Etliche Namen prägten das österreichische Eishockey und die EBEL in den letzten Jahren. Wir holen diese Cracks, Trainer, Schiedsrichter und andere Protagonisten, die uns lange in Erinnerung bleiben werden, nochmal vors Mikro und interviewen sie in unserer Serie „Q&A“.
In der heutigen 18. Ausgabe widmen wir uns einem Stürmer, der seine gesamte Karriere in Österreich verbrachte und auch für das österreichische Nationalteam immer verfügbar war. Markus Peintner ist auch heute noch im Business und Co-Trainer der österreichischen Nationalmannschaft.
Markus, was machst du
heute, wie sieht dein Leben aus?
Ich bin Assistant
Coach des österreichischen Nationalteams. Zusätzlich mache ich
einerseits ein Fernstudium (Prävention und Gesundheitspsychologie),
andererseits die Grundausbildung zum Vermögensberater und eine
Intensivausbildung zum Thema Portfolio-Management.
Verfolgst du die Liga
noch?
In meiner Tätigkeit als Assistant Coach des österreichischen
Nationalteams verfolge ich die Liga und ihre Entwicklung natürlich
sehr genau. Ich beobachte dabei nicht nur verschiedene Spieler,
sondern auch intensiv die Spielsysteme und Spielphilosophien
einiger Coaches.
Was hat sich seit deinem
Karriereende verändert oder entwickelt?
Ich hatte nach meiner Spielerkarriere das Glück im Eishockeybereich
zu bleiben und mich als Coach weiter entwickeln zu können. Dafür
bin ich sehr dankbar.
MARKUS PEINTNER
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NATIONALITÄT | ÖSTERREICH |
ALTER | 39 |
EBEL-SPIELZEIT | 2003-2014 |
EBEL-TEAMS | Black Wings Linz, Vienna Capitals, EC VSV, Graz99ers |
EBEL-SPIELE | 577 |
EBEL-PUNKTE | 365 |
SONSTIGES | - Österr. Meister 2003 (Linz) - EBEL-Champion 2005 (Vienna Capitals) EBEL-Champion 2006 (EC VSV) - U20-Weltmeister 2000 (Gruppe C) - WM-Gold 2006 (Div. 1B), 2008 & 2009 (jeweils Div. 1A) - 6 A-WM-Teilnahmen - 149 A-Teameinsätze - Erzielte in der Olympia-Quali 2013 den entscheidenden Treffer für Österreich gegen Deutschland |
Gibt es eine Entscheidung
in deiner Karriere die du im Nachhinein betrachtet anders treffen
hättest sollen?
Es gibt während einer Karriere, auch
im Leben, immer wieder Situationen und Entscheidungen, die man im
Nachhinein anders treffen würde. Aber zu dem Zeitpunkt waren sie
die richtigen, und dazu sollte man stehen.
Was ist die kurioseste
Geschichte die du in deiner Laufbahn erlebt hast?
Meine Karriere hätte schon zu Ende sein können bevor sie überhaupt
begonnen hat. Eine auf jeden Fall interessante Geschichte ist mir
gleich zu Beginn meiner Profikarriere widerfahren. Ich bin mit 18,
in meinem ersten Profijahr, über die Vermittlung eines Agenten nach
Schweden zu einem Zweitligateam geflogen. Es war eigentlich alles
mit dem Agenten besprochen und organisiert. Als ich aber in diesem
fremden Land angekommen und davon ausgegangen war, dass ich das
Jahr in Schweden verbringen würde, wurde mir auf einmal bewusst,
dass der Verein nicht wirklich was von mir wusste bzw. davon
ausgegangen ist, dass ich nach zwei Wochen Training mit der ersten
Mannschaft wieder weiterreise. Ich bin dann ohne jegliche Pläne in
Schweden gestanden (damals noch ohne Handy, Tablet, usw.) und
wusste eigentlich nicht recht wie es weitergehen würde, da alle
Teams Ende August mit ihrer Teamplanung fertig waren. Nach 3 Wochen
in Mora bin ich wieder zurück nach Österreich geflogen. Durch viel
Glück und geschickten Verhandlungen meines neuen Agenten (meiner
Mutter…) durfte ich mit dem Erstliga-Team in Feldkirch
mittrainieren. Zwei Wochen später hat sich dann der Verein
entschieden, dass ich einen Vertrag bekomme. Jetzt im Nachhinein
ist das eine interessante Geschichte. Aber wie zuvor schon erwähnt
hätte es passieren können, dass ich mit 18 vertragslos ein Jahr
Pause hätte machen müssen. Und das wäre es mit einer Karriere
wahrscheinlich gewesen…
Wenn es nicht für die
Karriere im Eishockey gereicht hätte, was wärst du
heute?
