ICEHL

ICEHL-Schiedsrichterin Kainberger zeigt sich nach schwerer Verletzung optimistisch!

Bei einem U20-Ligaspiel wurde Schiedsrichterin Julia Kainberger unglücklich von einem Puck im Gesicht getroffen – mit folgenschweren Konsequenzen. Die erste und bislang einzige Schiedsrichterin der win2day ICE Hockey League erlitt einen Kieferbruch und fällt vorerst auf unbestimmte Zeit aus. Ihr großes Saisonziel, Spiele bei den Olympischen Spielen in Mailand zu leiten, könnte dennoch Wirklichkeit werden. Im Interview spricht Kainberger über den Unfallhergang, die bevorstehende Regeneration und ihre Motivation, bald wieder auf dem Eis zu stehen.

Julia, wie geht’s dir aktuell?

„Danke, es geht mir den Umständen entsprechend gut. Die ersten Tage nach der Operation waren natürlich nicht einfach – Essen, Sprechen und Schlafen waren eine Herausforderung. Aber ich versuche, positiv zu bleiben und von Tag zu Tag zu schauen.“

 

Erzähl uns, wie es zur Verletzung gekommen ist. Bei welchem Spiel und wie war der Unfallhergang?

„Die Verletzung ist bei einem U20-Ligaspiel passiert. Bei einem missglückten Aufbaupass ist mir der Puck direkt ins Gesicht geflogen. Der Schweregrad der Verletzung war mir leider sofort bewusst.“

 

Welche Maßnahmen wurden dann eingeleitet?

„Die Rettungskette vor Ort hat super funktioniert. Mein Glück war vermutlich auch, dass die Heimmannschaft einen Physiotherapeuten auf der Bank hatte und einer meiner Kollegen im Spiel Rettungssanitäter ist. Ich wurde direkt vor Ort erstversorgt und anschließend mit dem Rettungswagen ins LKH Salzburg in die Kieferambulanz gebracht. Dort wurde der Bruch rasch diagnostiziert, und noch am selben Abend wurden Kiefer und Zähne wieder stabilisiert.“

 

Wie lange kannst du nun keine Spiele leiten?

„Das kann ich derzeit noch nicht genau sagen – das hängt davon ab, wie gut der Heilungsverlauf ist. Ich möchte nichts riskieren, hoffe aber auf ein Comeback in der Liga noch in diesem Jahr.“

 

Wie nutzt du diese Zeit?

„Die Regeneration steht an erster Stelle. Den einen oder anderen Arzttermin habe ich noch zu absolvieren. Ich versuche einfach, das Beste daraus zu machen, und werde mir natürlich das ein oder andere Spiel im Fernsehen ansehen.“

 

Du bist für die Olympischen Spiele in Mailand nominiert: Gefährdet die Verletzung deinen Einsatz beim Saisonhighlight?

„Zum jetzigen Zeitpunkt sieht es gut aus. Wenn die Heilung planmäßig verläuft, sollte mein Einsatz bei Olympia nicht gefährdet sein. Ich bin in engem Kontakt mit den Ärzten und bleibe optimistisch.“

 

Welche Unterstützung steht dir von Seiten der IIHF zur Verfügung?

„Die Verantwortlichen der IIHF haben sich sofort bei mir gemeldet und gefragt, ob sie mich unterstützen können. Unser Referee-in-Chief und der Director of Officiating der ICE Hockey League waren gerade auf einem Meeting mit der IIHF, als ich sie informiert habe. Bis zur Anreise nach Mailand werden wir regelmäßig Online-Meetings haben, außerdem steht im Dezember noch ein Camp auf dem Programm.“

 

Hast du dich schon mit den Teams auseinandergesetzt, die bei Olympia teilnehmen?

„Ja, das machen wir eigentlich schon seit vier Jahren. Wie auch die Spieler kämpft jede Schiedsrichterin und jeder Schiedsrichter um einen Kaderplatz bei den Olympischen Spielen. Es ist wichtig, Spielstile und Tendenzen zu kennen, um gut vorbereitet zu sein.“

 

ice.hockey Bild: VSV/STEFAN 

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