Dornbirn Bulldogs

ICEHL: DEC-Manager Kutzer: „Wenn man sich an die Regeln hält, ist man der Dumme.“

In einem ausführlichen Interview mit der Zeitung „Neue“ sprechen Dornbirn-Manager Alexander Kutzer und Coach Kai Suikkanen über die vergangene Saison, woran es letztendlich gescheitert ist und wie sich der Legionärsmarkt in Zukunft ändern wird.

Nach einer durchaus erfolgreichen vergangenen Saison waren die Erwartungen in Dornbirn auch für die aktuelle Spielzeit höher. Am Ende macht sich aber Enttäuschung breit. Nur Platz zwölf in der Tabelle und 26 Punkte Rückstand auf einen Pre-Play-Off Rang sprechen eine deutliche Sprache.

Spätestens mit den Niederlagen im Jänner gegen die direkten Konkurrenten war klar, dass die Saison heuer früh enden würde und dass obwohl man nach neun Runden starker Dritter war. Danach ging es aber stetig bergab und Coach Kai Suikkanen spricht auch offen über diese schwierigen Phasen:

„Als Trainer führst du in so einer Saison ganz viele Einzelgespräche, du bist ständig mit der Analyse des eigenen Spiels beschäftigt, du kannst irgendwann gar nicht mehr abschalten. Man beginnt dann Gespenster zu sehen, denkt wirklich über verrückte Sachen nach. Man überinterpretiert gewisse Begebenheiten. Denn man sucht ja ständig nach den Gründen, warum es nicht läuft.“

Manager Kutzer nennt auch weitere Gründe für das Scheitern, betont aber auch, dass dies keine Ausreden sein sollten: „Wir als Verantwortliche bewerten eine Saison nicht nur anhand der Tabelle. Sondern auch an den Begleitumständen. Die Aufstockung auf 14 Teams hat vieles geändert, Corona hat den Spielermarkt massiv beeinflusst. Natürlich ist es allen ICE-Klubs gleich ergangen, aber uns als kleinen Klub treffen die Auswirkungen deutlich härter als Klubs, die einen größeren finanziellen Spielraum haben. Es sind oft Situationen entstanden, da waren wir nicht mehr Pilot, sondern nur noch Passagier.“

Durch die vielen Ausfälle geht manchmal auch der Fokus der Spieler verloren, teilweise konnten die Bulldogs lediglich mit sieben bis acht Spielern und ohne Goalies trainieren. Coach Suikkanen meint auch dazu: „Im Nachhinein war es vielleicht blauäugig von uns, dass wir während dieser Phase alle Spiele bestritten haben.“

Kutzer wird hier in seiner Wortwahl deutlicher: „Über eine Saison gesehen gleicht sich das mit den Erkrankungen und Verletzungen normalerweise innerhalb der Liga aus, es sei denn, die Regeln werden geändert oder anders angewendet. Dann ist man der Dumme, wenn man sich an die Regeln hält.“

Trotz der enttäuschenden Saison blickt man im Ländle optimistisch in die Zukunft. Auch wenn noch keine Unterschrift am Vertrag ist, scheint eine Verlängerung von Kai Suikkanen als Head Coach so gut wie sicher zu sein. Danach wird es darum gehen eine schlagkräftige Mannschaft zu formieren. Die Kaderregelungen seitens die Liga müssen erst finalisiert werden und der Legionärsmarkt steht vor einem Umbruch, meint Suikkanen:

„Kein Legionär wird mehr in die KHL nach Russland wechseln, damit sind 100 Spieler mehr am Markt. Wir werden zwar nicht die bekommen, die nicht nach Russland gehen, aber der Markt wird sich um diese 100 Spieler nach unten verschieben.“

www.hockey-news.info, Bild: AlexPauli Photography

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