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Q&A #21: Was wurde aus… Guillaume Desbiens?

Etliche Namen prägten das österreichische Eishockey und die EBEL in den letzten Jahren. Wir holen diese Cracks, Trainer, Schiedsrichter und andere Protagonisten, die uns lange in Erinnerung bleiben werden, nochmal vors Mikro und interviewen sie in unserer Serie „Q&A“.

In der heutigen 21. Ausgabe widmen wir uns einem kanadischen Stürmer, der mit NHL-Erfahrung nach Dornbirn kam. Außerdem lief er auch einige Spiele für die Drachen aus Laibach auf. Seine Karriere beendete er 2017 mit einem Titel. Die Bulldogs verfolgt Guillaume Desbiens immer noch und eine Rückkehr nach Europa könnte er sich gut vorstellen.

Guillaume, was machst du heute, wie sieht dein Leben aus?
Ich lebe mit meiner Frau und unseren zwei Töchtern in Minneapolis, Minnesota und arbeite als Vertriebsmitarbeiter für Husqvarna Construction Products. Das ist mein Tagesjob. Ich bin aber auch Co-Trainer für eine High-School-Eishockeymannschaft hier in Minnesota und US-Scout für die Blainville-Boisbriand Armada, ein Team der QMJHL. Ich glaube, ich bin beschäftigter als früher, als ich Hockey gespielt habe!

Verfolgst du die Liga noch?
Ja, sehr sogar. Ich habe Freunde, die noch in der Liga spielen. Ich halte mich auch gerne über Dornbirn auf dem Laufenden und sehe nach, wie es dem Team geht. Ich habe meine Zeit dort geliebt und meine Familie hat sehr gute Erinnerungen an unsere Zeit in Vorarlberg.

Was hat sich seit deinem Karriereende verändert oder entwickelt?
Es ist viel schwieriger, in Form zu bleiben! Durch meine Arbeit als Hockeyspieler war ich 12 Monate im Jahr in ausgezeichneter körperlicher Verfassung. Jetzt muss ich hier und da während der Woche 30-45 Minuten finden, um zu trainieren. Als Familie sind wir sehr aktiv und machen gerne Wanderungen, Radtouren, Spaziergänge und gehen sogar Inlineskaten. Das hilft!

GUILLAUME DESBIENS
NATIONALITÄTKANADA
ALTER35
EBEL-SPIELZEIT2014-2016
EBEL-TEAMSEC Dornbirn, Olimpija Ljubljana
EBEL-SPIELE59
EBEL-PUNKTE24
SONSTIGES- 23 NHL-Spiele für die Vancouver Canucks & Calgary Flames
- Sammelte 1.082 Strafminuten in 506 AHL-Spielen
- Kam in seiner gesamten Karriere auf 2.641 Strafminuten aus 1.067 Profispielen
- Calder Cup-Champion 2008 (Chicago Wolves)
- EIHL-Champion 2016 (Sheffield Steelers)
- EIHL-Playoff-Champion 2017 (Sheffield Steelers)

Gibt es eine Entscheidung in deiner Karriere die du im Nachhinein betrachtet anders treffen hättest sollen?
Ich denke, wir alle glauben, dass wir alles tun, um das höchste Niveau zu erreichen. Ich denke ich war ein sehr engagierter Hockeyspieler, aber im Nachhinein denke ich, dass ich die allseits bekannten zusätzlichen 5% oder 10% hätte finden können, die mir möglicherweise geholfen hätten, länger auf höchstem Niveau zu bleiben.

Was ist die kurioseste Geschichte die du in deiner Laufbahn erlebt hast?
Es war kurios in Europa zu spielen, aber auf eine positive Art und Weise! Ich hatte den „großen Teich“ vorher noch nie überquert, daher war es eine fantastische Erfahrung, in Ländern wie Österreich, Slowenien und England zu leben. Jedes Land hat seine eigenen Kulturen und Feinheiten. Es macht immer Spaß das zu lernen und ein Teil davon zu sein.

Wenn es nicht für die Karriere im Eishockey gereicht hätte, was wärst du heute?
Ich wollte immer irgendwie mit dem Eishockeysport verbunden sein, also hätte ich wahrscheinlich einen Weg gefunden, auf die eine oder andere Weise Trainer oder GM zu werden. Es ist immer noch etwas, was ich in Zukunft gerne tun würde, und ich habe immer ein offenes Ohr für Coaching-Möglichkeiten in Europa.

