Die Steinbach Black Wings Linz unterliegen bei ihrer Generalprobe für die neue Meisterschaft in Augsburg mit 1:4. Nachdem die Oberösterreicher lange Zeit dagegen hielten, jedoch offensiv zu kraftlos waren, beenden Brian Lebler und Co. eine positive Pre-Season mit der zweiten Niederlage im sechsten Spiel.
Einen sechsten und letzten Testlauf absolvierten die Steinbach Black Wings Linz am Freitagabend, eine Woche vor dem Heimauftakt in die neue Meisterschaft der win2day ICE Hockey League. Zu Gast bei den Augsburger Panthern (DEL) probte Head Coach Philipp Lukas – bis auf den verletzten Luka Maver – sein finales Line-up. Der Cheftrainer selbst stand jedoch aus familiären Gründen kurzfristig nicht hinter der Bande, weshalb Mark Szücs und Matej Hocevar die sportliche Führung übernahmen. Unterstützung erhielten die Stahlstädter von rund 150 lautstarken Anhängern, die mit der ersten organisierten Auswärtsfahrt der Fanclubs angereist waren. Die Oberösterreicher starteten mit der ersten Chance ins Spiel und zogen in der zweiten Minute einen druckvollen Wechsel auf. Sean Collins probierte es aus spitzem Winkel von der rechten Seite, doch Augsburg-Goalie Peyton Jones war zur Stelle. Wenig später feuerte Greg Moro einen Distanzschuss ab, verfehlte sein Ziel jedoch klar. Das gut besuchte Curt-Frenzel-Stadion sah auch von den Hausherren einen schnellen Spielaufbau, wodurch Rasmus Tirronen zunehmend in den Fokus rückte.
In der siebten Minute war der finnische Torhüter mit einer Glanztat zur Stelle: Nachdem zuvor mehrere verdeckte Abschlüsse auf sein Tor gekommen waren, tauchte plötzlich Anthony Louis völlig frei in der Mitte auf und bekam vor dem leeren Tor einen Querpass serviert. Der Stürmer brachte seinen Schläger jedoch nicht entschlossen genug an die Scheibe, sodass Tirronen mit einem Hechtsprung und seinem Schläger den Puck gerade noch von der Linie kratzte. In der elften Minute sorgte die vierte Linie der Gäste für einen schnellen Konter: Henrik Neubauer setzte sich im Laufduell geschickt durch, scheiterte aber am linken Pfosten an Jones. Besser machten es im Gegenzug die Bayern, die erneut völlig überraschend zur Riesenchance auf die Führung kamen. Dieses Mal entwischte Alexander Blank seinen Gegenspielern im Slot und hielt den Schläger in eine scharfe Hereingabe, doch Tirronen machte die Beine rechtzeitig zu. Augsburg sicherte sich nun zunehmend mehr Scheibenbesitz und rotierte immer wieder im Drittel der Stahlstädter. Die Gäste setzten dagegen auf schnelles Umschaltspiel, und in einem solchen nahm Graham Knott in der 14. Minute plötzlich Fahrt auf. Der Goalgetter tänzelte von der eigenen blauen Linie bis in die Angriffszone, verzog jedoch seinen Abschluss. Das Solo brachte seinen Teamkollegen aber Auftrieb: Die neu formierte Lebler-Linie baute Druck auf, und nach guter Übersicht von Neuzugang Travis Barron kam Kapitän Brian Lebler im hohen Slot zum Abschluss, verzog aber ebenfalls. Im selben Wechsel bekam Greg Moro in guter Position einen sehenswerten Pass, brachte die Scheibe jedoch nicht unter Kontrolle und scheiterte. Drei Minuten vor der ersten Pause musste Sean Collins vorzeitig den Gang in die Kabine antreten. Der Routinier krachte bei einem Zweikampf in das eigene Gehäuse und humpelte schmerzverzerrt vom Eis. Mit diesem Wermutstropfen wechselten die Oberösterreicher beim Stand von 0:0 zum ersten Mal die Seiten.
