Im Sommer wurden die Weichen beim Österreichischen Eishockeyverband gestellt und mit Alexander Helwig der künftige Geschäftsführer präsentiert. Seit Montag, 29. September 2025, ist der Kärntner in Amt und Würden und bereits beim IIHF Global Hockey Forum und dem anschließenden Kongress im Einsatz. Im „Antritts-Interview“ spricht Alexander Helwig über Chancen, Herausforderungen, einen offenen Dialog und Emotionen.
Alexander Helwig, sie
übernehmen den Österreichischen Eishockeyverband sportlich auf
einem absoluten Hoch. Welche Chancen ergeben sich
daraus?
Alexander Helwig: „Ja, der Verband hat sportlich
einen absoluten Höhenflug. Das sorgt auch für Rückenwind und öffnet
Türen bei potenziellen Partnern und Sponsoren. Es erhöht die
Aufmerksamkeit für unseren Sport im Allgemeinen und für die
Nationalteams im Speziellen. Es ist ein sehr guter Zeitpunkt, um
Verantwortung zu übernehmen und den Schwung mitzunehmen, um die
sportlichen Erfolge auch in wirtschaftliche Erfolge ummünzen zu
können. Dabei gilt es zu beachten, dass diese Erfolge auch
nachhaltig sind. Daher sind die Infrastruktur in Österreich, die
Förderung der Nachwuchsarbeit und professionelle Strukturen auf
allen Ebenen wichtige Themen, um eine langfristige, positive
Entwicklung vorzunehmen.“
Wie sieht Ihr
Tätigkeitsfeld im Detail aus?
Alexander Helwig: „Dazu sind das Präsidium und ich
noch in Abstimmung. Grundsätzlich geht es um die Gesamtkoordination
des Verbandes, ausgenommen des sportlichen Bereiches, der bei den
Herren in der Verantwortung von Sportdirektor Roger Bader liegt,
bzw. bei den Damen bei Martin Kogler. Meine Tätigkeit wird Themen
wie das Förderwesen, Förderprojekte, die Nationalteams, das
Marketing, die Vermarktung und das Sponsoring, die Livestreams und
vieles mehr beinhalten. Im ersten Schritt liegt mein Fokus auf
einer engen Zusammenarbeit, guten Koordination und Kommunikation
mit der sportlichen Leitung, den Landesverbänden, Ligen, Vereinen,
sowie unseren Partnern und Sponsoren, um Synergien zu schaffen und
unsere strategischen Ziele, die wir uns setzen und definieren
werden, umzusetzen.“
Wie sehr
konnten Sie sich bereits mit diversen Stakeholdern austauschen und
wie wichtig ist Ihnen ein offener Dialog?
Alexander Helwig: „Mit dem Präsidium wie auch mit
Roger Bader und Martin Kogler bin ich bereits seit dem Sommer in
einem intensiven Austausch. Hinzu kommen auch bereits bestimmte
Partner, Stakeholder sowie die win2day ICE Hockey League. Dadurch
konnte ich mir bereits ein erstes Bild von der Gesamtsituation
machen. Nun freue ich mich auf ein offizielles Kennenlernen mit den
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Büro. Ich bin der Überzeugung,
dass eine offene Kommunikation das Um und Auf ist. Ich sehe den
Verband als Brückenbauer zwischen sämtlichen Stakeholdern für das
Gesamtprodukt Eishockey. Und da ist ein offener und ehrlicher
Dialog unablässig. Im Fokus muss immer stehen, dass wir die
Rahmenbedingungen auf sämtlichen Ebenen verbessern.“
Welche
Ziele haben Sie sich für die kommenden Monate
gesteckt?
Alexander Helwig: „Eine genaue Zieldefinition,
bzw. eine Mission und ein Leitbild werden zu einem späteren
Zeitpunkt bekanntgegeben, wenn ich in meiner Rolle als
ÖEHV-Geschäftsführer aktiv eingebunden bin. Kurzfristig gilt es für
mich, weiterhin viele Informationen zum Gesamtsystem Eishockey
einzuholen – was läuft gut? Wo liegen die Verbesserungspotentiale?,
etc. Wichtig ist, die laufenden Programme stabil weiterzuführen. In
einem weiteren Schritt werden wir Prioritäten und Ziele für die
nächsten Monate und Jahre ausformulieren und mit dem Präsidium
abstimmen. Persönlich ist mir wichtig, dass wir eine enge
Verzahnung und klare Prozesse etablieren, um zwischen dem Verband,
den Landesverbänden, den Ligen und den Vereinen ein gutes und
positives Miteinander zu schaffen.“
Wie wird
man das Thema Vermarktung angehen?
Alexander Helwig: „Ich sehe Vermarktung nicht als
einen isolierten Bereich, sondern als Querschnitt des gesamten
Verbandes. Unser Ziel muss sein, den Verband als attraktiven
Partner zu positionieren. Dazu gehört die Schaffung einer Marke,
ein klares Statement und eine Vision, um zu erklären, wer wir sind
und was wir erreichen wollen. Da gibt uns der sportliche Erfolg
Rückenwind. Wir werden individuelle Pakete für potenzielle Partner
schnüren. Zusätzlich gilt es, unsere Kanäle zielgerichtet zu
bespielen und Partner an Bord zu holen, um den Verband anders nach
außen zu portraitieren, als es bisher der Fall war.“
Im
Bereich der Nationalteams stehen Ihnen mit Sportdirektor Roger
Bader und General Manager Damen Martin Kogler zwei Fachmänner zur
Seite. Gab es hier bereits erste Gespräche über die weitere
Entwicklung und gemeinsame Zielsetzungen?
Alexander Helwig: „Ja, hier besteht bereits ein
sehr enger Austausch und ich freue mich auf die Zusammenarbeit.
Auch hier gilt es zu definieren, was benötigt wird, um die
Rahmenbedingungen in sämtlichen Bereichen zu verbessern. Wir wollen
alles unternehmen, um unsere Heimspiele auszuverkaufen und
profitabel zu gestalten. Wir wollen eine Begeisterung entfachen und
ich bin überzeugt, dass uns das gelingen wird, da wir sportlich auf
einem sehr guten Weg sind. Die Vermarktung spielt in diesem Kontext
eine wichtige Rolle. Es gilt neue Synergien zu schaffen und mit
innovativen Ideen unsere Heimspiele zu einem Event zu machen.“
Mit
welchen Emotionen treten sie Ihren ersten Arbeitstag an und was
wird Ihre erste Tätigkeit sein?
Alexander Helwig: „Mit Freude, Motivation und
einer positiven Anspannung. Im Sportmanagement zu arbeiten,
speziell im Eishockey, war schon immer eine Herzensangelegenheit
von mir. Im Büro wird meine erste Tätigkeit sein, alle
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennenzulernen. Dafür habe ich mir
auch bereits etwas zurechtgelegt. Es wird nicht nur ein
Händeschütteln sein. Zudem werden wir intensive Gespräche führen
und die aktuellen Prozesse im Büro analysieren. Ich möchte vom
ersten Tag weg ein positives Miteinander schaffen.“
www.eishockey.at, Photo by Bernd Stefan









