Auch in ihrem zweiten Testspiel gingen die Rotjacken leer aus, sie unterlagen am Freitagnachmittag dem slowakischen Meister HC Banská Bystrica klar mit 2:7.
Der slowakische Champion startete mit viel Offensive in die Begegnung: Guillaume Asselin tankte sich von außen bis ins Zentrum durch, seinen Abschluss parierte David Madlener mit den Beinschonern (1.). Schon im nächsten Angriff kam Banská Bystrica aber zum ersten Mal auf die Anzeigetafel: Ein verdeckter Wristshot Karol Slobodas von der blauen Linie aus schlug oberhalb der Fanghand des KAC-Goalies ein (2.). Während eines vierminütigen Überzahlspiels kamen dann auch die Rotjacken in der Partie an: Nachdem Johannes Bischofberger noch knapp daran gescheitert war, ein Wahl-Zuspiel unter den Schonern von Torhüter Stephon Williams durchzudrücken, stellte Siim Liivik aus kurzer Distanz und nach feinem Querpass von Manuel Geier auf 1:1 (jeweils 5.).
Auch die Slowaken waren während ihres ersten Powerplays gefährlich: Éric Faille wurde per Steilvorlage ideal angespielt, David Madlener blieb in der direkten Konfrontation mit seinen Pads gleich zwei Mal Sieger (7.). Die beste Gelegenheit auf Klagenfurts erstmalige Führung vergab dann Bischofberger: Mitch Wahl erreichte einen zunächst aussichtslos erscheinenden Vertikalpass und legte schön ins Zentrum, der Vorarlberger im KAC-Trikot setzte seinen Handgelenksschuss aber an die Querlatte (13.).
Auf der Gegenseite hatte Ján Sýkora seinen großen Auftritt, als er am rechten Flügel durchbrach, energisch in den Slot schnitt, dort jedoch erneut an den Beinschonern Madleners scheiterte (19.). Noch in der selben Spielminute ging Banská Bystrica erneut in Führung: Einen Rebound arbeitete der an der verlängerten Torlinie stehende Brock Higgs förmlich in die Maschen.
In den zweiten Abschnitt startete der EC-KAC als das aktivere Team, Clemens Unterweger scheiterte mit zwei Schlenzern an Williams (22.), Johannes Bischofberger fälschte einen scharfen Querpass von Mitch Wahl so ab, dass er erneut nur Metall traf (23.). Ein energischer Vorstoß von Manuel Geier mündete in einer Gelegenheit für Siim Liivik im Zentrum, bei seinem Schuss brachte der Torhüter der Slowaken seine Beinschoner aber noch rechtzeitig aufs Eis (25.).
Mit einem Doppelschlag innert 54 Sekunden sorgte Banská Bystrica schließlich für klare Verhältnisse: Zunächst drückte Alex Tamáši den Puck nach einem Rebound im dritten Versuch über die Linie (27.), dann schloss Éric Faille einen Sololauf mit einem sehenswerten Schlagschuss in die lange Ecke ab (28.). Der bis dahin im zweiten Durchgang eher passiv auftretende slowakische Meister hatte nun Blut geleckt: Róbert Vargas Deflection im Slot flog nur um Zentimeter an der Stange vorbei (34.) und gegen den nahezu durch die gesamte Defensivzone des EC-KAC marschierenden Tamáši rettete Madlener mit dem sprichwörtlich letzten Zacken seiner Pads (36.).
Auf der Gegenseite wurde Andrew Kozek bei einem Sololauf gelegt, der Schiedsrichter entschied sich jedoch gegen einen Penalty Shot (37.). Bei einem „Zwei-gegen-Eins“-Konter legte Siim Liivik nicht auf Stefan Geier quer, sondern zog selbst ab, Stephon Williams schloss die kurze Ecke (40.).
Durchgang Nummer drei brachte nahezu direkt vom eröffnenden Faceoff weg einen „Zwei-gegen-Eins“-Konter für die Slowaken, bei dessen Abschluss Éric Faille allerdings mittels Direktabnahme die Scheibe nicht richtig traf (41.). Der fünfte Gegentreffer für den EC-KAC folgte jedoch schon bald: Unmittelbar nach einer überstandenen Unterzahlsituation war Tomáš Zigo auf und davon, nach Sololauf tunnelte er Madlener zum 5:1 (44.). Nick Petersen hatte im folgenden Angriff seinen ersten Treffer als KAC-Spieler am Schläger, brachte den Puck frei am Crease stehend aber nicht an Goalie Williams vorbei.
Noch in der gleichen Sequenz servierte der Kanadier das Spielgerät auf seinen Landsmann Andrew Kozek, der direkt abzog, sodass Thomas Koch den Abpraller nur noch einkehren musste (45.). Danach folgten weitere große Auftritte des an diesem Nachmittag überragenden Èric Faille: Er stocherte einen Rebound nach Varga-Schuss aus kurzer Distanz zum 6:2 über die Linie (50.) und konnte sich nach der recht unbedrängten Konklusion eines „Tic-Tac-Toe“-Spielzugs gar als Hattrick-Torschütze feiern lassen (51.). Weil ein Nachschuss von Róbert Varga in der Schlussphase knapp am langen Pfosten vorbei hoppelte (59.), blieb es bis zum Ende beim 7:2.
Die Rotjacken, die in den ersten gut 25 Spielminuten eine passable Leistung abgeliefert hatten, danach aber in Zweikämpfen zu oft nur zweite Sieger waren, beenden das Pavol Zábojník-Gedenkturnier am Samstag (12.30 Uhr) mit der Partie gegen den HC Košice. Nur ein Sieg stellt sicher, dass der EC-KAC den Bewerb nicht am sechsten und letzten Rang beendet.
Petri Matikainen: „Wir haben auch im heutigen zweiten Testspiel sehr viel über unsere Mannschaft gelernt. Ein Team, das in jedem der letzten vier Jahre im Finale der slowakischen Liga stand, hat uns schlicht und ergreifend niedergekämpft. Über Strecken der beiden ersten Abschnitte hielten wir mit, insbesondere im dritten Drittel hatten wir in den Zweikämpfen aber nur wenig zu bestellen. Viele der Gegentore sind aus Situationen entstanden, in denen wir uns falsch verhalten haben. Vor uns liegt also, wie diese Begegnung gezeigt hat, noch jede Menge Arbeit.“
HC Banska Bystrica (SVK) – EC-KAC 2:7 (1:2,0:2,1:3)
Tore KAC: Liivik (5./pp), Koch (45.)
www.kac.at, (Pic: fodo.media/Harald Dostal)
