Laut einem Bericht des Medienblattes „Blick“ wird der Schweizer Cup wieder begraben. Die nächste Austragung soll damit die Letzte sein. Dies haben die NL-Vereine hinter den Kulissen bereits beschlossen. Der Grund dafür soll der überlastete Kalender sein. Dafür sollen die Clubs ab der Saison 2021/22 in der Qualifikation zwei Heimspiele mehr austragen können. Von diesem Entscheid wurde bisher noch nichts nach außen kommuniziert, scheint aber eine beschlossene Sache.
Damit ist der Schweizer-Cup, der 2014 wieder ins Leben gerufen worden war, nach nur 7 Jahren wieder diskret verabschiedet worden, denn die Vereine wollen stattdessen lieber Kohle verdienen. Für die kleineren Clubs aber war dieser Cup viel wichtiger als für jene Großclubs, welche das Sagen haben.
Genauso diskret und fragwürdig fällte die NL vor einigen Wochen den Entscheid, dass Clubs aufgrund des neuen Transferabkommen mit der NHL einen Spieler mit laufendem Vertrag an die NHL verlieren, es ihnen erlaubt einen zusätzlichen Importspieler, einen mehr als die anderen zu engagieren.
Profiteure dieser Abmachung sind Clubs der oberen Tabellenhälfte. Bisher aber profitierten nur die ZSC Lions mit dem Abgang ihres Topscorers Pius Suter (zu Chicago) und verpflichteten als Ersatz den National-Stürmer Sven Andrighetto und erhielten eine NHL-Entschädigung von 230.000 Franken.
Der Grund für das Ende des Cups soll der überlastete Kalender sein. Die gleichen Vereine haben jetzt auch den Stecker für den Schweizer-Cup gezogen, anstatt ein kleines Kuchenstück mit kleineren Teams aus der Swiss League und den Amateur-Ligen zu teilen. Für die Swiss-League und den Amateur-Ligen war es jeweils ein Highlight, doch nun langen einige Teams aus dem Oberhaus mit beiden Händen zu.
Das Argument lautet, dass der Kalender wegen der Meisterschaft, Champions League und anderen internationalen Verpflichtungen wie Olympia 2022 zu überladen sei, um den Schweizer-Cup weiterhin unterbringen zu können.
In Wahrheit aber will man die Termine des Cups für mehr Partien in der Qualifikation nutzen. Laut Plan soll jeder Club zwei Heimspiele mehr absolvieren, denn damit lassen sich gesamthaft gesehen mehrere Millionen verdienen. Aber ob die Fans, welche schon mehrfach gegen zu viele Spiele in der Qualifiaktion (50 Spiel sind 6 zuviel) protestierten, bereit sind, dies auf die Dauer mitmachen werden sei in Frage gestellt, hatte man doch für die anstehende Saison 2020/21 bereits zwei zusätzliche Solidaritätsrunden wegen der Corona-Krise eingeführt.
Somit bleiben diverse Clubs ihrem Ego-Trip treu. Zudem passt es ins Bild, als sie diesen Sommer eine eigene AG (ohne die Clubs der Swiss League…?) gegründet hatten, um die TV- und Marketing-Rechte auf eigene Rechnung verkaufen zu können und der Verband zukünftig in die Rolle des Bittstellers degradiert wurde. Auch könnte das Geld knapp werden, denn der Kontrakt mit der Zürich-Versicherungen und auch das Engagement im Schweizer-Cup, als auch als Hauptsponsor der Nationalmannschaft und der Schiedsrichter läuft im nächsten Frühling aus.