Die Preseason neigt sich dem Ende zu und die neue Saison der ICEHL steht vor der Tür. Zeit, einen Blick auf die Teams zu werfen und sich mit den Kadern zu beschäftigen, mit denen die 13 Vereine in die neue Saison gehen. Wir stellen die Kader vor, die Bewertung übernehmt ihr: Mit unserem Umfragetool am Ende des Artikels.
Mit Ferencvaros TC ersetzt ein zweites ungarisches Team aus der Hauptstadt Budapest Asiago, das nicht mehr für ligatauglich befunden wurde. Eine doch überraschende Entscheidung der Ligaeigentümer und damit der Vereine, die damit erneut eine ungerade Anzahl an Teilnehmern präferierten und gleichzeitig den Markt in Ungarn erweitern möchten. Doch was ist vom Hauptstadtklub, der in den letzten sieben Jahren sechs ungarische Meistertitel sammelte und in der „Erste Liga“, ebenso zwei Titel und drei Finalteilnahmen zu Buche stehen hat, zu erwarten? Jedenfalls baute man das Team völlig um, nicht nur der Trainer, sondern auch die Mannschaft wurde ausgetauscht und ist mit der des Vorjahres nicht mehr zu vergleichen. Und obwohl es einige ligabekannte Gesichter im Line-Up gibt, ist eine Einschätzung schwer vorherzusagen…
TRAINER
Eine späte aber wohl wichtige Veränderung gab es im Coaching Staff bei den Magyaren. Eigentlich wollte man mit dem langjährigen Erfolgscoach Szabolcs Fodor in die erste ICEHL-Saison gehen. Der 46-jährige, der für Fehervar zwischen 2007 und 2011 knapp 100 EBEL-Spiele absolvierte, ist seit 2018 bei Ferencvaros Headcoach gewesen und Vater des Erfolgs der letzten Jahre. Gleichzeitig sollte er auch die Rolle des General Managers einnehmen. Doch man erkannte rechtzeitig, dass dies zeitlich nicht zu vereinbaren ist und reagierte. So bestellte man mit dem Finnen Timo Saarikoski einen erfahrenen Coach, der bereits viel internationale Erfahrung sammelte, in seiner Heimat Frankreich, der Slowakei und zuletzt in der DEL2 bei Freiburg tätig war. Der ehemalige finnische Teamstürmer soll nun mit dem bewährten Coaching Staff um Assistant Coach Yul Hennelly und Goaliecoach Teemu Toivanen für eine erfolgreiche Debütsaison sorgen. Fodor kann sich somit ganz auf seine Rolle als GM konzentrieren.
TORHÜTER
Am wenigsten verändert hat sich auf der Goalieposition. Zwei von drei Torhütern durften bleiben und nur der letztjährige Legionär Janis Kalnins musste gehen. Der 29-jährige Gergely Arany und der 25-jährige Kristof Nagy sind zwei erfahrene Schlussmänner, die sich die Einsätze in der letzten Spielzeit teilten. Weitaus erfahrener ist der Neuzugang im Kasten der Ungarn. Bence Balisz kehrt nach zwölf Jahren in die Liga zurück, in der er für Fehervar bereits zwischen 2009 und 2014 aktiv war. Zuletzt war der 35-jährige, der seit 14 Jahren auch für sein Heimatland im Kasten steht, in Norwegen tätig. Damit werden die Ungarn mit einem einheimischen Goaliegespann in die Saison gehen. Ob das auch die gesamte Saison so bleibt, wird sich zeigen…
BEREITS VERÖFFENTLICHTE KADERVORSTELLUNGEN |
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Ferencvarosi TC |
HC Innsbruck "Die Haie" |
Pioneers Vorarlberg |
Olimpija Ljubljana |
Vienna Capitals |
Graz99ers |
HC Pustertal |
EC VSV |
Black Wings Linz |
Fehervar AV19 |
HCB Südtirol |
EC-KAC |
EC Red Bull Salzburg |
VERTEIDIGUNG
Einen völligen Umbruch erlebte die Defense des Vereins. Mit Boldizsár Farkas und Máté Seregély durften lediglich zwei Local Heros bleiben, dazu der Finne Paavo Tyni, der letzte Saison überzeugen konnte. Der Rest wurde ausgetauscht. Die Ungarn setzen defensiv auf Schwedenpower. Ein spannender Name ist der 28-jährige Jesper Lindgren, der 2015 in der vierten Runde von den Toronto Maple Leafs gedraftet wurde. Er wird für den Spielaufbau immens wichtig sein und hat auch Scorerqualitäten und wird demnach auch im Powerplay eine Säule darstellen. Das wird auch der 32-jährige Rasmus Bengtsson sein. Der Zweitrundendraftpick der Florida Panthers (2011) war zuletzt Kapitän bei Oskarshamn und erzielte dort elf Treffer, bereitete 32 weitere vor. Mit dem 34-jährigen Alexander Ytterell kommt ein dritter schwedischer Routinier ins Team. Auch er ist offensivstark und wird für Torgefahr sorgen. Die Verteidigung abrunden werden zwei heimische, erfahrene Cracks: Milan Horvath stand bereits zwischen 2020 und 2023 für Fehervar auf ICE-Eis und ist fixer Bestandteil des ungarischen Nationalteams. Gergely Toth hat mit seinen 27 Jahren auch schon viel gesehen und sammelte auch Auslandserfahrung in Schottland. Alles in allem verfügen die Magyaren über eine sehr erfahrene und offensivstarke Defense die dem Gegner sowohl vorne als auch hinten Probleme bereiten könnte.