Augsburg mit Führung in unspektakulärem Mitteldrittel
Das Mitteldrittel begann deutlich ruhiger, und so verstrichen die ersten fünf Minuten ohne nennenswerte Aktionen. Beide Mannschaften überbrückten zwar mehrmals die neutrale Zone, neutralisierten sich im Angriff aber frühzeitig und kamen kaum zu aussichtsreichen Abschlüssen. Schließlich legten die Panther wieder etwas zu und starteten mit mehreren Distanzschüssen ihren Vormarsch Richtung Linzer Tor. Rasmus Tirronen packte mehrmals sicher zu und war in der 26. Minute bei einem schnellen Gegenzug erneut gefordert. Auf der linken Seite schloss Cramarossa gefährlich ab, doch der Schlussmann wehrte zur Seite ab. Im Gegenzug kam Ryan MacKinnon bei viel Verkehr vor Jones zum Abschluss, doch für den Rebound fand sich kein Abnehmer. In der 34. Minute war es dann soweit: Nach einem gewonnenen Zweikampf an der Bande legten die Panther die Scheibe blitzschnell in die Mitte, wo Anthony Louis mit einem platzierten Wristshot die Lücke fand und zum 1:0 traf. Fast im Gegenzug hatten die Stahlstädter die große Chance zum Ausgleich: Brian Lebler stocherte im Torraum nach, doch die Hausherren konnten die Scheibe mit vereinten Kräften aus der Gefahrenzone befreien. Eine fast identische Szene ergab sich zwei Minuten später: Söllinger schlenzte die Scheibe aufs Tor, sie sprang vor Henrik Neubauer herunter, doch der Austro-Schwede konnte den Puck nicht kontrollieren, da ein Verteidiger ihm gerade noch die Schaufel wegschlug. Kurz darauf tankte sich St-Amant auf der rechten Seite mit einem Konter durch, scheiterte jedoch an Jones, der mit dem Blocker parierte. Mit dem knappen 0:1-Rückstand aus Linzer Sicht ging es in den Schlussabschnitt.
Panther machen alles klar
Dort angekommen, erschwerten sich die Oberösterreicher das Leben selbst, als Ken Ograjensek seinen Gegenspieler im Forechecking legte und die ersten beiden Strafminuten des Abends kassierte. Die Panther drückten und nutzten im dritten Anlauf ihre Überzahl: Alexander Blank war auf der linken Seite erneut zu frei und traf mit einem präzisen Schuss ins rechte Kreuzeck zum 2:0. Doch die Linzer bekamen im Gegenzug ebenfalls ihre erste Überzahlchance. Auch sie rotierten lange im Drittel, kamen aber nicht zum Erfolg. Zunächst setzte Lebler einen Schuss aus kurzer Distanz knapp über die Latte, danach verpassten St-Amant und Ograjensek einen Pass zur Mitte nur hauchdünn – die Möglichkeit auf den Anschluss war dahin.
Dieser fiel jedoch wenig später, in der 47. Minute, obwohl die Gäste erneut in Unterzahl agieren mussten: Graham Knott fing einen Pass ab und startete gemeinsam mit Logan Roe den Konter. Im Zwei-auf-Eins legte Knott quer, und Roe verwertete auf der rechten Seite eiskalt zum 1:2. Allerdings dauerte es wiederum nur wenige Sekunden, ehe Augsburg im selben Powerplay den alten Vorsprung wieder herstellte. An den rechten Hashmarks nahm D. J. Busdecker einen direkten Schlagschuss und versenkte diesen zum 3:1 in den Maschen (48. Minute). Damit bog das Match in die letzten acht Minuten ein, in denen die Gäste bemüht waren, im Vergleich zu den ersten fünf Testspielen aber etwas kraftloser wurden und zu wenig direkt nach vorne spielten. In der 54. Minute war es ein Turnover an der eigenen Linie, der schließlich die Entscheidung brachte. Tim Wohlgemuth war nach der Scheibeneroberung auf und davon und erzielte mit einem schönen Haken das 4:1. In der Schlussphase liefen die Gäste hinterher, kämpften sich aber beherzt durch 29 Sekunden doppelte Unterzahl.
Schlussendlich resümierten die Steinbach Black Wings Linz mit der zweiten Niederlage aus sechs Spielen eine unterm Strich positive Vorbereitung. In einer Woche, am Freitag, dem 12. September, eröffnet das Team von Head Coach Philipp Lukas die neue Meisterschaft mit einem Heimspiel gegen die Pioneers Vorarlberg. Tickets dafür sind online unter tickets.blackwings.at und an der Abendkasse erhältlich.
Augsburger Panther – Steinbach Black Wings Linz 4:1 (0:0, 1:0, 3:1)
Torschützen: 1:0 Anthony Louis (34. Min), 2:0 Alexander Blank (43. Min / PP), 3:1 D.J. Budecker (48. Min / PP), 4:1 Tim Wohlgemuth (54. Min) bzw. 2:1 Logan Roe (47. Min / SH)
www.blackwings.at, Bild: Black Wings Linz/Eisenbauer
