Im Rahmen der Saisonvorbereitung nahm sich der Neo-Headcoach des EKZ, Marcel Rodman, zu einem Interview Zeit und hat über seine Aufgabe in Zell am See gesprochen.
Wieso wurde es letztlich
Zell am See und hast du schon Berührungspunkte mit dem Verein oder
der Stadt gehabt?
Nachdem klar wurde, dass ich nicht in
Villach bleiben werde, waren zwei Sachen für mich wichtig: ich
wollte Headcoach bleiben und das Umfeld sollte sehr professionell
sein. Auch wenn ich vielleicht einen Schritt niedriger gehe: beides
ist in Zell am See gegeben, es ist ein professionelles Team mit
ebensolchen Ansprüchen und Abläufen. Außerdem wollte ich die
gesamte Sommervorbereitung mit der Mannschaft machen. Ich kannte
bereits Patrick Machreich (Torhütertrainer in Villach), er hat mir
auch erzählt wie gut sich die Eisbären unter der derzeitigen
Führung entwickelt haben. Mein erstes großes Nachwuchsturnier, das
World Tournament, war in Zell am See, neben dem Eishockey durfte
ich erstmals in einem McDonalds essen. Das sind so
Jugenderinnerungen an Zell am See.
Wie siehst du die
Alps-Hockey-League?
Es ist eine sehr besondere Liga, in vielerlei Hinsicht und
definitiv unterschätzt. Die Spieler hier sind besser als die
öffentliche Wahrnehmung, das Niveau ist ziemlich stark. Was die
Liga speziell macht, ist die Unterschiedlichkeit. Wir haben
Entwicklungsteams, wo es nicht so sehr ums Geld geht, sondern um
die Ausbildung junger Spieler. Außerdem Halbprofi Teams, wo manche
Spieler unter Tags noch arbeiten gehen. Die Herausforderung ist
also die: egal wo, egal wann, wir müssen professionell bleiben und
unseren Weg durchziehen. Diese Rahmenbedingungen sind besonders und
das macht es interessant.
Kennst du schon ein paar
Spieler?
Ich habe mit Mario Altmann zusammengespielt, ist aber schon eine
Weile her. Dazu ganz kurz mit Daniel Ban, in Klagenfurt. Viele
Spieler kannte ich bei der Unterschrift noch nicht, mittlerweile
habe ich aber intensiv recherchiert und die meisten habe ich auch
schon kontaktiert.
Wie läuft die Vorbereitung
gerade ab, bist du schon im Austausch mit einigen
Spielern?
Wie schon gesagt, möchte ich einen professionellen Zugang haben. Im
heutigen Eishockey ist Aufgabenteilung wichtig, es geht im modernen
Sport nicht mehr, dass sich eine Person um alles kümmert. Dory
Bacher macht die Fitness gut, was ich zudem gelernt habe: nicht
jedes Workout funktioniert bei jedem gleich gut. Ich habe den
Spielern klar gemacht, dass es ihre Verantwortung ist, Anfang
August bestmöglich in Form zu sein. Der Weg dorthin steht ihnen
frei, jeder hat seinen Plan, um den er sich selbst kümmert,
entweder von Dory oder einem anderen Coach. Am Ende, das wissen die
Spieler, werden sportmedizinische Fitnesstests durchgeführt, wo
ausnahmslos alle Spieler die geforderten Kriterien erfüllen müssen.
Wenn sie Fragen haben, wissen die Athleten, dass sie jederzeit zu
mir oder zu Dory kommen können.
Du hast als Zielsetzung
ausgegeben körperbetontes, schnelles Eishockey spielen zu wollen,
kannst du das näher erläutern?
„Physical hockey“ heißt nicht unbedingt, dass wir überhart spielen
wollen. Dieser Anteil wird im modernen Eishockey immer kleiner. Es
geht mehr darum die Eins-gegen-eins Situationen zu gewinnen. Checks
– ja, aber es verlangsamt auch das Spiel. Ich will den Puck mit
Tempo bewegen, jeder muss schnell skaten und handlungsschnell
agieren. Physisch ja, aber nicht so, dass die Schnelligkeit
darunter leidet.
Es war eine lange,
erfolgreiche Spielerkarriere, die du gehabt hast. Jesenice, spusu
Vienna Capitals, KAC, in der DEL mit Schwenningen und vieles mehr.
Wusstest du da schon, dass du später mal Trainer werden
möchtest?
Nein, den Gedanken hatte ich nie! Ich wusste lange überhaupt nicht,
was ich danach machen möchte, eventuell im Management oder so. Ich
war immer ein Anführer, war bei quasi allen Vereinen entweder
Kapitän, oder Assistant Captain, einfach weil ich immer sehr stolz
darauf war Eishockey zu spielen. Als ich meine Spielerkarriere
beendet habe, ging es nach Zagreb, ins Management. Nach
finanziellen Problemen dort kam eine Anfrage von Jesenice, ob ich
nicht Trainer werden möchte. Ich merkte schnell: das ist es, was
ich machen möchte, das ist genau das worin ich gut bin. Es ist eine
sehr abwechslungsreiche Aufgabe, man muss immer mit dem
Unerwarteten rechnen und das genieße ich.
Möchtest du noch etwas
sagen?
Rom wurde nicht an einem Tag gebaut. Gut Ding braucht Weile, ich
weiß aber natürlich, dass wir an Ergebnissen gemessen werden. Ich
war beim Länderspiel Österreich-Deutschland in der KE KELIT Arena
und die Atmosphäre hat mir sehr gut gefallen, ich freue mich sehr
auf Zell am See. Ich werde mein Bestes geben, eine positive
Hockeystory mitaufzubauen.
www.ek-zellereisbaeren.at, Pic: VSV/Krammer









