EC Red Bull Salzburg

Michael Raffl: „Plan A“ und eine Rückkehr ins Nationalteam?

Michael Raffl ist zurück in der win2day ICE Hockey League. Aber nicht beim Villacher SV, sondern im Dress des EC Red Bull Salzburg. Mit den Mozartstädtern hat Raffl noch so einiges vor.

Michael Raffl gehört zu den Aushängeschildern des österreichischen Eishockeysports und stand für viele Jahre im Spielbetrieb der besten Liga der Welt. Der Kärntner absolvierte nicht weniger als 590 NHL-Saisonspiele und konnte dabei 179 Scorerpunkte einsammeln. Die letzten drei Jahre verbrachte der 36-Jährige in Lausanne, verpasste aber aufgrund von vielen Verletzungen einen Großteil der Spiele, vor einigen Wochen hat ihn der amtierende Meister aus Salzburg aus Neuzugang präsentiert.

Raffl, der zuletzt 2020/21 vier Spiele auf ICE-Niveau bestritt, wird somit mit seinem Bruder Thomas auf Titeljagd gehen. Gegenüber laola1.at bestätigte Raffl, dass Salzburg sein „Plan A“ war. Bereits vor der letzten Saison gab es Kontakt, doch damals lag der Fokus noch auf einem Verbleib in Lausanne. Die ersten Wochen als Mitglied der Roten Bullen sind nun bereits hinter Raffl, der natürlich die gesamte Familie in die Mozartstadt mitbringt: „Meine Kinder gehen hier in die Schule bzw. in den Kindergarten, die Plätze haben wir gleich nach der Übersiedelung gesucht. Wir haben eine wunderschöne Schule gefunden, einen sympathischen Kindergarten.“

Ein Engagement bei einem anderen Verein, beziehungsweise eine Umsiedelung in eine andere Stadt hätte Raffl wohl nicht mehr vollzogen. Hätte man sich nicht mit Salzburg geeinigt, wäre der ehemalige Nationalteamcrack wohl nach Villach gegangen. Doch es kam eben anders, am 22. Mai wurde die Verpflichtung Raffls beim amtierenden Meister offiziell.

Nach zwei Knie-OPs stellt sich natürlich die Frage, wie fit Raffl am Ende wirklich ist und wie es dem Kärntner geht: „Ich fühle mich super! Wenn ich die Chance nicht gesehen hätte, noch ein Jahr zu spielen, hätte ich auch nicht unterschrieben. Ich wünsche es niemandem, dass er verletzt ist oder so etwas durchmachen muss. Das macht weder Spaß noch Laune, das ist beinharte Arbeit. Das habe ich jetzt hinter mir.“ Ein ausschlaggebender Punkt für den Wechsel zu den Salzburgern war auch, „dass sie mich für zwei Tage eingeflogen und meinen gesamten Körper durchgecheckt haben. Jetzt wo ich in Salzburg bin, kann ich sagen, dass die Organisation wirklich top ist. Es ist ein Wahnsinn, was hier auf die Beine gestellt wurde. Man hat immer Zugang zu Physiotherapeuten, das sind gleichzeitig auch unglaubliche Menschen und Meister ihres Fachs. Man hat Ärzte, ständige Trainingsmöglichkeiten – man hat alles, was man sich als Spitzensportler wünscht. Sie haben mir das Okay gegeben, dass sie das für ein Jahr machen wollen, somit war ich „ready to go“.“

An seine Zeit in der National Hockey League (NHL) denkt er gerne zurück: “ Am beeindruckendsten war, dass fast immer die besten Eishockeyspieler auch die besten Menschen waren. Das hat mir imponiert. Speziell jemanden hervorheben kann ich nicht, dann wären jetzt viele beleidigt.“ Mit seinen Erfahrungen will er nun Salzburg zum nächsten Titel verhelfen. Der Serienmeister könnte heuer zum fünften Mal in Folge die Hände an die Karl Nedwed Trophy legen, Raffl hat seinen neuen Arbeitgeber zuletzt auch genau verfolgt: „ir hat imponiert, wie Salzburg spielt. Da merkt man, dass das nicht von einem Trainer oder irgendjemanden von außen kommt, sondern vom Kern der Mannschaft – das ist ansteckend. Die Jungs hassen es zu verlieren und lieben es zu gewinnen. Das ist ein tödlicher Mix.“

Seinen letzten Auftritt im Dress des ÖEHV hatte der Stürmer 2018/19, seit damals stand er für das Nationalteam nicht mehr zur Verfügung. Seine Rückkehr nach Österreich schürt bei einigen die Hoffnung, Raffl irgendwann wieder für Team Austria auflaufen zu sehen. Doch Raffl bezeichnet dieses Thema selbst als „schwierig“. „In den letzten drei Jahren lag die Chance bei null Prozent, dass ich das mache. Wenn man durch eine lange, harte Playoff-Serie geht, ist nicht genügend Pause vorhanden. Ich möchte so lange Eishockeyspielen, wie ich kann – ob ich das für acht Spiele in zwölf Tagen riskieren will? Natürlich verfolge ich das Nationalteam, bin stolz auf Thomas und die Jungs. Es macht mir Riesenspaß zuzuschauen. Wenn Erfolg da ist, ist es noch besser für das heimische Eishockey. Ob ich jemals nochmal  für das Nationalteam auflaufe, kann ich nicht sagen.“

Bild: EC Red Bull Salzburg

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