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OL Nord: Saisonrückblick Harzer Falken – Mit Anlauf auf den letzten Platz

Vor der Saison prognostizierte Hockey-News.info, dass die Harzer Falken die wohl schwerste Saison ihres Bestehens vor sich haben werden – und landete damit einen Volltreffer. Mit nur 24 Punkten landete die Falken auf dem letzten Platz, bereits vier Tage vor Saisonende war der sportliche Abstieg besiegelt. Ob dieser dann auch eintreten wird, das wird sich erst im Laufe des Sommers zeigen. Tatsache ist aber: will Braunlage, wieder konkurrenzfähig werden, muss was passieren.

Die Saison begann unter keinem guten Stern. Schon früh mussten die Verantwortlichen erkennen, dass die Trauben in diesem Jahr nochmals höher hängen würden. Die ersten acht Spiele gingen verloren, ein mickriges Pünktchen gab es dabei zu holen. Allerdings sahen die die Falken nicht immer schlecht aus, es fehlte in den entscheidenden Momenten die Qualität und das Glück. So war es dann wenig verwunderlich, dass nach dem Trainerwechsel von Norbert Pascha zu Bernd Wohlmann und den Siegen gegen Timmendorf sowie Herne eine weitere Negativserie folgte. Diesmal waren es sogar 13 Spiele ohne Erfolg, ehe man dann um den Jahreswechsel mit zwei Dreiern in Folge wieder Hoffnung schöpfte. Allein: die Rote Laterne wurde man nicht mehr los, die dritte lange Serie ohne Sieg (elf Spiele) brach den Falken sportlich das Genick.

Die Gründe für den letzten Platz sind dabei vielschichtig. Gerade enge Spiele wurden zu oft verloren und Effizienz war in Braunlage ein Fremdwort. Mickrige 8,2% aller Schüsse fanden den Weg ins Tor und auch das Powerplay rangiert mit 16,1% auf dem letzten Platz der Oberliga. Zudem sorgten frühe Abgänge (Böhm, Nijenhuis) und einige Verletzungen (Kostyrev, Bauer, Zerbst u.a.) dafür, dass das ohnehin enge Personalkorsett noch schlimmer strapaziert wurde.

Spieler der Saison: Viktor Bjuhr
Der Schwede kam im November an den Wurmberg und konnte sich als Einziger dauerhaft als Scorer auszeichnen. 39 Zähler waren es in 33 Partien für die Falken, dazu zeigte der 29-Jährige echte Leader-Qualitäten. Spieler der Marke Bjuhr hätte es wohl mehrere gebraucht, damit die Falken nicht auf dem letzten Platz landeten. Ebenfalls erwähnenswert: Kapitän Thomas Schmid und Youngster Tim Lucca Krüger.

Enttäuschung der Saison: Nick Pitsikoulis
Zwei Jahre lang setzte der Kanadier mit Liga-Eishockey aus und diese zwei Jahre sollte man Nick Pitsikoulis anmerken. Zwar hatte der 29-Jährige seinen Scoring-Touch noch nicht verloren (immerhin sechs Punkte in zehn Spielen), doch qualitativ reichte es bei ihm einfach nicht mehr. Dass dann noch eine Verletzung hinzu kam, passte irgendwie ins Bild des Stürmer, der in seiner zweiten Zeit nie wirklich in Braunlage ankam.

Ausblick
Wohin führt der Weg der Harzer Falken? Diese Frage stellt sich noch. Zwar geht jeder davon aus, dass es keinen sportlichen Absteiger gibt, aber noch hält sich der DEB in dieser Frage bedeckt – zumindest offiziell. Am Wurmberg ist man sich aber sicher, dass es in der kommenden Saison Oberliga-Eishockey zu sehen gibt. Es wartet aber viel Arbeit auf Macher Bernd Wohlmann, der vor allem seinen eigenen Nachfolger als Trainer finden muss. Außerdem muss er Ideen entwickeln, wie er die wenigen Lichtblicke der Saison am Berg halten kann. Denn Bjuhr, Schmid oder Zerbst dürften durchaus Begehrlichkeiten anderer Clubs wecken.

Christian Schülling

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