Er stand für Red Bull Salzburg, den VSV und die Graz99ers auf heimischem Eis und kam auf 121 Scorerpunkte aus 199 Einsätzen.
In den letzten zwei Jahren spielte der jetzt 32-jährige Stürmer in Deutschlands 3. Liga bei den Black Dragons Erfurt. Nun hat sich der Kanadier entschlossen, zumindest zwischenzeitlich die Schuhe an den Nagel zu hängen und ist mit seiner Verlobten nach Vancouver zurückgekehrt, wo die beiden im November ihr erstes Baby erwarten.
Red Bull Salzburg veröffentlichte nun ein Interview mit dem einstigen Publikumsliebling.
Kyle, schön von dir zu
hören. Wie geht es dir?
Danke, mir geht es wirklich gut, meine Verlobte und ich sind jetzt
seit ein paar Wochen wieder zu Hause in Vancouver. Nach einer
weiteren Saison in Europa haben wir uns endlich eingelebt und
unsere Sachen ausgepackt.
Stimmen die Gerüchte, dass du deine Karriere endgültig
beenden willst?
Wir erwarten im November ein Baby, daher ist es für mich im Moment
am wichtigsten, für die Geburt und meine Familie zu Hause zu sein.
Mit dem Eishockey-Zeitplan wäre es nicht möglich, eine nächste
Saison zu beginnen, also habe ich beschlossen, einen Schritt
zurückzutreten. Aber nach der Geburt gibt es vielleicht noch eine
Chance, dass ich nochmal spielen kann. Ich würde also sagen, ich
bin bis auf weiteres im Ruhestand.
Auf deiner bislang letzten Station hast du im deutschen
Erfurt gespielt. Wie kam es dazu?
Ich habe meine Zeit in Österreich und Deutschland geliebt, das
waren meine Lieblingsländer, in denen ich gespielt habe. Als ich
vor zwei Jahren eine neue Herausforderung suchte, bekam ich ein
großartiges Angebot und eine tolle Gelegenheit zu spielen. Meine
Familie und ich waren uns einig, dass dies zu diesem Zeitpunkt der
beste Ort für uns war.
Lass uns nun ein wenig zurückblicken. In der Saison
2014/15 hast du mit den Red Bulls den Meistertitel gefeiert. Was
bedeutet dir dieser Erfolg noch heute und was sind deine schönsten
Erinnerungen daran?
Der Gewinn der Meisterschaft damals wird für immer eine meiner
schönsten Eishockey-Erinnerungen sein. Es war die einzige
Meisterschaft, die ich im Profieishockey gewonnen habe, was sie
umso spezieller macht. Meine schönsten Erinnerungen an diese Saison
sind die Jungs in der Kabine. Mit den meisten von ihnen stehe ich
immer noch in Kontakt und mit einigen habe ich dieses Jahr sogar
gemeinsam Urlaub gemacht. Natürlich konnten wir das nicht ohne
unsere fantastischen Fans und die Hilfe aller Mitarbeiter hinter
den Kulissen schaffen, es war bei jedem Spiel einfach eine
großartige Atmosphäre.
Die Fans werden sich daran
erinnern, dass du bei der Meisterschaftsfeier auf der Bühne das
Bierfass angezapft und danach den Holzhammer nicht mehr aus der
Hand gelegt hast. Du hast ihn sogar mit nach Amerika
genommen, oder? Wo ist der Hammer jetzt?
Der HAMMER!!! Er existiert immer noch, er liebt sein neues Zuhause
in Vancouver! Ich wünschte, ich könnte euch ein Bild zeigen, aber
er liegt in einem der letzten Kartons, die wir noch nicht
ausgepackt haben. Normalerweise steht er auf dem Küchenschrank
zusammen mit ein paar Gläsern, darunter ein 5-Liter-Krug von der
Feier auf dem Eis in Wien. Jedes Mal, wenn ich den Hammer ansehe,
erinnert er mich an unsere Parade durch die schöne Stadt Salzburg
auf dem Red Bull-Doppeldecker, hinüber zur Stiegl-Brauerei, wo
unsere Fans auf uns warteten!
Du hast auch auf dem Eis für Furore gesorgt, z.B. mit
den meisten geschossenen Playoff-Toren. War das die beste Saison
deiner Karriere?
Es war auf jeden Fall eine ganz besondere Saison, auf und neben dem
Eis, und ich hatte großes Glück, dass wir sowohl individuell als
auch als Team so erfolgreich waren. In den Playoffs hatten wir
einen starken Lauf, ich glaube, ich hatte eine Torserie von 10 oder
11 Spielen, was immer noch ein Rekord sein sollte. Ich hatte das
große Glück, von so tollen Spielern umgeben zu sein, die die ganze
harte Arbeit gemacht haben und mich einfach den Puck einschießen
ließen. In den Playoffs hätte ich es ohne Mampe und Wally nicht
geschafft. Wir haben zum richtigen Zeitpunkt zugeschlagen und in
den Playoffs unser bestes Eishockey gezeigt.
Wie geht es jetzt für dich weiter, was sind deine
Zukunftspläne?
Zunächst werde ich darauf achten, in Form zu bleiben, zu trainieren
und den Sommer mit Familie und Freunden zu genießen! Wenn man in
Europa spielt, verpasst man viele Feiertage und Geburtstage, also
muss ich sicher einiges nachholen, und ich freue mich natürlich
auch auf die Zeit mit meiner Verlobten. Es ist unser letzter
gemeinsamer Sommer zu zweit, und die Opfer, die sie gebracht hat,
um mit mir in den letzten beiden Spielzeiten in Deutschland zu
sein, verdienen nun etwas Verwöhnung! Wir leben in einer
Ein-Zimmer-Wohnung in Vancouver, also müssen wir vor der Geburt
noch eine Menge Vorbereitungen treffen, um sicherzustellen, dass
dann alles für uns passt. Das alles ist sehr aufregend. Abgesehen
davon freuen wir uns so richtig auf den Sommer, die Sonne, die
Strände, die Seen, die Berge, das Paddle Boarding und die
Brauereien! Vancouver hat einige der besten Handwerksbrauereien der
Welt, die immer wieder neue Geschmacksrichtungen herausbringen.
www.redbulls.com, Photo: GEPA pictures/ Daniel Goetzhaber