Gibt es ein besonderes Spiel das du gerne noch einmal erleben möchtest?
Ja, mein letztes Spiel als Profispieler im Jahr 2017. Ich war bei den Sheffield Steelers in der EIHL und wir spielten im Playoff-Finale. Wir haben dieses Spiel in der 3.Verlängerung gewonnen, und die Playoffs gewonnen. Es war die beste Möglichkeit, meine Karriere zu beenden. Aber ich würde gerne diese Aufregung und diesen Adrenalinschub nochmal spüren, den ich während des Spiels spürte.

BISHERIGE AUSGABEN
Ausgabe 1Todd Elik
Ausgabe 2Frank Banham
Ausgabe 3Jeff Ulmer
Ausgabe 4Roland Kaspitz
Ausgabe 5Lorenz Hirn
Ausgabe 6Ryan Foster
Ausgabe 7Harry Lange
Ausgabe 8Herbert Hohenberger
Ausgabe 9Bernhard Bock
Ausgabe 10Marco Pewal
Ausgabe 11Olivier Latendresse
Ausgabe 12Fabian Weinhandl
Ausgabe 13Marc Brown
Ausgabe 14Michael Puschacher
Ausgabe 15Daniel Mitterdorfer
Ausgabe 16Brad Purdie
Ausgabe 17Guillaume Lefebvre
Ausgabe 18Markus Peintner
Ausgabe 19Robert Lembacher
Ausgabe 20Heimo Lindner
Ausgabe 21Guillaume Desbiens
Ausgabe 22Patrick Machreich
Ausgabe 23Jari Suorsa
Ausgabe 24Christian Cseh
Ausgabe 25Luciano Aquino
Ausgabe 26Engelbert Linder
Ausgabe 27Rob Schremp
Ausgabe 28Florian Mühlstein
Ausgabe 29Michael Güntner

Hat es einen speziellen Kabinen-Streich an den du dich immer erinnern wirst?
Ja, während meines ersten NHL-Spiels mit den Vancouver Canucks bereitete ich mich auf das Aufwärmen vor. Ich verließ den Umkleideraum, um meinen Stock zu holen, und als ich zurückkam, war mein Helm weg. Die Jungs haben ihn versteckt. Ich musste ungefähr 30 Sekunden lang ohne Helm alleine auf das Eis springen, bevor der Rest des Teams folgte. Es fühlte sich wie Stunden an, aber es war lustig und es half mir definitiv, etwas von der Nervosität loszuwerden, die ich erlebte.

Wer war:

  • Der lustigste Typ in der Kabine?
    Mike Keane. Er hatte die besten Streiche, aber er war auch der beste Anführer und engagierteste Hockeyspieler, mit dem ich gespielt habe.
  • Der Beste Teamkollege am Eis?
    Ich hatte die Chance, mit einigen großartigen Cracks zu spielen. Ich hatte einige meiner besten Erfolge in der ECHL mit Jeff Campbell und Brad Schell. In meiner produktivsten Saison in der AHL war ich oft mit Jason Krog zusammen am Eis und erhielt seine unglaublichen Pässe. Ich schaffte es irgendwie, einem Shift mit den Sedin-Zwillingen in Vancouver zu spielen. Ich denke, der Trainer hat einen großen Fehler gemacht und es ist natürlich nie wieder passiert, aber es hat richtig Spaß gemacht!
  • Der härteste Gegner am Eis?
    Als Duo waren Keath Aucoin und Alexandre Giroux sehr schwer einzubremsen. Wir haben gegen sie im Calder Cup-Finale gespielt, als ich bei den Manitoba Moose war. Es war als konnten sie jederzeit einfach den Schalter umlegen und ein Tor erzielen.
  • Dein bester Trainer?
    Alain Vigneault war der beste Trainer, für den ich gespielt habe. Ich habe nicht lange für ihn gespielt, aber er war immer gut vorbereitet und konnte sich während eines Spiels sehr schnell anpassen. Auf persönlicher Ebene waren Troy Ward und Scott Arniel die Trainer, von denen ich am meisten gelernt habe und mit denen ich auf und neben dem Eis am meisten Erfolg hatte.

Photo: GEPA pictures/ Oliver Lerch

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