Michael Raffl ist derzeit zum Zuschauen gezwungen. Der Kärntner laboriert an einer Knieverletzung. Im „win2day Hockey O’Clock„-Podcast kritisierte der Austro-Crack nun die ICEHL, genauer gesagt die Legionärsregelung.
Derzeit beim Schweizer Erstligisten HC Lausanne unter Vertrag, kann der Kärntner auf eine beeindruckende Karriere zurückblicken, in welcher er auch in 590 Saisonspielen für die Philadelphia Flyers, Washington Capitals und die Dallas Stars auflief. 2022 kehrte Raffl nach Europa zurück – und er hat eine klare Meinung, was die Legionärsregelung(en) angeht.
Im Gespräch mit Martin Pfanner wurde Raffl konkret. Als er zwischen 2005 und 2011 in Villach gespielt hat, gab es oftmals nur wenige Legionäre. „Alle mit Qualität, wo du dir etwas abschauen konntest“, so der Flügelstürmer. Heute sei das anders: „Warum kommt ein junger Kanadier nach Österreich? Weil er trotz Talent keine gute Einstellung hat oder sich einfach Europa anschauen möchte“. Verändert hat sich das für Raffl mit dem Engagement von Pierre Page beim EC Red Bull Salzburg. Dieser habe damals immer mehr junge Nordamerikaner in die heimische Liga geholt. Unter Page fand unter anderem auch Liga-All-Time-Topscorer John Hughes den Weg in die damalige Erste Bank Eishockey Liga.
In der Schweizer Topliga sieht die Ausländerregelung bedeutend anders aus: während in der ICEHL pro Spiel maximal zehn Legionäre auf dem Spielbericht stehen dürfen, sind es in der Schweiz nur vier, die pro Begegnung eingesetzt werden dürfen. In der National League dürfen noch dazu nur acht Legionäre gelistet sein, in der ICEHL müssen pro Partie 12 Austro-Cracks – mindestens zwei davon jünger als 24 Jahre – im Lineup stehen.
Um eine Änderung herbei zu führen, bedarf es laut dem 35-Jährigen nicht nur strukturelle, sondern auch personalbezogene Änderungen: „Dazu musst du Leute einsetzen, die sich im Eishockey auskennen. Die die richtigen Werte und einen großen Plan vor sich haben – und wo nicht jeder nur auf sich schaut“.
hockey-news.info , Bild: facebook.com/DallasStars/
