Der Zagreb-Ausstieg bescherte uns heuer eine 11er-Liga, was alles andere als optimal ist. Doch für den vakanten zwölften Platz gibt es einige Interessenten und einer, der die Weichen dafür bereits gestellt hat steht in der Pole Position.
Elf Teams, eine Mannschaft immer spielfrei, eine oftmals verzerrte Tabelle… alles andere als eine optimal Lösung auf Dauer, der vor Allem die Fans wenig abgewinnen können. Doch die Anforderungen der Liga für einen Neueinsteiger sind groß und das ist auch gut so. (Finanzielle) Fiaskos wie mit Laibach und Zagreb in jüngster Vergangenheit will keiner mehr erleben.
Deshalb hat auch die VEU Feldkirch ein weiteres mal abgewunken und den mittelfristig geplanten Einstieg um eine weitere Saison verschoben um sich optimal vorbereiten zu können, damit die Teilnahem an der EBEL dauerhaft möglich wird.
Der vakante Platz ist dennoch gefragt. Einige Anfragen dazu gibt es und zwar durchwegs aus dem Ausland. Aus Ungarn soll es mit MAC Budapest und DVTK Jegesmedvek Miskolce zwei Interessenten geben. MAC ist als EBYSL-und EBJL-Teilnehmer in beiden von den EBEL-Verantwortlichen organisierten Nachwuchsligen aktiv, DVTK Miskolce nur in der EBJL.
Beide Teams sind aktuell in der slowakischen Liga beheimatet. MAC bekundet nicht zum ersten mal Interesse, ist aber wohl nicht Topfavorit auf den freien Spot. DVTK hat seinerseits bereits klargestellt dass die Gerüchte nicht der Wahrheit entsprächen, man eine langfristige Vereinbarung mit der slowakischen Liga hätte und diese auch einhalten werde:
Favorit auf die Teilnahme ist aber sowieso ein anderes Team. Die Bratislava Capitals, nicht zu verwechseln mit Slovan Bratislava, klopfen intensiv an die EBEL-Tür. Der 2019 umstrukturierte Verein ist aktuell in der zweiten slowakischen Liga beheimatet und dort überlegener Tabellenführer. Mit Matt Climie (Innsbruck, Bozen), Sebastien Piché (Linz), Ryan Martinelli (Fehervar) und Marek Biro (Znojmo) sind vier ehemalige EBEL-Cracks im Kader, dazu mit Eric Selleck ein NHL-erfahrener kanadischer Stürmer.
Ein Einstieg der Slowaken würde somit bedeuten dass die Liga wieder auf fünf Länder ausgeweitet werden würde. Und die Chancen dafür stehen nicht schlecht. Denn der slowakische Verband hat dem Freigabe-Antrag der Capitals für einen EBEL-Einstieg bereits zugestimmt. Eine Formalität an der manch potenzieller Teilnehmer in der Vergangenheit bereits im Vorfeld scheiterte.
Auf jeden Fall ist es das Ziel der EBEL-Verantwortlichen dass die Liga nächste Saison wieder zwölf Teams umfasst. Doch die Aufnahmekriterien, vor Allem was den wirtschaftlichen Aspekt betrifft, wird man dafür nicht lockern, weshalb auch die Wiederaufnahme von Laibach (ebenfalls Interessent) vorerst eher unwahrscheinlich ist.
Eine Entscheidung soll bei der Ligasitzung im März fallen. Hinter vorgehaltener Hand wird gemunkelt, dass die aktuellen EBEL-Vereine, die letztendlich entscheiden, für eine Aufnahme von Bratislava stimmen würden.
