOALIES
Zwischen den Pfosten hat sich in Szekesfehervar relativ wenig verändert. Mac Carruth steht noch bis zum Ende der kommenden Saison unter Vertrag und geht in die zweite Spielzeit als #1. Im Vorjahr konnte der US-Amerikaner mit guten Leistungen aufzeigen und war sicherlich einer der „bright spots“ der Ungarn. In 40 Spielen lieferte eine Fangquote von 93% und einen Gegentorschnitt von nur 2,56 ab. Sein Backup aus dem Vorjahr, Miklos Rajna, ist nicht mehr im Aufgebot der Magyaren – dafür werden David Gyenes und Daniel Kornakker ihre Chancen bekommen. Am 26-jährigen Carruth werden die beiden Ungarn aber vorerst nicht vorbeikommen.
Punkte: 7/10

Mac Carruth ist die unumstrittene #1! (Pic: fodo.media/Harald Dostal)

DIE DEFENSE
Mit Antonin Manavian hat der punktbeste Verteidiger das Team in Richtung Zagreb verlassen, die letzten drei Jahre war der Franzose ein wichtiger Eckpfeiler der Fehervar-Defensive. Dafür holte man mit dem 38-jährigen Ryan Glenn einen erfahrenen Verteidiger, der nach Salzburg, Bozen und dem VSV nun bereits beim vierten EBEL-Club auf dem Eis stehen wird. Weiter unter Vertrag steht Jonathan Harty, der sich im Vorjahr als durchaus guter Verteidiger entpuppte und nach Manavian der beste Offensivverteidiger war. Bemerkenswert auch, dass Harty eine neutrale Plus-/Minusstatistik hatte. Mit Jesse Jyrkkiö und Juha Uotila verließen zwei Spieler aus Finnland den Verein, mit dem 37-jährigen Harri Tikkanen holte man einen Finnen für die Defensive. Bis 2017 spielte Tikkanen ausschließlich in der Heimat, ehe er im Vorjahr den Sprung nach Zagreb wagte. Er wurde mit einem 1-Jahresvertrag ausgestattet. Wieder mit von der Partie sind Bence und Daniel Szabo, Bence Stipsicz und der US-Amerikaner Eric Meland. Auch für Youngster Tamas Laday könnte es einige Einsätze geben. Wie bei allen Neuzugängen bleibt abzuwarten, wie sich diese ins Team einfügen können, die Mischung aus Routiniers und Jugend ist aber durchaus ein positiver Aspekt, auch wenn man es im ligaweiten Vergleich eher schwierig haben wird.
Punkte: 6/10

Harty bleibt im Fehervar-Dress (Pic: fodo.media/Harald Dostal)

DIE OFFENSE
Der „local hero“ und Topscorer bleibt den Ungarn auch in der kommenden Saison erhalten. Janos Hari konnte in der Spielzeit 2017/18 aufzeigen und in 50 Partien satte 22 Tore und 24 Vorlagen abliefern. Damit belegte der Lokalmatador im ligaweiten Ranking den 20.Platz. Will Fehervar in der kommenden Saison mitreden, so muss vom 26-jährigen Flügelstürmer eine ähnliche Produktion kommen. Der Abgang von Olivier Latendresse schmerzt, war der Kanadier doch der zweitbeste Scorer und bester Vorlagengeber der Magyaren. Ihn zog es nach Frankreich, wo er bei Grenoble unterzeichnete. Auch David Gilbert orientierte sich anderweitig und stürmt heuer in der zweitchen tschechischen Liga. Um diese Lücken zu schließen schlug Fehervar am Transfermarkt mehrmals zu. Istvan Sofron kehrt nach Gastspielen in Krefeld, Klagenfurt, Wichita und Villach wieder zu seinem Heimatverein zurück. Mit Anze Kuralt holte man einen jungen, offensiv talentierten Stürmer in den Kader. Die Wildcard wird am Ende aber wohl Zack Phillips sein – der ehemalige NHL 1st Round Pick kommt nach einer 46-Punktesaison für die Nottingham Panthers in die EBEL. Mit 25 hat der gebürtige Kanadier noch viele gute Jahre vor sich. Zusammen mit Andrew Sarauer, der nach einem Jahr beim VSV sein Comeback in Szekesfehervar gibt, kann man durchaus von einer talentierten Offensive sprechen, die sicherlich den einen oder anderen Gegner überraschen wird. Für Headcoach Järvenpää gilt es nun das richtige System zu entwickeln.
Punkte: 6/10

Auf Janos Hari lasten die ungarischen Hoffnungen! (Photo: GEPA pictures/ Csaba Doemoetoer)

FAZIT
Fehervar AV19 wird auch in der kommenden Saison im unteren Tabellendrittel unterwegs sein, dennoch werden die Ungarn den einen oder anderen Gegner ärgern. Eine Playoff-Teilnahme würde wohl viele überraschen – ein Ticket für die „postseason“ gibts -wenn überhaupt- wohl nur über die Qualirunde.
Gesamtpunkte: 26/40

RANGTEAMPUNKTEBERICHT
1.Red Bull Salzburg35BEWERTUNG
2.Vienna Capitals34BEWERTUNG
3.Black Wings Linz33BEWERTUNG
3.EC KAC33BEWERTUNG
5.HC Bozen31BEWERTUNG
6.HC Innsbruck30BEWERTUNG
7.Medvescak Zagreb28BEWERTUNG
8.EC VSV27BEWERTUNG
8.Graz99ers27BEWERTUNG
8.EC Dornbirn27BEWERTUNG
11.Fehevar AV1926BEWERTUNG
12.Orli Znojmo22BEWERTUNG

Pics: fodo.media/Harald Dostal, GEPA pictures/ Oliver Lerch

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