AlpsHL

EC Bregenzerwald mit Statement zu Linz-Ausstieg und der allgemeinen AlpsHL-Lage

Das Management der Steel Wings Linz AG hat am Dienstagmorgen die Organisation der Alps Hockey League offiziell darüber informiert, aus wirtschaftlichen Gründen nicht an der kommenden Alps Hockey League-Saison teilnehmen zu können (wir berichteten). Nun gab der EC Bregenzerald folgendes Statement dazu ab:

Auch den EC Bregenzerwald erreichte die Nachricht vom Ausstieg der Stahlstädter zu diesem Zeitpunkt überraschend. Wir bedauern, dass es den Oberösterreichern trotz offensichtlich starken Bemühungen nicht gelungen ist, weiter an der Alps Hockey League teilzunehmen. Die intensiven Kämpfe auf dem Eis, aber auch die gute Zusammenarbeit abseits der Spielfläche werden uns sehr fehlen. Außerdem verliert das österreichische Eishockey in der Alps Hockey League einen weiteren Standort, der sich intensiv für die Ausbildung junger Spieler eingesetzt hat. Welch wichtigen Stellenwert die zweithöchste Spielklasse des Landes mittlerweile in diesem Feld eingenommen hat, zeigen etliche Beispiele. Über das Sprungbrett Alps Hockey League haben viele Talente den Sprung in die ICE Hockey League geschafft.

Der Ausstieg der Steel Wings Linz hat auch Auswirkungen auf den EC Bregenzerwald. So wird sich der Spielmodus für die kommende Saison ändern, davon betroffen sind natürlich die bereits festgesetzten Termine. Aus wirtschaftlichen Gründen (mehr Auswärtsfahrten) und der gestiegenen Anzahl an Heimspielen, mussten die Saisonkartenpreise neu berechnet und angepasst werden. Der Vorverkaufsstart morgen Freitag und Samstag bei der Mohrenbrauerei findet dennoch wie geplant statt.

Der Ausstieg der Steel Wings Linz ist bereits der vierte dieser Art während der aktuellen Sommerpause. Zuvor hatten der EHC Lustenau, die Fassa Falcons und das EC KAC Future Team angekündigt, nicht mehr an der Alps Hockey League teilnehmen zu können. Genannt wurden dabei immer finanzielle Gründe.

Die Wälder sind seit über 25 Jahren Teil der zweithöchsten Spielklasse des Landes und das in wichtigen Teilen mit demselben Vereinsvorstand. Die uns damit sehr vertrauten Fixkosten für die Liga sind in dieser Zeit ohne Zweifel gestiegen, stehen aber in keinem Verhältnis zu den Gesamtbudgets in den genannten Höhen. Vielmehr liegt die Hauptverantwortung für die kaum stemmbaren Kosten bei den Vereinen selbst. Durch kurzsichtige Entscheidungen, die den eigenen sportlichen Erfolg in den Vordergrund stellten, explodierten die Spielergehälter in den letzten Jahren förmlich. Ein Hauptgrund war die Abschaffung der Punkteregelung für einheimische Spieler, welche bis dahin dem Zweck diente, dass junge Talente eingebaut werden mussten. Gleichzeitig wurde damit ein Wettbieten um arrivierte Leistungsträger entgegengewirkt. Der EC Bregenzerwald war der einzige österreichische AlpsHL Vertreter, der ein Veto gegen den Antrag zur Abschaffung einlegte.

Ohne diese Obergrenze ist es finanziell stärkeren Vereinen nun möglich, sich ungehindert bei der Ligakonkurrenz, aber auch Teams aus der ICE Hockey League zu bedienen. Als Konsequenz sind in den Kadern dieser Organisationen immer weniger Plätze für junge Spieler vorhanden. Um nicht komplett den Anschluss zu verlieren, sind auch kleinere Vereine gezwungen, mehr Geld für Spieler auszugeben, was die Kostenspirale nur noch weiter nach oben getrieben hat. Vor den Auswirkungen hat der EC Bregenzerwald bereits mehrfach in schriftlicher Form gewarnt.

Die derzeitige Entwicklung ist ein deutliches Abweichen vom ursprünglich festgelegten Leitbild der Liga, das neben Plätzen für junge Spieler, auch eine wirtschaftlich gesunde Grundlage vorsieht. (Leitbild (alps.hockey) Die letzten Jahre haben gezeigt, was für ein wichtiges Bindeglied die Alps Hockey League zwischen den Nachwuchsligen und der ICE Hockey League darstellt. Spieler können hier Erfahrungen auf entsprechendem Niveau im Erwachsenen Eishockey sammeln, bis sie schließlich bereit für den Sprung nach ganz oben sind. Eine ideale Plattform, die das österreichische Eishockey nicht verlieren darf.

Denn die große Gefahr, dass durch das „Wettrüsten“ über kurz oder lang Vereine wegbrechen, hat sich mittlerweile leider mehrfach bestätigt. Der aktuellste Fall trifft nun besonders die Spieler. In den letzten Stunden erreichten EC Bregenzerwald Obmann Guntram Schedler zahlreiche Anrufe: „Es tut im Herzen weh, zu wissen, dass diese Spieler nun auf der Straße sind. Unsere Kaderplanung hätte gänzlich anders ausgesehen, wenn wir von diesen Umständen früher gewusst hätten. Unsere Mannschaft ist eigentlich bereits vollständig.“

Gerade in Anbetracht der derzeitigen Bedingungen ist es alles andere als selbstverständlich, dass gerade unser EC Bregenzerwald, der mittlerweile die 13. Saison ohne eigene Heimstätte spielt, immer noch auf wirtschaftlich gesunden Füßen steht. Dies wäre ohne die aufopferungsvolle Arbeit unserer freiwilligen Funktionäre und Helfer, die Gastfreundschaft der Stadt Dornbirn und unsere treuen Sponsoren, Gönner, Werbepartner und Fans nicht möglich!

Dennoch hoffen wir auf ein rasches Umdenken. Weg von den kurzfristigen Zielen wie dem „Erkaufen“ des sportlichen Erfolges, hin zu den ursprünglichen Werten und dem Leitbild der Alps Hockey League. Damit wir alle diese attraktive Plattform noch lange bespielen können.

www.ecbregenzerwald.at, Pic: Gerhard Bildstein

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