Etliche Namen prägten das österreichische Eishockey und die EBEL in den letzten Jahren. Wir holen diese Cracks, Trainer, Schiedsrichter und andere Protagonisten, die uns lange in Erinnerung bleiben werden, nochmal vors Mikro und interviewen sie in unserer Serie „Q&A“.
In der heutigen vierten Ausgabe haben wir eine VSV-Legende mit unseren Fragen konfrontiert, die in seiner Karriere in über 600 EBEL-Einsätzen über 500 Scorerpunke sammelte. Roland Kaspitz stand zwischen 2003 und 2016 für Villach, Graz, Laibach und Innsbruck auf EBEL-Eis. 2017 ließ er seine Karriere in Frankreich ausklingen.
Roland, was machst du heute, wie sieht dein Leben aus?
Ich hab mich schon während meiner letzten Saison für die Aufnahme an der Fachhochschule für Physiotherapie beworben. Momentan absolviere ich gerade das letzte Semester. Im September sollte ich dann endlich fertig sein, wenn Corona mir nicht noch einen Strich durch die Rechnung macht…
Verfolgst du die Liga noch?
Ja, ein bisschen. Ich hatte viel zu tun mit dem Studium und definitiv andere Sorgen als Eishockey. Ganz kann man sich dem Eishockey in Kärnten jedoch nicht entziehen. 😉
Was hat sich seit deinem Karriereende verändert oder entwickelt?
So ziemlich alles. Mein Tagesablauf war der eines Eishockeyspielers. Alles drehte sich um den Sport. Jetzt ist es so, dass sich vieles ums Studium dreht. Es war zeitweise wirklich stressig. Mein vorheriges Leben war wesentlich ruhiger im Vergleich zum heutigen. Ich trainiere aber nach wie vor. Es ist sozusagen mein Hobby.
ROLAND KASPITZ | |
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NATIONALITÄT | Österreich |
ALTER | 38 |
EBEL-SPIELZEIT | 2003-2016 |
EBEL-TEAMS | EC VSV, Graz99ers, Olimpija Ljubljana, HC Innsbruck |
EBEL-SPIELE | 630 |
EBEL-PUNKTE | 502 |
SONSTIGES | - Österreichischer Meister 2002 (VSV) - EBEL-Champion 2006 (VSV) - Slowenischer Pokalsieger 2016 (Laibach) - 5 A-Weltmeisterschaften für Österreich |
Gibt es eine Entscheidung in deiner Karriere die du im Nachhinein betrachtet anders treffen hättest sollen?
Schwer zu sagen. Vielleicht hätte ich früher ins Ausland gehen sollen als sich die Chance dafür ergab. Das hätte mir später unter Umständen finanziell nicht geschadet. Aber alles in Allem bin ich ganz zufrieden so wie es gelaufen ist.
Was ist die kurioseste Geschichte die du in deiner Laufbahn erlebt hast?
Viele Geschichten sind nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Aber mir fällt grad ein 2,5 Minuten Shift im eigenen Drittel gegen Lettland bei einem Turnier in Polen ein. Beide Raffls und ich. Ich schaffte es irgendwie auf die Flügelposition zu kommen und musste „nur“ meinen Verteidiger decken, während Thomas Raffl statt mir in der Ecke arbeitete. Irgendwann nach 1,5 Minuten hatte ich die Scheibe auf dem Schläger und spielte sie direkt an den gegnerischen Verteidiger weiter anstatt sie raus zu schießen. Thomas durfte weiter in der Ecke arbeiten und Lars Bergström war einem Herzinfarkt nahe. Seine schrille Stimme beim Reinschreien werde ich wohl nie vergessen. Genau so wenig wie meine „Betonhaxn“. Im Nachhinein mussten wir noch häufig über diese Situation lachen.
Wenn es nicht für die Karriere im Eishockey gereicht hätte, was wärst du heute?
Das kann man echt nur schwer beantworten. Mit dem heutigen Wissen würde ich vielleicht überhaupt nicht mehr Eishockey spielen, sondern gleich Physiotherapie studieren.
Gibt es ein besonderes Spiel das du gerne noch einmal erleben möchtest?
Das 6. Spiel im Finale 2006 gegen Salzburg. Die Stimmung und der Ausgang vom Spiel waren schon ziemlich cool 😉
BISHERIGE AUSGABEN | |
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Ausgabe 1 | Todd Elik |
Ausgabe 2 | Frank Banham |
Ausgabe 3 | Jeff Ulmer |
Ausgabe 4 | Roland Kaspitz |
Ausgabe 5 | Lorenz Hirn |
Ausgabe 6 | Ryan Foster |
Ausgabe 7 | Harry Lange |
Ausgabe 8 | Herbert Hohenberger |
Ausgabe 9 | Bernhard Bock |
Ausgabe 10 | Marco Pewal |
Ausgabe 11 | Olivier Latendresse |
Ausgabe 12 | Fabian Weinhandl |
Ausgabe 13 | Marc Brown |
Ausgabe 14 | Michael Puschacher |
Ausgabe 15 | Daniel Mitterdorfer |
Ausgabe 16 | Brad Purdie |
Ausgabe 17 | Guillaume Lefebvre |
Ausgabe 18 | Markus Peintner |
Ausgabe 19 | Robert Lembacher |
Ausgabe 20 | Heimo Lindner |
Ausgabe 21 | Guillaume Desbiens |
Ausgabe 22 | Patrick Machreich |
Ausgabe 23 | Jari Suorsa |
Ausgabe 24 | Christian Cseh |
Ausgabe 25 | Luciano Aquino |
Ausgabe 26 | Engelbert Linder |
Ausgabe 27 | Rob Schremp |
Ausgabe 28 | Florian Mühlstein |
Ausgabe 29 | Michael Güntner |
Hat es einen speziellen Kabinen-Streich an den du dich immer erinnern wirst?
Dafür waren in der Kabine meist andere zuständig. Von Babypuder im Fön, bis zur Traumasalbe im Tiefschutz war aber alles vorhanden.
Wer war:
- Der lustigste Typ in der Kabine den du je erlebt hast?
Die Liste ist lang. Einen herauszupicken ist schwierig, aber ich versuchs: Benji Petrik. - Der Beste Teamkollege am Eis?
Selbes Problem. Einer aus dem Trio Lanzinger, Kromp, Michi Raffl. - Der härteste Gegner am Eis?
Ich nehme nicht den „Härtesten“, sondern den Besten. Und das war Todd Elik. - Dein bester Trainer?
Petri Matikainen
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