Mit Stürmer Marco Brucker verliert das Linzer Eishockey ihren, nach Einsätzen & Titelgewinnen, erfolgreichsten Leistungsträger. Nach mehr als 700 Spielen in der österreichischen Bundesliga und vier gewonnenen Meisterschaften, ist Schluss für die bodenständige Nummer 89.
Seit Anbeginn des Linzer Eishockeys in der österreichischen Bundesliga gehört der Name Brucker zu den wichtigsten Wegbereitern. Nach Vater Andreas als langjähriger Spieler, Co-Trainer & Nachwuchsleiter setzte auch Marco Brucker Meilensteine für die Oberösterreicher. Die Reise des waschechten Linzers begann im zarten Alter von drei Jahren in den Katakomben an der Unteren Donaulände. Nach seinen ersten Schritten bei den Junior Wings der Steinbach Black Wings bekam der seit heute 33-Jährige früh die Möglichkeit auf die beste Eishockey-Ausbildung bei den Red Bull Juniors. Der Traum vom Profi wurde 2007 langsam aber sicher Realität. Im zweiten Jahr bei der U20 Salzburgs erfolgten erste Einsätze auf internationaler Bühne und Brucker überzeugte mit fünf Punkten (2 Tore) aus ebenso vielen Spielen bei der U18-Weltmeisterschaft D1.
Durchbruch
gegen die Black Wings
Am 12.
November 2009 war es dann soweit und der 18 Jahre alte Stürmer
feierte sein Debüt in der österreichischen Bundesliga. Seine
Premiere hätte dabei nicht spezieller ausfallen können:
Ausgerechnet gegen seinen Heimatverein, die Black Wings, datiert
der erste Einsatz des Centers. Noch mehr: dank seiner ersten sechs
Spiele in dieser Saison durfte sich Brucker nach dem gewonnenen
Finale, ebenfalls gegen die Black Wings, sogleich seine erste
Meister-Medaille umhängen. Es war der perfekte Startschuss und
bereits in der folgenden Saison 2010/11 gehörte Brucker zum
Stammpersonal in der Mozartstadt.
Das erste Mal
absolvierte er eine volle Spielzeit mit der Kampfmannschaft und
durfte in seinem zweiten Profi-Jahr, seinen zweiten Meistertitel
feiern. Vor allem in den Playoffs hatte Brucker sichtlichen Anteil
an der Titelverteidigung und steuerte 7 Punkte, so viele wie im
gesamten Grunddurchgang, bei. Im selben Jahr war Brucker für die
U20-Nationalmannschaft WM D1 dabei und führte diese als Kapitän auf
das Eis. Während seine Scoring-Zahlen bereits in der Frühzeit
seiner Karriere nur kaum die Zweistelligkeit erreichten, waren es
ganz andere Qualitäten, die den Rechtsschützen fortan unverzichtbar
machten. So bekam der Oberösterreicher durch seinen
überdurchschnittlichen Hockey-IQ auch im Seniorenbereich die Ehre,
in insgesamt 21 Spielen sein Heimatland vertreten zu dürfen und
freute sich dabei über einen Treffer.
Linzer
Rekordmeister zum österreichischen
Rekordmeister
Währenddessen
musste Brucker im Liga-Betrieb etwas auf den nächsten vollen Erfolg
warten, nur um dann abermals zwei Jahre in Folge die Karl Nedwed
Trophy in die Höhe stemmen zu dürfen. 2015 und 2016 ging er mit dem
EC Red Bull Salzburg zwei weitere Male über die volle Distanz und
eroberte seine Meistertitel drei und vier. Bereits damals durfte
Brucker über die meisten Titelgewinne eines gebürtigen Linzers in
der höchsten Spielklasse des Landes jubeln. Im Anschluss zog der
Unterzahl-Spezialist nach sieben Jahren und 318 Spielen (67 Punkte)
weiter und wechselte 2016 als Linzer Rekordmeister zum
österreichischen Rekordmeister. Zwei Jahre und 131 Spiele
absolvierte Brucker im Dress der Rotjacken, bevor 2018 endlich die
große Rückkehr in seine Heimat folgte.
Endlich
daheim bei den Black Wings
Als Routinier
gehörte die Nummer 89 bei den Steinbach Black Wings zu den stillen,
aber hart arbeitenden Führungspersönlichkeiten. Vor allem im
Penalty-Killing und in den entscheidenden Phasen des Spiels in der
eigenen Zone war in insgesamt 295 Matches stets Verlass auf die
Dienste des angehenden Lehrers. Seine Treue und Loyalität zeigte
Brucker vor allem in den dunklen Corona-Jahren, denn während die
Stahlstädter in diesen hoffnungslos zum Tabellenende gehörten,
erlebte Brucker plötzlich sein persönliches Hoch. 2020/21 lieferte
er mit 17 Punkten seinen mit Abstand besten Scoring-Wert und
erzielte sechs Tore – so viele wie noch nie in einer
Spielzeit.
Mit dem Neustart durch Philipp Lukas rückte seine Rolle als Vorbild wieder in den Fokus und Brucker nahm die vielen Perspektivenspieler an der Hand. Dabei war er sich nie für eine Aufgabe zu schade und funktionierte sich kurzzeitig auch für einige Spiele als Verteidiger um. Seine Liebe für das Weitergeben seiner Erfahrungen darf er seit Jahresbeginn als Papa der kleinen Nala voll und ganz entfalten und gibt in Kürze seiner Sophia das JA-Wort. Zudem vollendet der ehrgeizige Jungvater sein Studium für Lehramt und steht somit vorbereitet vor seinem neuen Lebensabschnitt. Mit seinem heutigen 33. Geburtstag beendet Marco Brucker nach insgesamt 15 Jahren und 710 Spielen in der win2day ICE Hockey League sein Kapitel als bislang erfolgreichster Linzer Eishockeyspieler.
Die Steinbach Black Wings bedanken sich bei Marco Brucker von ganzem Herzen für die jahrelangen Verdienste für das Linzer, aber vor allem auch für das österreichische Eishockey. Die gesamte Organisation gratuliert der Nummer 89 zu einer langen und arrivierten Karriere und wünscht für den weiteren Lebensweg nur das Beste!
Head Coach Philipp Lukas: „Marco kann sehr stolz sein auf eine lange und erfolgreiche Karriere. Er hat in jeder Situation immer alles gegeben und stand für ehrliche und harte Arbeit. Dazu können wir ihm nur gratulieren und uns für seinen unermüdlichen Einsatz herzlich bedanken. Für Marco beginnt nun ein neuer spannender Lebensabschnitt und wir alle wünschen ihm dafür nur das Beste!“
Marco Brucker: „Für mich geht eine wunderschöne Zeit zu Ende, für die ich sehr dankbar bin. Ich hatte das große Glück, dass ich bis auf ein paar kleine Verletzungen, immer gesund geblieben bin. Ich werde es sehr vermissen, mit den Jungs in der Kabine Zeit zu verbringen und Spaß zu haben. Dennoch freue ich mich sehr auf mein neues Kapitel gemeinsam mit meiner Familie. Bei ihr und meinen vielen Mitspielern, Trainern und Freunden möchte ich von Herzen danke sagen!“
blackwings.at , Bild: foto-dostal.at
