Die Talfahrt des EHC Kloten geht weiter. Im ersten Spiel der Liga-Qualifikation verlieren die Zürcher Unterländer vor eigenem Publikum gegen die SCRJ Lakers 1:4.
Vieles an der gestrigen Partie der Klotener gegen die Lakers rufen (als Rapperswil noch in der NLA spielte) diverse Erinnerungen wach. Eine unrühmliche Vergangenheit mi tAusschreitungen.
Gestern Abend aber zogen Hunderte von Lakerfans singend zum Eisstadion an den Schluefweg und sorgten dafür, dass die Klotener Swiss Arena mit 7011 Zuschauern so gut besetzt wie noch nie in dieser Saison und durften dabei auch den ersten Rapperswiler-Sieg in Kloten seit November 2013 erleben.
Die Lakers-Supporter, verkündeten bereits im September per Transparent: „Die Jagd ist eröffnet.“ Zum Gejagten machte sich der EHC Kloten durch seine miserablen Leistungen in dieser Saison allerdings selber. Auszuschliessen ist daher nicht, dass der Herausforderer vom Obersee auf Kosten des EHC Kloten aufsteigen könnte. Freude daran hätten sicher auch die Spieleragenten auf der Tribüne, denn einige Kloten-Spieler würden im Falle eines Abstiegs für diverse A-Klubs durchaus interessant werden.
Von einem Klassenunterschied während der Partie nichts zu sehen und zu spüren und es dauerte nur 85 Sekunden bis zur 1:0-Führung der Gäste vom Obersee’r durch Steve Mason. Zudem zeigte sich, dass Rapperswil durchaus fähig ist, Kloten zu schlagen. Vor dem Treffer der laker hatte Klotens Bieber die Führung seiner Mannschaft verpasst und die Flughafenstädter mussten wie schon öfters in dieser Saison einem Rückstand hinterherlaufen. Die Rosenstädter dagegen spielten so, wie es eigentlich der Gastgeber hääte tun sollen oder sich zumindest vorgenommen hatte: Ein simpel einfaches Eishockey mit Zug aufs Tor.
Die Lakers konnten anhand einer Verletzung von Jared Aulin nur mit zwei Ausländern antreten, was jedoch kein Einfluss auf das Spiel hatte. Kloten brachte selbst bei insgesamt 10 Minuten Powerplay nicht viel Zählbares zustande, ausser die zu späte Resultatskosmetik zum 1:3 durch Egli. Sie fanden zu keinem Zeitpunkt ein wirksames Rezept gegen die Gäste und waren nur im Mittedrittel optisch überlegen, weil sie da endlich den grösseren Speed aufs Eis bringen konnten. Sonst war man mehrheitlich mit ihrem fehlerhaften Spiel beschäftigt. Das 0:2 der Lakers nach nur 30 gespielten Sekunden im 2. Drittel durch Dion Knelsens, traf den EHC Kloten vor allem moralisch. Die Nervosität weiter angestiegen und der Rest der noch vorhandenen Zuversicht wurde immer kleiner. Anders bei den SCRJ-Lakers, welche mit einem intakten Selbstvertrauen und den Treffern ins Unermessliche wuchs und von den vielen mitgereisten Fans angepeitscht wurden, gelang beinahe alles. Kloten Spieler wie Hollenstein oder Praplan offensiv wirkungslos, defensiv anfällig. Statt bei Puckbesitz vor dem gegnerischen Tor gleich abzuziehen zog man vorderhand immer noch den berühmten Pass zuviel vor, zudem verlor man zunehmend auch die Zweikämpfe gegen die Gegner. Beim 3:0 durch Profico verliessen bereits die ersten Sitzplatzbesucher entnervt das Stadion, zudem waren deutliche Unmutsrufe aus den Rängen zu hören. Das 4:1 der Lakers erzielte Rizzello, welcher sich an Praplan durchtanken konnte Somit gab der EHC Kloten zum Auftakt der Ligaqualifiaktion der Hand.
Nachdem man im Playout gegen Ambri ausgeschieden war, hat Kloten auf der Trainerposition die Reissleine gezogen und Kevin Schläpfer wurde suspendiert. Wie diese Suspendierung im Detail aussieht weiss wohl nur Klotens Präsident Lehmann. Seinen Äusserungen zufolge könnte Schläpfer nach der Ligaqualifikation wieder zurückkehren.
Telegramm vom 12.4.2018
EHC Kloten – SC Rapperswil-Jona Lakers 1:4 (0:1, 0:1, 1:2) Stand 0:1
Tore: 01:15 Mason (Hügli) 0:1; 20:30 Knelsen 0:2; 48:47 Profico (Casutt) 0:3; 55:29 Egli (Kellenberger, Abbott; Ausschluss Maier) 1:3; 58:41 Rizzello (Knelsen, Sataric) 1:4.
Schussverhältnis: 34:21 (9:9, 13:5, 12:7)
Bemerkungen: Kloten ohne Weber, Grassi, Lemm, Marchon und Spiller (alle verletzt), Bäckman und Poulin (überzählige Ausländer) sowie Bircher und Derungs (beide überzählig); Rapperswil-Jona ohne Aulin und Brem (beide verletzt) sowie Frei, Schir, Liechti, Gurtner, Kohli, Vogel und Trudel (alle überzählig);