Das kann ich ganz schwer sagen. Ich habe mich
seit meinem 12.Lebensjahr zu 100% auf den Eishockeysport
fokussiert. Für mich hat es nur ein Ziel gegeben, und das war
Eishockeyprofi zu werden. Und danach habe ich sehr streng und
diszipliniert gelebt.
Gibt es ein besonderes
Spiel das du gerne noch einmal erleben möchtest?
Das
ist eine einfache Antwort. Ich hatte sehr viele schöne Momente mit
den Meistertiteln in Linz, Wien und Villach. Aber das prägendste
und schönste Erlebnis war sicherlich das Spiel gegen Deutschland
bei der Olympia Qualifikation.
BISHERIGE AUSGABEN
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Ausgabe 1 | Todd Elik |
Ausgabe 2 | Frank Banham |
Ausgabe 3 | Jeff Ulmer |
Ausgabe 4 | Roland Kaspitz |
Ausgabe 5 | Lorenz Hirn |
Ausgabe 6 | Ryan Foster |
Ausgabe 7 | Harry Lange |
Ausgabe 8 | Herbert Hohenberger |
Ausgabe 9 | Bernhard Bock |
Ausgabe 10 | Marco Pewal |
Ausgabe 11 | Olivier Latendresse |
Ausgabe 12 | Fabian Weinhandl |
Ausgabe 13 | Marc Brown |
Ausgabe 14 | Michael Puschacher |
Ausgabe 15 | Daniel Mitterdorfer |
Ausgabe 16 | Brad Purdie |
Ausgabe 17 | Guillaume Lefebvre |
Ausgabe 18 | Markus Peintner |
Ausgabe 19 | Robert Lembacher |
Ausgabe 20 | Heimo Lindner |
Ausgabe 21 | Guillaume Desbiens |
Ausgabe 22 | Patrick Machreich |
Ausgabe 23 | Jari Suorsa |
Ausgabe 24 | Christian Cseh |
Ausgabe 25 | Luciano Aquino |
Ausgabe 26 | Engelbert Linder |
Ausgabe 27 | Rob Schremp |
Ausgabe 28 | Florian Mühlstein |
Ausgabe 29 | Michael Güntner |
Hat es einen speziellen
Kabinen-Streich an den du dich immer erinnern wirst?
Sehr lustig war der Streich mit Antti Pusa. Während eines
Weihnachts- Wichtelspiels ist auf einmal die Polizei in unserer
Kabine gestanden, hat Antti Handschellen umgeschnallt und ihn
im Polizeiauto abgeführt. 90% unseres Teams hatten keine Ahnung was
vor sich geht, Antti noch weniger. Nach einer kurzen Spritztour
brachten sie ihn aber zurück und eine gelungene Wichtelidee ging zu
Ende. Ich weiss übrigens bis heute nicht wer sich das ausgedacht
hat…
Wer war:
- Der lustigste Typ in der Kabine?
Gert „ Gee“ Prohaska & Heimo „Hamsta“ Lindner - Der Beste Teamkollege am
Eis?
Bobby Wren & die Lukas-Brüder - Der härteste Gegner am
Eis?
Mike Stewart & Gordon Donnelly - Dein bester
Trainer?
Da kann ich mich schwer für einen entscheiden, da ich sehr viele gute Coaches, von denen ich viel gelernt habe und die mich in meiner Entwicklung gefördert haben, miterleben durfte. Um ein paar aufzuzählen waren das sicherlich Stanislav Barda in meiner Linz-Zeit, Lars Bergström im Nationalteam und Mike Stewart in Villach.
PhotoCredit: Harald Dostal
