Etliche Legenden prägten das österreichische Eishockey und die EBEL in den letzten Jahren. Wir holen diese Cracks, Trainer, Schiedsrichter und andere Protagonisten, die uns lange in Erinnerung bleiben werden, nochmal vors Mikro und interviewen sie in unserer Serie „Q&A“.
In der heutigen ersten Ausgabe starten wir mit einem wahren „Typen“, wie man so schön sagt. Todd Elik absolvierte über 200 EBEL-Spiele für Innsbruck, Laibach und Jesenice, ehe er 2011 seine Karriere in Graz beim ATSE ausklingen ließ.
Todd, Was machst du heute, wie sieht dein Leben aus?
Meine Zeit nach der aktiven Karriere war bislang super. Ich hatte die Möglichkeit dem Hockey erhalten zu bleiben, coachte Junior-Clubs und konnte für die Los Angeles Kings ein „minor hockey program“ in Peking, China, starten. Dort war ich General Manager und Head Coach in einer Person, es war eine fantastische Erfahrung, vor allem kulturell. Es war aber eine gewisse Umstellung, mit Kindern im Alter von 5 bis 15 und deren Eltern zu arbeiten. Zusätzlich hatte ich Jobs am Bau und hielt mich fit.
Verfolgst du die Liga noch?
Ich verfolge die Geschehnisse in der österreichischen Liga. Ich habe dort gespielt und mich interessiert, wie sich die Clubs so schlagen. Meine Zeit dort war großartig. Mein Ziel ist es eines Tages zurückzukehren, dort als Coach zu arbeiten und einen Titel zu holen.
Was hat sich seit deinem Karriereende verändert oder entwickelt?
Wie jeder andere bin ich älter geworden und bin auch reifer im Umgang mit Menschen geworden. Meine Liebe zum Eishockey ist ungebrochen und ich versuche immer up to date zu bleiben. Auch genieße ich es meinen Sohn spielen zu sehen.
TODD ELIK | |
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NATIONALITÄT | Kanada |
ALTER | 54 |
EBEL-SPIELZEIT | 2005-2010 |
EBEL-TEAMS | HC Innsbruck, Olimpija Ljubljana, HK Jesenice |
EBEL-SPIELE | 202 |
EBEL-PUNKTE | 299 |
SONSTIGES | - 500 NHL Einsätze (371 Punkte) - EBEL-Topscorer 2005/06 & 2006/07 - Slowenischer Meister 2010 |
Gibt es eine Entscheidung in deiner Karriere die du im Nachhinein betrachtet anders treffen hättest sollen?
Es gibt Situationen, wo ich manche Dinge bereue, die ich getan habe, aber ich kann nichts daran ändern. Ich schaue immer nach vorne und versuche positiv zu bleiben.
Was ist die kurioseste Geschichte die du in deiner Laufbahn erlebt hast?
Der Trade von den San Jose Sharks zu den St.Louis Blues. Der Trade geschah unmittelbar bevor ich zum „pregame warmup“ aufs Eis wollte. Es war total unerwartet, vor allem zu diesem Zeitpunkt.
Wenn es nicht für die Karriere im Eishockey gereicht hätte, was wärst du heute?
Wäre ich kein Eishockey-Profi geworden, dann wäre ich zumindest in einem Beruf gelandet, der mit Sport zu tun hat. Heutzutage würde ich in die Richtung Sport Management gehen um auch die Business-Seite des Sports kennenzulernen.
Gibt es ein besonderes Spiel das du gerne noch einmal erleben möchtest?
Das Spiel zwischen den Langnau Tigers und Chur, welches am 10.April 1999 stattfand. Es war eine sehr wichtige Partie, denn der Verbleib in der NLA stand auf dem Spiel. Es begann nicht wirklich gut, nach zehn Minuten lagen wir bereits mit 0:2 zurück, konnten uns aber schlussendlich mit 7:2 durchsetzen. Ich konnte ein Tor und sechs Vorlagen beisteuern. (Anmerkung: Die Redaktion empfiehlt dazu DIESEN ARTIKEL). Noch einmal erleben würde ich auch gerne mein NHL-Debüt im Dress der Los Angeles Kings gegen die Montreal Canadiens.
BISHERIGE AUSGABEN | |
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Ausgabe 1 | Todd Elik |
Ausgabe 2 | Frank Banham |
Ausgabe 3 | Jeff Ulmer |
Ausgabe 4 | Roland Kaspitz |
Ausgabe 5 | Lorenz Hirn |
Ausgabe 6 | Ryan Foster |
Ausgabe 7 | Harry Lange |
Ausgabe 8 | Herbert Hohenberger |
Ausgabe 9 | Bernhard Bock |
Ausgabe 10 | Marco Pewal |
Ausgabe 11 | Olivier Latendresse |
Ausgabe 12 | Fabian Weinhandl |
Ausgabe 13 | Marc Brown |
Ausgabe 14 | Michael Puschacher |
Ausgabe 15 | Daniel Mitterdorfer |
Ausgabe 16 | Brad Purdie |
Ausgabe 17 | Guillaume Lefebvre |
Ausgabe 18 | Markus Peintner |
Ausgabe 19 | Robert Lembacher |
Ausgabe 20 | Heimo Lindner |
Ausgabe 21 | Guillaume Desbiens |
Ausgabe 22 | Patrick Machreich |
Ausgabe 23 | Jari Suorsa |
Ausgabe 24 | Christian Cseh |
Ausgabe 25 | Luciano Aquino |
Ausgabe 26 | Engelbert Linder |
Ausgabe 27 | Rob Schremp |
Ausgabe 28 | Florian Mühlstein |
Ausgabe 29 | Michael Güntner |
Hat es einen speziellen Kabinen-Streich an den du dich immer erinnern wirst?
Ich erinnere mich an einen Streich, als Babypuder in den Föhn gestreut wurde. Total lustig.
Wer war:
- Der lustigste Typ in der Kabine den du je erlebt hast?
Marty McSorley. Er scherzte immer herum und spielte Streiche. - Der Beste Teamkollege am Eis?
Luc Robitaille und Adam Oates - Der härteste Gegner am Eis?
Mark Messier – er war mein Idol. Aufgrund seiner Physis und seinen unbändigen Willen war er aber ein wirklich harter Gegner. - Dein bester Trainer?
Das war Tom Webster. Er trainierte mich in Los Angeles als ich für die Kings spielte. Ein sehr harter, aber fairer Coach.
Photo: GEPA pictures/ Doris Schlagbauer