EHC Black Wings Linz

Doppelbelastung mit Leidenschaft: Jürgen Penker zwischen Linz und den Florida Panthers

Während in Nordamerika die NHL-Saison startet, pendelt Jürgen Penker gedanklich täglich zwischen Linz und Florida. Der ehemalige Torhüter ist nicht nur Goalie Coach bei den Steinbach Black Wings Linz, sondern auch European Goalie Scout und Development Coach der Florida Panthers – und das mit beeindruckender Hingabe.

„Ich bin da schon voll involviert“, erzählt Penker im Gespräch mit LAOLA1. Durch die Zeitverschiebung gelingt es ihm, beide Jobs unter einen Hut zu bringen: Vormittags arbeitet er in Linz, nachmittags und oft bis spät in die Nacht steht die Arbeit für Florida an. Trotz der Verletzungen von Stars wie Matthew Tkachuk und Aleksander Barkov blickt er optimistisch auf die Saison der Panthers: „Wir haben wieder eine Mannschaft, die vorne mitspielen wird.“

Penker beschreibt seine Aufgaben in Florida als vielseitig: Vom Pro-Scouting über Draft-Beobachtungen bis hin zur individuellen Betreuung junger Torhüter wie Olof Glifford. In Europa ist er die zentrale Ansprechperson für alle Goalie-Themen im Panthers-System – von Russland bis Skandinavien. Parallel leitet er in Linz ein strukturiertes Tormannprogramm, das er mit Gernot Wegerer und Thomas Schneider aufgebaut hat.

Arbeitswoche voll durchgetaktet

Seine Arbeitswoche ist durchgetaktet: „In Linz arbeite ich meist von Montag bis Freitag, früh bis mittags. Die Wochenenden sind fürs Scouting reserviert.“ Freizeit bleibt kaum, doch Penker nimmt es mit Professionalität: „Eishockey ist acht Monate im Jahr, da bleibt nicht viel Zeit.“ Erst im Sommer gönnt er sich kurze Pausen zwischen Draft, Development Camp und Trainingsstart in Linz.

Seit seinem Einstieg bei den Panthers 2021 hat sich seine Rolle stark erweitert – aus einem Teilzeit-Videojob wurde ein fester Job in der Organisation. Dafür gab es im Vorjahr einen Dreijahresvertrag. „Dass ich als Trainer den Weg in die NHL geschafft habe, ist unglaublich“, sagt Penker stolz. Den Stanley Cup durfte er im September erstmals selbst in Händen halten – ein emotionaler Moment für den 43-Jährigen: „Mein Name steht auf dem Cup, ich bekomme einen Championship Ring – das sind Dinge, von denen man als Österreicher nicht zu träumen wagt.“

Auch Black Wings Linz profitieren

Trotz der Unterschiede zwischen NHL und ICE Hockey League – „wie eine kleine Firma im Vergleich zu einem Großkonzern“ – profitiert Linz von Penkers internationalem Know-how. Viele Eindrücke und Methoden aus Nordamerika fließen direkt in seine Arbeit bei den Black Wings ein.

Ob bald ein dritter Stanley-Cup-Ring dazukommt, lässt Penker offen: „Wir sind sicher ein Team, das vorne mitspielen kann – aber um Meistertitel zu gewinnen, braucht man neben Qualität auch ein bisschen Glück.“ Eines ist jedenfalls klar: Jürgen Penker lebt und atmet Eishockey – auf beiden Seiten des Atlantiks.

Pic: fodo.media/Harald Dostal

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