Hauptsächlich in den letzten neun Jahren hatte Martin Plüss mit 536 Spielen, grösstenteils als Captain, das sportliche Geschehen beim SC Bern seinen Stempel aufgedrückt. Bei seinem letzten Einsatz für die Berner am 17. April gewann er mit dem 5:1-Sieg gegen den EV Zug im sechsten Playoff-Final seinen vierten Meistertitel. Nun entschied sich der 40-jährige Center für den Rücktritt seiner beeindruckenden und einzigartigen Karriere. Allein schon seine Statistik beweist, welch wichtiger Spieler (national und international) Martin Plüss mit 4 Olympia-Teilnahmen, 12 Weltmeisterschaften, 236 Länderspiele und zudem vier Jahre lang in Frölunda in der höchsten schwedischen Liga, dass Plüss einer der wichtigsten und besten Schweizer Eishockeyspieler in der Neuzeit war.
Seine Karriere begann Martin Plüss 1994 beim EHC Kloten, wo er bereits als 17-Jähriger in der NLA debütierte. Mit den Zürcher Unterländer feierte er 1995 und 1996 den Schweizer Meistertitel und wurde in der Saison 2000/01 zum wertvollsten Spieler der NLA erkoren und war 2001/02 der zweitbeste Skorer der Liga hinter Christian Dubé (HC Lugano). Auf die Saison 2004/05 wurde Plüss von Frölunda HC unter Vertrag genommen und spielte bei diesen von 2004–2008 in der der schwedischen Elitserien, wurde mit dem Göteborger Team 2005 schwedischer Meister und als bester Schweizer im Ausland geehrt.
Nach seiner Rückkehr aus Schweden 2008, unterzeichnete Plüss einen Kontrakt beim SC Bern, mit denen er 2010, 2013, 2016 und 2017 den Meistertitel holte. 2020,2011 und 2015 wurde er ins All-Star-Team der NLA gewählt und 2013 sowie 2015 erneut als wertvollster Spieler der Liga ausgezeichnet.
Nach der Titelverteidigung des SCB in der vergangenen Saison erhielt er wegen Uneinigkeiten bei der Vertragsverlängerung keinen neuen Vertrag mehr und gab nach einer sechsmonatigen Pause seinen Rücktritt seiner Spielerkarriere bekannt.
Bei der Bekanntgabe der Rücktrittserklärung von Martin Plüss, erklärte er, dass er sich nun vermehrt seiner Familie widmen wolle. Sein Rücktritt als Spieler sei aus einem Bauchgefühl heraus erfolgt, welches ihm sagte, dass nun der richtige Zeitpunkt für den Rücktritt gekommen sein und er seine Prioritäten für ein Leben nach dem Sport Vorrang hätte. Sein Ziel bis zu seinem 40. Lebensjahr auf dem höchsten Niveau Eishockey zu spielen, habe er erreicht. Trotz seiner grossen Leidenschaft Hockey zu spielen und er durchaus einige verlockende Angebote auf dem Tisch liegen hatte, habe er die sechs Monate dauernde Auszeit dazu genutzt, um herauszufinden wie sich das Leben ohne Spitzensport anfühlt. Weiter trainiert habe er trotzdem, jedoch auch viel Zeit mit seiner Familie verbracht und sich nun dazu entschlossen, seine Karriere als Hockeyprofi zu beenden, frei nach dem Motto „ The best is always yet to come“. Die Zeit danach werde er dazu nutzen, mit seiner Familie zusammen zu sein und mit ihr zusammen für die Zukunft planen.
Pic: Von Ludovic Péron – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=14882440