Am 4.Oktober startet die National Hockey League (NHL) in die Saison 2017/18. Schaffen die Pittsburgh Penguins den „Three-peat“, finden Teams wie Colorado, Buffalo oder New Jersey aus dem Tabellenkeller, wie sind die Mannschaften der Austro-Cracks aufgestellt? In der alljährlichen Preview-Serie rückt Hockey-News.info jeden Tag ein anderes Team in den Fokus.
Mit 106 Punkten konnten die Minnesota Wild im Vorjahr das beste Ergebnis der Franchise-Geschichte einfahren. In der ersten Runde musste man nach einem 1:4 gegen die St.Louis Blues erneut früh die Segel streichen. Gerade die Sturmlinien wurden einen kleinen Umbau unterzogen – Erik Haula unterschrieb in Las Vegas, Jason Pominville ging zurück nach Buffalo und auch Martin Hanzal suchte sich einen neuen Arbeitgeber. Für General Manager Chuck Fletcher galt es, diese Abgänge zu kompensieren. Insgesamt drei Neuzugänge darf man im Sturm der Wild begrüßen. Zusätzlich konnte man mit Captain Mikko Koivu frühzeitig verlängern und die Vertragsverhandlungen mit Mikael Granlund und Nino Niederreiter positiv abschließen.
Minnesota Wild | |
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Zugänge: | Tyler Ennis, Marcus Foligno, Matt Cullen, Kyle Quincey, Ryan Murphy |
Abgänge: | Erik Haula, Jason Pominville, Martin Hanzal, Marco Scandella, Darcy Kuemper, Ryan White, Christian Folin, Nate Prosser, Jordan Schroeder, Tyler Graovac, Alex Tuch |
2017 1st Round Pick: | - |
Top 3 Prospects: | Joel Eriksson Ek, Luke Kunin, Kirill Kaprizov |
Mit 69 Punkten war Mikael Granlund der punktbeste Wild-Stürmer und hat somit seinen Platz in den Top 6 fix. Headcoach Bruce Boudreau wird viele Optionen vorfinden, mit Zach Parise, der aber weiterhin mit Verletzungen hadert und weit entfernt von Normalform ist, Jason Zucker oder Nino Niederreiter hat man starke Winger, die man dem jungen Finnen an die Seite stellen kann. Auch wird interessant sein, ob man Eric Staal, der in sein zweites Jahr bei den Wild geht und im ersten mit 65 Punkten auftrumpfen konnte, als Center oder Flügelstürmer einsetzt. Eines ist aber klar: mit Granlund, Koivu und Staal hat man drei sehr starke Center, die in vielen Situationen einsetzbar sind. Dazu kommt noch Matt Cullen, der seine Karriere in Minnesota, seiner Heimat, ausklingen lässt. 19 NHL-Saisonen hat der 3-fache Cup Champion schon in den Beinen, mit seinen 40 Jahren bringt er aber vor allem eines Mit – Erfahrung. Die beiden Ex-Sabres Marcus Foligno und Tyler Ennis dürften fixe Nummern in der dritten Angriffsformation sein. Spannend wird die Entwicklung der jungen Wild(en). Joel Eriksson Ek und Luke Kunin klopfen an die NHL-Tür, ernstgenannter dürfte den einen Kaderplatz ergattern. Interessant ist die Personaie Kirill Kaprizov: nach starken World Juniors rechnete man damit, dass der russische Scorer nach Nordamerika kommt, er hat aber seinen Vertrag bei ZSKA Moskau um drei Jahre verlängert. Man wird sehen, ob und wann er den Sprung in die NHL wagt.
Stürmer | ||
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Zach Parise | Mikko Koivu | Charlie Coyle |
Nino Niederreiter | Mikael Granlund | Jason Zucker |
Marcus Foligno | Eric Staal | Tyler Ennis |
Chris Stewart | Matt Cullen | Joel Eriksson Ek |
Mit 40 Punkten war Ryan Suter einmal mehr der punktbeste Verteidiger der Wild und hat seine Vormachtstellung als #1 Defender weiterhin sicher. Der US-Amerikaner steht noch bis 2025 in seiner Heimat unter Vertrag, man darf gespannt sein wie der 32-Jährige in den nächsten Jahren performen wird. Neben Suter entwickelte sich Jared Spurgeon zu einer wichtigen „Größe“ in der Defensive der Wild. Gutes Skating, gutes Puckmoving, fester Bestandteil des Powerplays – Suter und Spurgeon sind eines der besseren D-Pairings der gesamten Liga. Vor dem Expansion Draft lief man Gefahr einen der jungen Defender zu verlieren, deswegen speiste man die Vegas Golden Knights mit Alex Tuch ab, dafür konnte man Jonas Brodin und auch Matt Dumba in der Franchise halten. Ein hoher Preis, den man bezahlen musste, am Ende war es aber die richtige Entscheidung. Brodin hat sich mit seienn 24 Jahren bereits etabliert, Dumba ist auf dem besten Wege sich für Top-Pair-Einsätze zu empfehlen. Der Kanadier verfügt über viel offensives Potenzial, packt aber auch gerne massive Hits aus – ein Entertainer, der das Publikum aus seinen sitzen reißen kann. Abgerundet wird die sehr vielseitige Defensive durch Mike Reilly, der heuer aber einen Schritt nach vor machen muss, will er nicht von Gustav Olofsson abgefangen werden. Auch Ryan Murphy, der aus Carolina kam, oder Kyle Quincey wollen sich für das dritte Pairing empfehlen.
Verteidiger | |
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Ryan Suter | Jared Spurgeon |
Jonas Brodin | Mathew Dumba |
Kyle Quincey/Mike Reilly | Ryan Murphy/Gustav Olofsson |
Bis zum Ablauf der Saison 2020/21 hat Devan Dubnyk einen Vertrag in den „twin cities“ – bis dahin wird der Kanadier vermutlich auch noch die Position des #1-Goalies einnehmen. Der 31-jährige Netminder konnte in den letzten drei Jahren vollends überzeugen und gehörte statistisch gesehen immer zu den Top 10 Goalies der Liga. Der ehemalige Backup, Darcy Kuemper verließ das Team, Alex Stalock wird die Rolle der #2 übernehmen. Der US-Amerikaner gab sein NHL-Debut im Dress der San Jose Sharks, bei den Kaliforniern stand er auch fünf Jahre unter Vertrag. Im vergangenen Jahr spielte Stalock 50 Partien für das AHL-Team, die Iowa Wild, es reichte nur für zwei Einsätze auf höchster Spielklasse. Das wird sich heuer definitiv ändern, auch weil Minnesota nicht gerade mit einem gut gefüllten Goalie-Prospectpool gesegnet ist.
Torhüter | |
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Devan Dubnyk | Alex Stalock |
Hockey-News Projection: Minnesota verfügt über die Qualität und Klasse um sich ein Playoff-Ticket zu sichern – nach 82 Spielen bejubelt man die sechste Playoff-Teilnahme in Folge!
www.hockey-news.info , Bild: Michael Miller (CC BY-SA 4.0)