Für die Vienna Capitals ist die Saison nach dem Play-Off-Halbfinal-Aus gegen den HCB Südtirol beendet. Mit dem gestrigen 1:2 im fünften Spiel mussten sich die Caps den Füchsen in der Serie mit 1:4 geschlagen geben. Damit endete auch die erfolgreiche Tätigkeit von Head-Coach Serge Aubin.
Der Kanadier wechselt, gemeinsam mit Assistant-Coach Craig Streu, mit Saisonbeginn zum Schweizer Topklub ZSC Lions und hinterlässt eine beeindruckende Bilanz. Aubin führte sein Team zu 92 Siegen in 131 EBEL-Spielen (Erfolgsquote von 70 Prozent), gewann mit Wien in der Saison 2016/2017, mit einem historischen 12:0-Triple-Sweep, den Meistertitel und verewigte die Vienna Capitals mit mehreren Rekorden in den Geschichtsbüchern der Erste Bank Eishockey Liga.
Serge, die Vienna Capitals
haben in Spiel 5 alles unternommen, die Serie gegen den HCB
Südtirol konnte jedoch nicht mehr gedreht werden. Was waren für
Dich die Gründe für das Halbfinal-Aus?
„Im Endeffekt
haben wir zu wenige Tore geschossen. Wir haben uns viele Chancen
erarbeitet, aber an HCB-Goalie Pekka Tuokkola sind wir sehr selten
vorbeigekommen. Ich möchte aber zuerst Bozen gratulieren. Es war
eine sehr enge Serie, die Füchse haben einen erfolgreichen Weg ins
Finale gefunden. Spiel 3, hier in der Erste Bank Arena, hat sicher
eine entscheidende Rolle gespielt. Wir haben es damals leider
verabsäumt den Sieg einzufahren und kassierten 26 Sekunden vor dem
Ende der regulären Spielzeit den Ausgleichstreffer und danach die
Overtime-Niederlage. Mein Team hat in der Serie sehr hart gekämpft,
es ist eine tolle Mannschaft mit einem tollen Charakter. Sie haben
bis zur letzten Sekunde alles versucht. Ich bin sehr stolz auf
meine Burschen.“
Wie schwer wiegten die
Ausfälle von Riley Holzapfel und Rafael Rotter?
„Der
Ausfall von Riley Holzapfel hat uns natürlich sehr weh getan,
ebenfalls auch das Out von Rafael Rotter in den letzten beiden
Spielen. Wenn dir der MVP der Vorsaison und unser MVP der aktuellen
Spielzeit fehlen, dann ist das schwer zu kompensieren. Das ist so
wie wenn bei den Pittsburg Penguins Crosby und Malkin ausfallen.
Dazu mussten wir schon früh in der Saison Sascha Bauer
verletzungsbedingt vorgeben Und Bozen hat wirklich gutes Eishockey
gespielt. In den Play-Offs ist es hart. Doch wir haben es geschafft
als Team noch enger zusammenzurücken und ich denke wir haben einen
guten Job gemacht. Es war nicht genug, aber wir haben mit
Sicherheit unser Bestes gegeben.“
Wie geht es Dir
persönlich?
„Es macht natürlich keinen Spaß zu
verlieren. Ich ertrage es sehr schwer meine Burschen jetzt so
niedergeschlagen zu sehen. Aber wenn ich auf die letzten zwei Jahre
zurückblicke, dann erfüllt es mich mit Stolz. Dieses Team hat immer
alles gegeben, hart gekämpft. Du kannst nicht jedes Jahr den Titel
holen. Wir haben es versucht, aber es sollte nicht sein.“
Mit dem Aus im Halbfinale
ist auch Deine Trainertätigkeit bei den Vienna Capitals beendet. Du
übernimmst ab nächster Saison als Head-Coach den Schweizer Topklub
ZSC Lions. Mit welchen Gefühlen blickst Du auf die letzten zwei
Jahre zurück?
„Wenn die Enttäuschung einmal ein
Bisschen verflogen ist und ich über diese zwei Jahre nachdenke,
dann wird sicher ein Eindruck bleiben: Es war eine unglaubliche
Reise. Die Organisation der Vienna Capitals ist großartig und auch
die Mannschaft. Ich hätte mir keine bessere wünschen können. Wir
sind immer als ein Team aufgetreten. Für mich war es ein Privileg
hier als Head-Coach arbeiten zu dürfen. Wien wird immer in meinem
Herzen bleiben. Ich werde die Zeit hier nie vergessen. Ich bin
stolz was wir alles in den vergangenen beiden Saisonen als
Mannschaft erreicht haben.“
Dein Dank gilt aber auch
den Fans…
„Den Caps-Fans möchte ich für die Unterstützung in den letzten zwei
Jahren danken. An vielen Spieltagen haben wir genau den
sprichwörtlichen Funken, der von den Tribünen auf das Eis
übergesprungen ist, benötigt. Wir haben unsere Fans immer im Rücken
gespürt. Auch das letzte Auswärtsspiel, Game 4 in Bozen, wird mir
immer in Erinnerung bleiben. Als mein Team zum ersten Mal aufs Eis
kam und die mitgereisten Caps-Fans ihren Support anstimmten. Das
war großartig. Vielen Dank an Euch Fans, Ihr habt auch Anteil am
Erfolg der letzten beiden Jahre.
Die Erfolgsbilanz von Serge Aubin mit den Vienna Capitals
Saison 2016/2017
- Sieger Grunddurchgang33 Siege (EBEL-Rekord)
- 98 Punkte (EBEL-Rekord)
- 95 Gegentore (EBEL-Rekord)
- Sieger Pick-Round
- Triple-Sweep in den Play-Offs 2017
- EBEL-Meister 2017
- Qualifikation für die Champions Hockey League
Saison 2017/2018
- 12 Siege in Serie zu Saisonbeginn (EBEL-Startrekord)
- Saisonübergreifend 25 Siege in Serie (EBEL-Rekord)
- Sieger Grunddurchgang
- Sieger Pick-Round
- Play-Off-Halbfinale
- Qualifikation für die Champions Hockey League
www.vienna-capitals.at, Pic: fodo.media/Harald Dostal








