Der 36-Jährige spricht über die Siegermentalität beim EC Red Bull Salzburg, die bevorstehenden Duelle mit Villach in der win2day ICE Hockey League und den Auftakt in die Champions Hockey League.
Verletzungen sind Teil des
Sports. Wie bist du damit umgegangen, vor allem mit dem
Verletzungspech der letzten Jahre?
Michael Raffl: „Das gehört leider dazu. Im Alter von Anfang 20 bis
30 bin ich eigentlich verschont geblieben, außer Knochenbrüche,
wenn mich der Puck getroffen hat. Die gröbere Verletzung war für
mich das erste Mal. Es wirft einen zurück, ein Arbeiter bleibt aber
ein Arbeiter.“
Wie möchtest du deine
Erfahrung ins Salzburger Team einbringen?
Michael Raffl: „Ich bin einfach ich selbst und das ist das
Wertvollste, was du als Mensch einbringen kannst. Es ist schön,
dass ein großer Österreicher-Stamm da ist und jeder dasselbe will:
gewinnen. Wir hassen es zu verlieren, das ist genau das, wonach ich
suche.“
Hast du bei den Red Bulls
sofort die Siegermentalität gespürt?
Michael Raffl: „Ja, das hat man schon in den Playoffs gesehen, als
ich selbst noch zugeschaut habe. Außerdem war ich viel im Austausch
mit Thomas und anderen Spielern. Wenn man lange genug Eishockey
spielt, weiß man einfach, wie man gewinnt. Wenn man Salzburg im
Playoff zugeschaut hat, da hatte jeder das gleiche Ziel.“
Du schaust auch in deiner
Freizeit viel Eishockey. Hast du die Liga seit deinem Weggang
verfolgt?
Michael Raffl: „Ja, den Thomas sowieso immer, auch Xandi in
Villach. Besonders ein Derby habe ich mir nie entgehen lassen. In
Amerika war das zeitlich sogar praktisch, da liefen die Spiele oft
schon mittags.“
Wie schätzt du die
Entwicklung der Liga ein?
Michael Raffl: „Das ist schwer zu beantworten, weil ich die Spiele
mehr aus der Zuschauerperspektive verfolgt habe. Nach ein paar
eigenen Partien werde ich ein genaueres Bild haben.“
Wie groß ist die Vorfreude
auf die Duelle mit Villach – auch mit deinem Cousin Alexander
Rauchenwald?
Michael Raffl: „Der Xandi – der ist für mich fast wie ein dritter
Raffl, wir sind zusammen groß geworden. Über das Duell mit dem VSV
habe ich mir noch nicht allzu viele Gedanken gemacht. Es ist sehr
schwierig einzuordnen. Darüber müsste ich noch mit Thomas sprechen,
wie man das richtig angeht. Wahrscheinlich ein Spiel, wie jedes
andere und nicht zu viele Gedanken darüber machen. Verlieren will
ich sowieso nicht.“
Ihr startet in dieser Woche
mit Heimspielen gegen Tychy und Bremerhaven in die neue Saison der
Champions Hockey League. Du hast den Bewerb bereits mit Lausanne
erlebt. Wie nimmst du ihn wahr?
Michael Raffl: „Du triffst auf die besten Teams Europas – anstelle
von Vorbereitungsspielen gibt es Partien mit echtem Wert. Man reist
gemeinsam, spielt hochklassige Spiele – das ist nicht nur
sportlich, sondern auch für das Mannschaftsgefüge super. Ein echt
cooler Bewerb.“
Wie leicht oder schwer ist
es, schon so früh in der Saison auf Topniveau zu
spielen?
Michael Raffl: „Ich glaube, ein richtiges Spiel reicht meistens, um
wieder im Rhythmus zu sein. Am Ende geht es allen Teams gleich,
also hat niemand einen Vorteil. Der Start ist entscheidend – ins
kalte Wasser wirst du sowieso geschmissen.“
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ice.hockey , Bild: EC Red Bull Salzburg
