In der ersten Ausgabe des CAPS FAN-TALK @ Facebook LIVE stellte sich General Manager Franz Kalla den Fragen der Caps-Community. Wie waren die letzten Wochen nach dem Liga-Shutdown? Wann wird die neue Saison gestartet? Wie sieht es mit Vertragsverlängerungen aus? Bleibt Head-Coach Dave Cameron hinter der Caps-Bande? Und wie schwierig läuft die Sponsor-Suche ab? Hier die wichtigsten Themen zusammengefasst.
… über die vergangenen
sechs Wochen seit dem Corona-bedingten Ende der
Eishockey-Saison…
„Wir alle befinden uns seit dem 10.
März in einem Ausnahmezustand, weil die Corona-Pandemie ein bislang
nichtvorhandenes Szenario mit sich gebracht hat. Anstelle des
Ticketverkaufs für die Play-Offs mussten Rückflüge für
Importspieler organisiert werden, die klarerweise zurück in ihre
Heimat, zu ihren Familien wollten. Ein großer Dank gilt dem ganzen
Caps-Office, in dem alle MitarbeiterInnen einen hervorragenden Job
gemacht haben. Es gibt in einer Zeit wie dieser so viele positive
Dinge, die signifikant herausstechen. Es erfüllt mich mit Stolz,
wenn man sieht, wie schnell die Caps-Community reagiert hat, wie
die Caps-Fanclubs ihre Hilfe angeboten haben. Dieser Zusammenhalt
macht mich genauso stolz, wie unsere zwei Meistertitel. Hier kann
man nicht oft genug „danke“ sagen. Das motiviert in einer Phase, in
der man selbst Orientierung sucht und viele Fragen einfach selbst
nicht beantworten kann. Zusammengefasst: Die Zeit seit dem
Liga-Abbruch war stressig, aber es gab in diesen schwierigen Wochen
auch sehr, sehr viele positive Erlebnisse.“
… über einen möglichen
Termin für den Saisonstart 2020/2021…
„Natürlich
wollen diese Frage alle ganz dringend beantwortet haben. Der
Status-Quo ist folgender: Wir hatten gestern einen Conference-Call
quer durch Europa, um den Status abzufragen, wie es in ganz
Eishockey-Europa steht. Man muss fairerweise sagen, es gibt
unterschiedliche Szenarien. Man arbeitet hier von Tag zu Tag, von
Woche zu Woche, um auf die Rahmenbedingungen, die einem vorgegeben
werden, zu reagieren. Aktuell würde ich meinen, dass die letzten
positiven Signale, die gekommen sind – ich spreche hier die
Lockerungen an, die die Bundesregierung veranlasst hat – uns wieder
positiver in Richtung Zukunft und Saisonbeginn blicken lassen. Aber
eines ist Faktum: Wir haben in unserem geliebten Eishockey-Sport
leider alle negativen Parameter gegen uns. Es ist ein Indoor-Sport,
es ist ein Mannschaftssport und es ist ein Körperkontaktsport. Also
alle Kriterien, die immer wieder seitens der Regierung als
besonders erschwerend hervorgerufen werden. Wir werden somit
wahrscheinlich warten müssen, gehen aber davon aus und hoffen
natürlich, dass wir wie geplant Mitte September eine Meisterschaft
starten können.“
… über die wirtschaftlichen
Folgen aufgrund des Liga-Abbruchs zu Beginn der Play-Offs, die
schwierige Sponsorensuche und die Unterstützung trotz
Corona-Krise…
„Die Play-Offs und der sportliche Erfolg
haben prinzipiell natürlich große Auswirkungen auf den
wirtschaftlichen Erfolg. Die Regierung und das Sportministerium
haben Hilfe und Unterstützung zugesagt. Das wird jetzt alles
geprüft. Die abgelaufene Saison, die für uns wirtschaftlich am 30.
April endet, werden wir wahrscheinlich mit Unterstützungen der
Bundesregierung gut abschließen können. Die Einschätzung der neuen
Saison ist viel schwieriger, da bekanntlich viele Fragen
unbeantwortet bleiben. Zum Beispiel das Thema Sponsoren: Natürlich
sind viele Firmen davon betroffen, in der aktuellen Situation ist
es auch schwer eine verbindliche Information zu bekommen, wie es
weitergeht. Aber wir bekommen auch sehr viele gute und positive
Signale, von kleinen bis zu großen Firmen, die uns mitteilen, dass
sie mit den spusu Vienna Capitals weitermachen. Ein ähnliches Thema
ist das Budget. Hier hängt es natürlich auch davon ab, ob wir vor
Zuschauern spielen dürfen oder nicht. Denn das bedeutet natürlich
auch, ob wir Zuschauereinnahmen lukrieren können oder nicht. Das
alles sind noch viele offene Fragen und Punkte, die es gilt,
sukzessive – je nach Entwicklung – in den nächsten Wochen und
Monaten abzuarbeiten.“
… über
Vertragsverhandlungen mit Spielern für die kommende
Saison…
„Die Situation ist derzeit extrem schwierig.
Praktisch in ganz Europa herrscht ein „Verhandlungs-Stop“. Es wäre
jetzt unseriös etwas anzubieten, in Anbetracht der Ungewissheit,
welche Leistung man von einem Spieler bekommen kann bzw. welche
Mittel man als Verein zur Verfügung hätte, um ein Budget zu
erstellen. Wir wissen derzeit nicht, ob Spieler aus Nordamerika in
Europa einreisen werden dürfen, wann wir die Saison starten können,
wie viele Spiele wir haben werden. Es ist eine sehr herausfordernde
Situation, nicht nur für uns, sondern auch für die Spieler. Aber um
es zu konkretisieren: Wir sind mit Spielern in Kontakt, wir geben
ihnen klare Botschaften, dass wir mit ihnen weitermachen wollen.
Wir bitten aber auch um Geduld und brauchen zuerst Klarheit zur
Situation. Dann werden Gespräche geführt.“
… über einen möglichen
Verbleib von Head-Coach Dave Cameron in Wien…
„Wir
sind in Kontakt, Dave geht es gut. Er ist derzeit zu Hause auf
Prinz Edward Island in Kanada. Ursprünglich wäre geplant gewesen,
dass er im Mai nach Wien zurückkehrt. Das ist aktuell wohl aber
nicht möglich. Es besteht von beiden Seiten Interesse an einer
weiteren Zusammenarbeit. Dave hat sich in Wien sehr gut eingelebt.
Er und seine Frau Kelly lieben Wien, so wie er sagt. Ich denke,
dass er auch gerne zurückkommen möchte. Von unserer Seite besteht,
wie gesagt, auch Interesse. Aber wir alle wissen nicht, wie sich
Gesetze, Bestimmungen etc. in den nächsten Tagen, Wochen, Monaten
verändern.“
www.vienna-capitals.at
