Am 12.Oktober startet die National Hockey League (NHL) in die Saison 2021/2022. Schafft Tampa den „Three-Peat“, was darf man von der neuen Franchise aus Seattle erwarten? In der alljährlichen Preview-Serie rückt Hockey-News.info jeden Tag ein anderes Team in den Fokus.
Seit der Finalteilnahme in der Saison 2011/12 qualifizierten sich die New Jersey Devils nur ein einziges Mal für die Playoffs und befinden sich seit Jahren in einem schmerzhaften Rebuild. Seit dem NHL Entry Draft 2015 konnte man nicht weniger als fünf mal in den Top 10 des Drafts zugreifen und somit ein Grundgerüst für die Zukunft zusammenbauen, welches sich nun schön langsam in das Rampenlicht spielt. Angeführt von Nico Hischier, den dritten Schweizer Captain der NHL-Geschichte und dem 1st Overall Pick 2019, Jack Hughes, soll es im „Garden State New Jersey“ in erfolgreichere Zeiten gehen. Im Sommer wurde der Kader punktuell verändert, vor allem das Signing von Offensiv-Verteidiger Dougie Hamilton war ligaweit ein echtes Statement.
New Jersey Devils Infobox | |
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Zugänge: | Dougie Hamilton, Jonathan Bernier, Tomas Tatar, Ryan Graves, Christian Jaros |
Abgänge: | Will Butcher, Nathan Bastian, Mikhail Maltsev, Nick Merkley, Ryan Murray, Aaron Dell |
2021 1st Round Pick: | Luke Hughes (4th) & Chase Stillman (29th) |
Top 3 Prospects: | Luke Hughes, Dawson Mercer, Alexander Holtz |
In der Offensive konnte man sich mit dem 625-fachen NHLer Tomas Tatar verstärken. Der 30-jährige Slowake geht in New Jersey in seine elfte Saison und unterzeichnete bei den Teufeln einen neun Millionen Dollar schweren 2-Jahresvertrag. Er wird somit am Flügel der ersten oder zweiten Angriffslinien auflaufen. Mit Jack Hughes und Nico Hischier verfügen die Devils über zwei junge und talentierte Center, die nun aber den entscheidenden Schritt nach vorne machen müssen. Hischier hat sich in seinen fünf Jahren in New Jersey zu einem zuverlässigen 2-way-Center entwickelt, allerdings wartet man immer noch auf den offensiven Durchbruch. Jack Hughes geht in seine dritte Saison, in welcher viel von ihm erwartet wird. Im Nachwuchs scorte er nach Belieben, nun muss er das auch auf höchster Ebene rechtfertigen. Hughes wirkte in der Vorbereitung bereit, was ebenso für seinen Flügelmann Yegor Sharangovich zutrifft. Der Weißrusse erzielte im Vorjahr starke 16 Tore und hat seinen Platz neben Hughes so gut wie sicher. Zusammen lieferten die beiden in der abgelaufenen Spielzeit einige tolle Partien ab.

Das Prudential Center in Newark ist die Heimstätte der Devils! (c) Andrew nyr, CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons
Mit Jesper Bratt dürfte auch einer von Nico Hischiers Wingern feststehen, denn auch diese beiden verfügen über eine gewissen „chemistry“ auf und abseits des Eises. Der 23-jährige Schwede geht in sein letztes Vertragsjahr mit den Devils und konnte in 231 NHL-Spielen immerhin 130 Punkte einsammeln. Er gilt als Kreativposten im Angriff der Devils, somit sollte er auch in einer der Überzahlformationen gesetzt sein. Tatar und der Finne Janne Kuokkanen dürften die Top 6 Positionen auffüllen, außer der Coachin Staff rund um Lindy Ruff will einem der jungen Cracks wie Dawson Mercer oder Alexander Holtz die Chance geben. Beide überzeugten im Trainingcamp mit starken Leistungen, ob es aber schon für das „opening lineup“ reicht? In den Bottom Six finden sich mit Pavel Zacha, der im Vorjahr einen enormen Leistungssprung hingelegt hat, und Miles Wood, zwei etwas erfahrene Cracks, welche die junge Garde rund um Michael McLeod, Nolan Foote oder Jesper Boqvist anführen sollen.
