Es ist jetzt knapp eine Woche her, dass die Dornbirn Bulldogs und die VEU Feldkirch mit einem Team Vorarlberg in die ICEHL wollen. Viele Fragen sind noch offen und die Zweifel im westlichsten Bundesland werden von vielen Seiten, vor allem den Medien, immer lauter.
Die Meldung, dass Dornbirn und Feldkirch gemeinsame Sache machen wollen, schlug hohe Wellen in der heimischen Eishockey-Szene. Zunächst war die Resonanz durchaus erfolgsversprechend, denn auch Liga-Boss Feichtinger unterstütze die Bewerbung. Sogar der Name drang schon durch und das Team Vorarlberg soll als VEU Knights auflaufen.
Die Vorarlberger Tageszeitung „Neue“ sieht das ganze Projekt aber deutlich kritischer an und schreibt in der heutigen Ausgabe sogar von einer Sackgasse, da es laut deren Informationen so gut wie keine Gemeinsamkeiten zwischen Dornbirn und Feldkirch gebe.
Im Westen ist man sich einig, dass Feldkirch die treibende Kraft hinter dieser Allianz sei, das würde auch die Namensgebung bestimmen. VEU steht immer im Zusammenhang mit Feldkirch und die Knights sind eine Anspielung auf die Ritterstadt Feldkirch.
Das könnte dann aber auch ligaintern zu Problemem führen, denn Dornbirn ist der aktuelle ICE-Teilnehmer und müsste daher der Träger der Allianz sein, ansonsten müsste es zu einem offiziellen Bewerbungsverfahren kommen und bei einer Aufnahme wären laut Infos der „Neuen“ 150.000€ fällig. Zudem ist Feldkirch erst letzte Saison mit der Bewerbung abgeblitzt.
Dann könnte es auch noch Probleme mit den Fans geben, denn Proteste der Feldkirch Anhänger seien vorprogrammiert, wenn eine VEU in der Dornbirner Halle spielen müsse. Es ist offensichtlich, dass die beiden Vereine nicht wirklich viel verbinde.
Das spiegelt sich auch in der Führungsetage wieder. Die VEU-Bosse Lampert und Groß werden so gut wie nie gemeinsam mit DEC Manager Kutzer gesichtet. Wenn man bedenkt, dass eine offizielle Bewerbung in den nächsten Tagen erfolgen muss, gibt das durchaus Raum für Spekulationen.
Ein weiterer nicht zu verachtender Punkt ist Dornbirns Kooperation mit dem EC Bregenzerwald. Die Wälder gaben sehr deutlich zu verstehen, dass sie kein Interesse daran hätten, bei dieser Allianz mitzuwirken. Umgekehrt ausgedrückt würde dies auch bedeuteten, dass der DEC die Zusammenarbeit mit dem EC Bregenzerwald beenden müsse.
Zusammengefasst kann man sagen, dass hier noch sehr viele offene Fragen herrschen und die Zeit nicht wirklich viel Spielraum lässt. Die Medien in Vorarlberg werden ungeduldig und gehen mit den Verantwortlichen hart ins Gericht. Die „Neue“ findet sehr deutliche Worte:
„Letzten Endes zeichnet sich immer deutlicher ab, dass die kommende ICE-Saison ohne Vorarlberger Beteiligung stattfindet. Denn die gemeinsame Bewerbung wirkt undurchdacht und die eigenständige Bewerbung der VEU ist mehr denn je völlig chancenlos.“
Ob es wirklich so weit kommen wird, kann man von außen ganz schwer beurteilen. Die nächsten Tage und Wochen werden zeigen wohin die Reise des „Team Vorarlberg“ gehen wird.
www.hockey-news.info, Bild: CDM/Margotti