Beilegung einer Millionenklage soll heimlich aus einem auch durch Mitgliedsbeiträge gespeisten Fonds finanziert worden sein.
Der kanadische Eishockey-Verband ist nach Berichten, er habe Fälle sexueller Belästigung durch Zahlungen aus einer schwarzen Kasse stillschweigend beigelegt, heftig in die Kritik geraten. Premierminister Justin Trudeau nannte den mutmaßlichen Vorgang am Dienstag absolut inakzeptabel und zeigte sich empört. „Ich denke, für jeden in Kanada ist es schwer, Glaube oder Vertrauen in irgendjemanden beim kanadischen Verband zu haben“, sagte er vor Journalisten.
Millionenklage einer Frau
beigelegt
Im Mai war bekanntgeworden, dass der kanadische Verband
stillschweigend die Millionenklage einer Frau beigelegt hatte, die
nach ihren Angaben vor vier Jahren von acht Männern sexuell
belästigt worden war. Darunter sollen Spieler der
Junioren-Nationalmannschaft gewesen sein. Verbandschef Scott Smith
hatte dazu erklärt, es seien bei der Einigung keine öffentlichen
Mittel verwendet worden. Die Regierung hatte Zuschüsse wegen des
Umgangs mit dem Fall gekürzt.
Fonds für diverse
Fälle
In dieser Woche gab es Berichte, im Verband sei heimlich ein aus
Mitgliedsbeiträgen gespeister Fonds auch für derartige Fälle
angelegt worden. In ihm sollen sich zeitweise umgerechnet mehr als
11,5 Millionen Euro befunden haben.
Der Verband teilte dazu mit, es gebe einen Fonds, aus dem eine breite Spanne von Kosten beglichen würden und nannte Sicherheit, Wohlergehen und Initiativen zur Gleichberechtigung. Auch würden daraus nicht versicherte Dinge im Zusammenhang mit physischen Verletzungen, Belästigung oder sexuellem Fehlverhalten bezahlt. Die Anlage des Fonds habe der anderer großer nationaler Organisationen entsprochen.
Quelle: APA/DPA, Pic: Fanny Schertzer – CC BY 3.0
