Der Vertrag von Gernot Tripcke wurde vorzeitig bis zum 30.04.2025 verlängert. Der Geschäftsführer der PENNY DEL spricht im Interview über das Vertrauen innerhalb der Liga sowie über die kommenden Aufgaben.
Gernot, dein Vertrag wurde
jüngst vom Aufsichtsrat vorzeitig um drei Jahre verlängert. Ein
Zeichen der Wertschätzung für deine Arbeit.
Gernot
Tripcke: Ich freue mich natürlich über das Vertrauen. Speziell die
vergangene Saison war extrem für uns alle in der gesamten
Eishockey-Familie und ich bin sehr froh, dass wir so gut
durchgekommen sind. Sowohl sportlich als auch wirtschaftlich.
Natürlich hatten wir alle Einbußen, damit war zu rechnen. Auf das
Erreichte können wir aber schon stolz sein. Wir sind in dieser
Krise zu einer „Liga der Clubs“ zusammengewachsen, der Aufsichtsrat
hat sehr gut mit allen zusammengearbeitet. Wir haben mit unserem
Partner Telekom einen neuen Modus entwickelt, es gab Eishockey
non-stop für die Fans. Jetzt geht der Blick nach vorne. Der
Saisonstart stimmt mich sehr positiv.
Die neue Saison läuft. Wie
lässt es sich aus deiner Sicht an?
Tripcke: Wir sind
zufrieden mit dem Start. Wir haben schon tolle Spiele gesehen, es
sind viele Tore gefallen. Das Wichtigste: die Fans sind wieder mit
dabei. Das war für alle unsere 15 Clubs ein richtiger Brustlöser.
Zugleich müssen wir alles dafür tun, dass Schritt für Schritt noch
mehr Zuschauer kommen können. Dabei ist mir wichtig zu sagen, dass
die Konzepte in Sachen Hygiene sehr gut funktionieren. Mein Kollege
Christian Seifert von der DFL hat jüngst bei einem Kongress gesagt,
dass sich alle Ligen das Vertrauen der Politik redlich verdient
haben in Puncto einer weiteren Öffnung. Ich kann das nur voll und
ganz unterstützen und sehe das auch so.
Mit Blick auf die
Zuschauer. Ist es für die Clubs die größte Aufgabe, die Fans wieder
zurück in die Arenen zu bekommen?
Tripcke: Das ist so.
Wir haben damit gerechnet, dass es so kommen kann. Ich denke, es
ist ein Stück weit normal. Aber natürlich sind wir alle gefordert,
die Fans davon zu überzeugen, dass sie ohne Sorge zu den Spielen
kommen können.
Wenn wir abseits vom
sportlichen Geschehen einen Blick auf die wichtigen Themen werfen.
Welche Aufgaben hat die Liga vor der Brust, wenn wir auf die
kommenden drei Jahre schauen?
Tripcke: Grundsätzlich
möchte ich zunächst sagen, dass wir eine gute Ausgangssituation
haben. Durch den Auf- und Abstieg haben wir ganz sicher eine sehr
spannende Saison vor uns. Zugleich möchten wir uns in den
unterschiedlichen Themenfeldern als Liga weiterentwickeln, den
nächsten Schritt machen. Eines der wichtigsten Themen wird dabei
der kommende Medienrechte-Vertrag sein.
Unser aktueller Partner
Telekom/MagentaSport konnte in der Corona-Saison mit tollen Zahlen
aufwarten.
Tripcke: So ist es. Wir haben bereits die
letzten Jahre in einer engen und vertrauensvollen Partnerschaft
unseren Sport sehr gut weiterentwickelt. Die Telekom ist unser
erster Ansprechpartner und der aktuelle Vertrag läuft ja auch noch
bis einschließlich der Saison 2023/24.
Wie lauten zudem Ziele, die
du dir vornimmst?
Tripcke: Gerade durch die
technologischen Möglichkeiten ergeben sich tolle Optionen. Ganz
konkret beschäftigen wir uns gerade mit dem Thema Daten und
Statistiken und wie wir dadurch die Spiele sowohl im Stadion, im
TV, aber auch über unsere Kommunikationskanäle den Fans noch
interessanter präsentieren können. Mit unserem sogenannten Game
Center, in dem wir alle Spiele tracken und einzelne Szenen
rausschneiden, arbeiten wir seit dieser Saison auch für die
Champions Hockey League. Das Feedback der CHL ist sehr positiv. Ich
sehe uns bei solchen Themen als Vorreiter und Dienstleister
zugleich.
Wie geht die Liga das
Mega-Thema Nachhaltigkeit an, welches alle heutzutage
beschäftigt?
Tripcke: Das Ziel ist, dass wir unseren Sport
langfristig und nachhaltig entwickeln. Themen wir Anti-Doping und
Anti-Manipulation gehören dazu, da haben wir bereits vor Jahren
wichtige Entscheidungen getroffen. Ein wichtiger Schritt ist hier
schon vollzogen worden, denn gemeinsam mit unseren Clubs haben wir
bereits eine interne Arbeitsgruppe etabliert, die das wichtige
Themenfeld Nachhaltigkeit als Fokus hat. Die bestehenden
Kooperationen mit dem WWF und Hockey is Diversity werden mit
einbezogen, zudem ist der Nachwuchs- und Jugendbereich essentiell.
Und selbstverständlich müssen wir auch stets den ökologischen
Bereich fokussieren. Durch alle diese einzelnen Themenfelder, die
wir angehen, entwickeln wir die Marke DEL weiter. Und dadurch
werden wir nachhaltig attraktiv für unsere bestehenden Partner
sowie potentielle neue Partner.
www.del.org, Pic: Grizzlys Wolfsburg / City-Press GmbH
