Die ICEHL hat wieder voll Fahrt aufgenommen. Jedes Team hat bereits zumindest vier Spiele absolviert. Für irgendwelche Trends oder Prognosen ist es natürlich noch eindeutig zu früh. Euphorie und schrillende Alarmglocken liegen jedoch oft inflationär eng beisammen. So träumt man mancherorts schon vom Titel, während anderswo nach einem Fehlstart der absolute Notstand ausgerufen wird.
Wir betrachten nun mal die Zahlen und Ergebnisse nüchtern.
Bei den Graz99ers erkennt man jedenfalls schon, dass der Umbruch Früchte trägt und vermutlich weiterhin tragen wird. Auch wenn Head Coach Harry Lange mit den Auftritten noch nicht ganz zufrieden ist, sprechen vier Siege aus vier Spielen für sich.
Den perfekten Start erwischten auch die Füchse aus Bozen. Dies überrascht auch nicht sonderlich. Den Sommer nützten die Südtiroler, um kräftig in ihren Kader zu investieren. Somit konnten die Bozener ihren Titelanspruch bereits mit Saisonstart bekräftigen.
Olimpija Laibach ist seit Sommer mit einem neuen Investor unterwegs. Scheinbar brachte das frischen Wind in die slowenische Hauptstadt. Aus vier Matches ergatterte man satte elf Punkte.
Rekordmeister KAC hat bereits fünf Spiele absolviert und neun Zähler am Konto. Der Derbysieg gegen Villach überstrahlt natürlich alles, deshalb kann man auch in Klagenfurt von einem durchaus gelungenen Auftakt sprechen. Weiters positiv stimmen dürfte die Rotjacken, das Neuzugang From keine Anpassungsschwierigkeiten hat und schon voll eingeschlagen hat.
Auch die Vienna Capitals können einen passablen Start verzeichnen. Gegen die bis jetzt perfekten Grazer und Bozener musste man sich zwar geschlagen geben, jedoch konnten mit Linz und Villach zwei direkte Kontrahenten (zumindest am Papier) besiegt werden.
Die Haie aus Innsbruck werden vermutlich auch kräftig durchschnaufen. Nachdem man jedes Testmatch verloren hat, wurden die Tiroler bereits vor der Saison als Prügelknabe eingestuft. Jedoch wurden beide Heimspiele gegen die Pioneers Vorarlberg und Asiago gewonnen. Das dürfte für Erleichterung beim neuen Head Coach Smotherman sorgen.
Nicht wirklich zufriedenstellende Saisonstarts, zumindest ergebnistechnisch, legten die Pioneers Vorarlberg und der HC Pustertal Wölfe hin. Die Vorarlberger absolvierte erst drei Spiele und konnten eines davon gewinnen – vor heimischer Kulisse besiegte man Hydro Fehervar AV19 mit 4:3. Ebenfalls erst einen Erfolg, aber ein Spiel mehr absolviert, haben die Wölfe aus Bruneck. Den HC Innsbruck besiegte man mit 4:1, in vier Saisonspielen kassierte man bereits 13 Gegentreffer.
Somit sind wir bei den Krisenteams angekommen.
Black Wings Linz, Villach und Asiago sind gar nicht aus den Startblöcken gekommen. Das berühmte „Gesetz nach Murphy“ trifft auf die Linzer förmlich zu: „Alles was schiefgehen kann, wird schiefgehen.“ Die Oberösterreicher verloren alle ihre vier Begegnungen, konnten erst einen Treffer erzielen und die Verletzungsliste ist gefüllt mit prominenten Namen. Bei den Black Wings Linz herrscht absolute Krisenstimmung.
Auch beim VSV ist man alles andere als gut gelaunt. Die Derbyniederlage gegen den KAC war dann das Tüpfelchen auf dem I. Null Punkte auf dem Konto – es kann nur besser werden.
Lediglich einen Punkt hat Asiago auf dem Konto. Nachdem man am vergangenen Sonntag in Innsbruck lange Zeit führte, musste man doch noch eine Niederlage im Penaltyschießen hinnehmen. Auch gestern fasste die Giallorossi eine Niederlage aus und das ausgerechnet beim Krisengipfel bei den Black Wings Linz.
48 Spiele im Grunddurchgang sind zu absolvieren. Ein kleiner Bruchteil liegt erst hinter uns. Wie aussagekräftig der Start ist wird sich erst im Laufe der Saison bewahrheiten. Oder?
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