Nach der deutlichen 4:8-Niederlage in Ljubljana steht der EHC Liwest Black Wings Linz unter Zugzwang. Vor dem Auswärtsspiel in Budapest gegen Ferencváros fordert Head Coach Philipp Lukas eine klare Reaktion seines Teams – und spricht gegenüber den „Oberösterreichischen Nachrichten“ offen über die aktuelle Lage der Oberösterreicher.
„Das war schlicht frustrierend“
Nach ordentlichen Auftritten gegen den KAC (2:3) und Salzburg (3:2 n. V.) folgte in Slowenien ein herber Rückschlag. „Das war nicht das, was wir erwartet hatten. Es war schlicht frustrierend. Wir waren einfach nicht gut genug, konnten Intensität und Speed des Gegners nicht matchen“, so Lukas. Zwar erzielten die Linzer im Schlussdrittel noch drei Treffer, doch der Coach wollte darin keinen Aufwärtstrend erkennen: „Vielleicht war es Balsam für das Ego, aber eigentlich nicht mehr als Ergebniskosmetik. Wir müssen definitiv einen besseren Start hinlegen.“
Blick nach vorne – „Schnell punkten!“
Die Situation sei alles andere als angenehm, räumt Lukas ein. „Wir kassieren zu viele Tore, das gilt es abzustellen. Wir müssen nach vorne blicken – und endlich punkten. Schnell punkten.“ Trotz der Enttäuschung gibt sich der 44-Jährige kämpferisch: „Wir hatten eine ausgezeichnete Trainingswoche. Die Mannschaft ist besser als der Tabellenplatz.“
Kein Blick zurück
Auf die Parallelen zum Vorjahr – damals starteten die Linzer ebenfalls holprig und kämpften sich dann nach oben – will Lukas nichts geben: „Jede Mannschaft schreibt ihre eigene Geschichte. Der Wille ist definitiv da, die Dinge umzudrehen. Wir hätten schon das eine oder andere Spiel mehr gewinnen können, aber jetzt müssen wir Wege finden, die uns weiterbringen.“
„Es geht um Bereitschaft und Intensität“
Vor dem Duell in Budapest fordert Lukas vor allem eine Steigerung in den Grundtugenden: „Ob Ferencváros neu in der Liga ist oder nicht, ob wir eine neue Halle betreten – das darf keine Rolle spielen. Es geht um unsere Intensität. Ich bin überzeugt, dass wieder gute Dinge passieren werden.“ Mit einem seiner typischen Bonmots bringt Lukas es auf den Punkt: „Selbstvertrauen muss man sich erarbeiten, das fällt dir nicht in den Schoß. Das kann man sich nicht um 5,99 beim Hofer kaufen.“
Verletzungen kein Thema
Zum Abschluss richtet Lukas noch einen klaren Appell an seine Mannschaft: „Wir waren zuletzt zu passiv, haben zu viel Raum und Zeit hergegeben. Das müssen wir zügig ändern. Die Verletzungen gilt es zur Seite zu schieben.“ Ob die Linzer in Budapest die Trendwende schaffen, wird sich bald zeigen – doch an Motivation und klaren Worten des Trainers mangelt es jedenfalls nicht.
Bild: BWL / Draxler









