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AlpsHL: Wer trägt die Schuld am Scheitern der „Wälderhalle“?

Das Aus für die geplante „Wälderhalle“ im Bregenzerwald scheint nun endgültig besiegelt (wir berichteten). Knapp drei Millionen Euro fehlen in der Finanzierung, womit ein seit Jahrzehnten verfolgtes Zukunftsprojekt vor dem Scheitern steht.


Lang geplantes Vorzeigeprojekt scheitert an Finanzierung

Bereits vor fast 30 Jahren entstand die Idee eines Aktivzentrums für den Bregenzerwald, 2016 wurde schließlich der Standort im Betriebsgebiet Sporenegg in Andelsbuch fixiert. Trotz zahlreicher Rückschläge – von der Corona-Pandemie bis zu den wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs – hielten die Initiatoren um Hans und Klaus Metzler an der Vision einer modernen Mehrzweckhalle fest.

Das ursprüngliche Projektvolumen von 12,3 Millionen Euro aus dem Jahr 2018 stieg aufgrund der massiven Preissteigerungen auf 18,8 Millionen Euro an. Laut einer Aussendung des EC Bregenzerwald habe das Land Vorarlberg 6,5 Millionen Euro zugesagt, die Regio Bregenzerwald sollte 600.000 Euro beitragen. Weitere 8,8 Millionen Euro hätten private Investoren und der Verein selbst aufgebracht – womit 2,9 Millionen Euro unfinanziert blieben.


Regio Bregenzerwald weist Schuldzuweisungen zurück

In der Mitteilung des EC Bregenzerwald wird die Schuld für das Scheitern bei der Regio Bregenzerwald gesucht. Diese habe das Projekt „wegen angeblich fehlender Finanzmittel zu Fall gebracht“. Architekt Klaus Metzler zeigt sich enttäuscht: „Das Projekt scheitert letztlich daran, dass die Regio Bregenzerwald mit ihren 24 Mitgliedsgemeinden – trotz all unserer Bemühungen und zugesagter Gegenleistungen – nicht gewillt ist, den offenen Finanzierungsbedarf zu decken.“ Die Obfrau der Regio, Bianca Moosbrugger-Petter, widerspricht dieser Darstellung gegenüber den „Vorarlberger Nachrichten“. Man sei „sehr wohl gewillt gewesen“, die Halle umzusetzen, aber die finanziellen Mittel hätten schlicht nicht ausgereicht. „Wir hätten die Halle gerne gebaut, aber nochmals zusätzliches Geld locker zu machen ist einfach nicht möglich. Die Gemeindekassen stehen ohnehin unter Druck.“ Laut Moosbrugger-Petter habe die Regio insgesamt 1,6 Millionen Euro bereitgestellt – 600.000 Euro direkt und eine Million Euro über eine Bedarfszuweisung.


Abspeckung nicht mehr wirtschaftlich – Projekt endgültig gestoppt

Bei der letzten Sitzung am 6. Oktober sei noch über weitere Einsparungen beraten worden. Doch laut der Regio-Obfrau hätte eine erneute Reduktion der Baukosten bedeutet, dass der Betrieb der Halle nicht mehr kostendeckend möglich wäre. Damit gilt das Projekt als gescheitert.


EC Bregenzerwald verliert Heimatperspektive

Für den EC Bregenzerwald hat das Ende der „Wälderhalle“ weitreichende Folgen. Der Verein, der seit 13 Jahren in Dornbirn trainiert, verliert damit die einzige realistische Chance auf eine Rückkehr in die eigene Region. Sportchef Guntram Schedler warnt vor negativen Konsequenzen: „Ohne Heimstätte drohen Rückschritte in der Nachwuchsarbeit und eine schwächere Bindung an den Verein.“ Auch abseits des Sports trifft das Scheitern die Region: Eine geplante Diskothek als Ersatz für das 2016 geschlossene „E-Werk“ kann nun ebenfalls nicht umgesetzt werden.

Fazit

Mit dem Aus der „Wälderhalle“ endet eine jahrzehntelange Vision, die für den EC Bregenzerwald und die regionale Jugend gleichermaßen Hoffnungsträger war. Trotz guter Gespräche und viel Engagement bleibt die bittere Erkenntnis: Die Finanzierungslücke war zu groß – das Projekt ist vorerst gescheitert.

Bild: facebook.com/martina.ruescher

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