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Kader 2025/26 (unter Vertrag) | Tor: Bence Bálizs, Gergely Arany, Kristof Nagy Verteidigung: Máté Seregély, Paavo Tyni, Jesper Lindgren, Milán Horváth, Rasmus Bengtsson, Alexander Ytterell, Zeteny Hadobas, Boldizsár Farkas, Gergely Tóth, Sturm: Brady Shaw, Maxime Trepanier, Zsombor Galajda, Gergely Mattyasovszky, Aku Kestilä, David Molnar, Topi Rönni, Jussi Tammela, Tyler Coulter, István Sofron, Andras Mihalik, Krisztián Nagy, Richard Tóth, Ferenc Laskawy |
Bestätigte Zugänge: | Brady Shaw (Angers), Bence Bálizs (Sarpsborg), Maxime Trepanier (Herlev), Topi Rönni (Dukla Michalovce), Jussi Tammela (Sarpsborg), Tyler Coulter (Pustertal), István Sofron, Krisztián Nagy (beide Budapest Akademia), Jesper Lindgren (Björklöven), Andras Mihalik (DEAC), Milán Horváth (Budapest Akademia), Rasmus Bengtsson (Oskarshamn), Alexander Ytterell (Stavanger Oilers), Zeteny Hadobas (Iowa Heartlanders) |
Bestätigte Abgänge: | David Booth (Melbourne Ice), Adam Brady (Gröden), Jake Crespi (Ritten) |
Eventuelle Zugänge/Vertragsverlängerungen: | |
Eventuelle Abgänge: |
STÜRMER
Prozentuell gesehen ist der Umbruch in der Offensive noch heftiger. Wie in der Defense durften nur zwei heimische Spieler, die jungen Zsombor Galajda (22) und Gergely Mattyasovszky (23) und ein Legionär bleiben. Dieser ist wie in der Defense ein Finne, der schon in seine vierte Spielzeit mit Ferencvaros geht und Aku Kestila heißt. Die restlichen Legionäre wurden allesamt ausgetauscht, darunter mit Adam Brady auch der Topscorer der letzten beiden Spielzeiten und dem mittlerweile 40-jährigen NHL-Veteranen David Booth ein weiterer namhafter Crack, den es nun nach Australien verschlug. Dafür holte man sich jede Menge Erfahrung ins Team, vor allem zwei, die wissen wie man in der ICEHL scort.
Brady Shaw, einst von Fehervar in die Liga geholt, dann in Innsbruck Topscorer, wechselt aus Frankreich, wo er letzte Saison 43 Tore erzielte, zurück nach Ungarn. Tyler Coulter ging schon für den HC Innsbruck und letzte Saison für den HC Pustertal auf Torejagd und weiß auch, wo der Kasten steht. Ein weiterer ICE-erfahrener Stürmer ist Istvan Sofron. Der bereits 37-jährige kehrt nach neun Jahren in die ICE zurück und wird vor durch seine Routine auch in der Kabine wichtig sein. Maxime Trepanier ist ein 26-jähriger Flügelstürmer, der vor zwei Jahren in seiner Europadebütsaison gleich Storhamar zum Meistertitel schoss und letzte Saison in Dänemark 26 Tore erzielte. Die weiteren Legionärs-Offensivspots nehmen zwei Finnen ein. Der 26-jährige Jussi Tammela war zuletzt drei Jahre in Norwegen aktiv und gilt als beständiger Scorer, der gern auch seine 90kg einsetzt und Härte zeigt. Das belegen seine mehr als 200 Strafminuten in Norwegen.
Topi Rönni hingegen ist mit 21 Jahren noch am Beginn seiner Karriere, die sicher nicht in Ungarn enden wird. Der Zweitrundendraftpick der Calgary Flames gilt als exzellenter Passspieler, der zuletzt in der Slowakei aktiv war. Abgerundet wird die Offensive von vier heimischen Cracks. Krisztián Nagy ist ein flexibel eisnetzbarer Stürmer, der mit seinen 31 Jahren bereits viel Erfahrung mitbringt und ungarischer Teamspieler ist. David Molnar, Andras Mihalik und Richard Toth hingegen standen nur in ihrer Heimat am Eis und werden für Kadertiefe sorgen. Die Offense verfügt über einen guten Mix aus erfahrenen und talentierten, jungen Stürmern und beinhaltet einige potenzielle Scorer. Ob dieser Mix für die ICEHL gut genug ist, wird man sehen.
Nun seid ihr dran: Wo seht ihr Ferencvarosi TC in der kommenden Saison?
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