New Jersey Devils Lineup | ||
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Stürmer | ||
Janne Kuokkanen | Jack Hughes | Yegor Sharangovich |
Tomas Tatar | Nico Hischier | Jesper Bratt |
Miles Wood | Pavel Zacha | Michael McLeod |
Nolan Foote/Dawson Mercer | Jesper Boqvist | Andreas Johnsson |
Verteidiger | Torhüter | |
Ryan Graves | Dougie Hamilton | Mackenzie Blackwood |
Ty Smith | Damon Severson | Jonathan Bernier |
Jonas Siegenthaler | P.K. Subban |
Dem Management rund um Tom Fitzgerald ist in der Free Agency der große Wurf gelungen – man konnte mit Dougie Hamilton den begehrtesten aller verfügbaren Verteidiger nach NJ lotsen. Der Kanadier verteidigte bisher für die Boston Bruins, Calgary Flames und Carolina Hurricanes und geht in New Jersey in seine bereits neunte volle NHL-Spielzeit. Mit 341 Punkten in 607 Spielen hat er schon unzählige Male sein offensives Talent unter Beweis gestellt, in der Defensive zählt Hamilton aber nicht unbedingt zu den „sichersten“. Hier muss der Coaching Staff einen passenden Pair-Mate von Hamilton finden. Gut möglich, dass dieser Ryan Graves ist, der via Trade aus Colorado zu den Devils stieß. Mit 195cm und um die 100kg bringt Graves gute Voraussetzungen mit, sein Spiel könnte für seinen „frame“ allerdings noch physischer sein.
Ty Smith debütierte im Vorjahr und lieferte mit 23 Punkten in 48 Spielen eine starke Talentprobe ab. Für Smith zählt nun seine Entwicklung weiter voranzutreiben und wichtige Erfahrungen zu sammeln um sich zum erhofften „top pair defender“ zu entwickeln. Damon Severson, Routinier P.K. Subban, der immer wieder in Tradegerüchten auftaucht, sowie der Schweizer Jonas Siegenthaler runden eine durchaus interessante Defensive ab. Beim NHL Entry Draft diesen Jahres investierten die Devils ihren 4th Overall Pick in niemand geringeren als Jack Hughes‘ Bruder, Luke Hughes. Dieser wurde heuer als einer der Spieler mit dem größten Potenzial aber auch einem gewissen Risiko gehandelt. Nun würde nur mehr Quinn Hughes zum Familien-Glück in NJ fehlen.

Luke Hughes soll in den kommenden Jahren zum fixen Aufgebot der Devils-Defensive zählen! (c) Rena Laverty / USA Hockey’s NTDP
Mit Mackenzie Blackwood im Aufgebot dürfte die Frage hinsichtlich der #1 geklärt sein – oder doch nicht? Der 24-jährige Kanadier ist der einzige Spieler im Aufgebot der Teufel, der sich nicht gegen das Coronavirus impfen ließ. Blackwood, der in der abgelaufenen Saison aufgrund einer Covid-Erkrankung für einige Spiele ausfiel, schloss aber nicht aus, sich gegen das Virus impfen zu lassen. Sollte er das nicht tun, wäre er, Stand Jetzt, für die Spiele in Kanada nicht zugelassen. Aus sportlicher Sicht baute Blackwood im Vorjahr etwas ab, kletterte sein Gegentorschnitt doch auf 3,04 pro Spiel. Er geht in seine dritte volle Saison mit den Devils. Gleich zu Beginn der Free Agency holte das Management den Routinier Jonathan Bernier ins Boot. Mit 33 Jahren stand der Kanadier in bereit 394 Spielen auf dem Eis und streifte in seiner 13 Jahre langen NHL-Karriere die Trikots der LA Kings, Toronto Maple Leafs, Detroit Red Wings, Anaheim Ducks und der Colorado Avalanche über. Eine „career save %“ von 91,3% können sich durchaus sehen lassen, mit seiner Routine kann er für die weitere Entwicklung von Blackwood ein essentieller Faktor sein. Bernier wurde mit einem 2-Jahresvertrag an den Verein gebunden.
Hockey-News Projection: Die New Jersey Devils machen einen weiteren Schritt in die richtige Richtung, in einer ultraharten Metropolitan Division wird es aber für den Playoff-Einzug noch nicht reichen.
www.hockey-news.info , Bild: Rena Laverty
