Das Player Safety Commitee gab heute eine Stellung nahmen ab, in welcher die Entscheidung wie es zum Urteil von vier Spielsperren gegen Charlie Dodero nach dem Foul an Steven Strong kam.
Die Aussendung im Wortlaut:
Grund für die Einstufung in Kategorie 2 – wird als zufälliger Kontakt mit dem Kopf angesehen, im Gegensatz zum gezielten Kopfkontakt. Es ist ein großer Unterschied, ob ein Spieler den Kopf eines gegnerischen Spielers „anvisiert“ oder ob er ihn „zufällig“ trifft.
Ein unbeabsichtigter Kopfkontakt liegt vor, wenn ein Spieler sich in Position bringt, um einen Ganzkörpercheck durchzuführen, und das Ergebnis dieser Aktion ein zufälliger Kontakt mit dem Kopf ist, ohne dass der Check mit einem Ganzkörperkontakt verbunden ist. Aus diesem Grund wird der Dodero-Treffer als rücksichtslos („reckless“) eingestuft (2-4 Spiele).
Den Kopf anvisieren bedeutet, dass ein Spieler bei der Durchführung des Checks in die Höhe geht, Körperteile abstehen lässt (z. B. mit ausgefahrenem Ellbogen), … Es wurde festgestellt, dass Dodero den Kontakt über die Schulter herstellte, ohne dabei übermäßig in die Höhe zu gehen, die Schlittschuhe beim Check auf dem Eis behielt und die Extremitäten angelegt blieben. Aus diesem Grund wird der Check von Dodero nicht als vorsätzlich gewertet (5+ Spiele).
Betrachtet man die
Definition der ICEHL bezgl. eines Body Checks, so wird der Treffer
von Dodero als nicht legal angesehen:
„Ein legaler Bodycheck ist ein Check, bei dem ein Spieler einen
Gegner, der im Besitz des Pucks ist, mit seiner Hüfte oder seinem
Körper checkt. Legitimer Körperkontakt darf nur mit dem Rumpf
(Hüfte und Schulter) erfolgen, um den Gegner vom Puck zu trennen,
und muss über den Knien des Gegners und an oder unter den Schultern
erfolgen.“
Für diejenigen, die meinen,
es sollte keine zusätzliche Strafe geben:
Man kann zu Recht behaupten, dass der Treffer nicht der
ICEHL-Definition eines Bodychecks entsprach und dass ein Spieler,
wenn er einen Check ausführt, verpflichtet ist, einen Kopfkontakt
zu vermeiden, unabhängig davon, ob dieser zufällig war oder auf den
Kopf des Gegners zielte. Im Falle des Checks von Dodero, der als
zufälliger Kopfkontakt gewertet wurde, verhängten die
Spieloffiziellen eine 5/GM für CTH und zusätzliche
Disziplinarmaßnahmen wurde für notwendig erachtet.
Für diejenigen, die der
Meinung sind, dass es ein höheres Strafmaß geben sollte (mehr
Spielsperren):
Das Spiel ist schnell und es geht um Zehntelsekunden und
Zentimeter. Es wird davon ausgegangen, dass Dodero den Kopfkontakt
nicht mit Verletzungsabsicht hergestellt hat. Dodero hat einen
Check gemacht, bei dem das Timing ein wichtiger Indikator war. Der
Check hatte zunächst die richtigen Absichten mit einem schlechten
Ergebnis. Dodero hielt seine Körperteile angezogen, ging minimal in
die Höhe und traf den Gegenspieler mit der Schulter. Zu ahnden ist
der Kontakt gegen den Kopf, der allerdings als unbeabsichtigt
gewertet wird.
Letztlich und Teil der
Gesamtentscheidung:
Alle Faktoren wurden in Betracht gezogen. Entweder versuchte
Strong, einen „toe drag“ zu machen oder er bereitete sich darauf
vor, den Puck zu schießen oder nach vorne zu spielen (wie durch
sein Puckmanagement vor dem Check ersichtlich), Strong hat seine
Bewegung unmittelbar vor dem Check leicht verändert. Unmittelbar
vor dem Kontakt ging Strong von einer Schlittschuhbewegung in eine
Gleitbewegung mit weitem Stand über, was bedeutet, dass er sich
entweder des kommenden Treffers bewusst war oder dass er sich nicht
bewusst war und sich darauf vorbereitete, den Puck zu spielen, sich
aber eines kommenden Checks hätte bewusst sein müssen (nicht als
ahnungslos eingestuft). Es wird nicht davon ausgegangen, dass
Strong die Ursache war, aber er trug einen Teil der Verantwortung,
was ein weiterer Indikator dafür ist, warum die Strafe nicht höher
ausfällt.
Jeder hat das Recht auf eine eigene
Meinung. Die ICEHL und das ICEHL PSC müssen nach bestem Wissen und
Gewissen entscheiden und rechtzeitig ein Ergebnis festlegen. Es
gibt keine richtige oder falsche Entscheidung (wie bei allen
Vorfällen), aber die obige Erklärung soll zeigen, dass durch einen
gründlichen Prozess eine Entscheidung getroffen wurde.
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