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NHL-Start: Die fünf Top-Austros im Interview!

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch wurde die neue Saison in der NHL  eingeläutet. Der Stanley Cup ist damit wieder vakant und zwei Österreicher mischen im Kampf um die begehrte Trophäe mit. Drei weitere stehen ante portas. Zum Start der neuen Saison standen uns Marco Rossi, Marco Kasper, David Reinbacher, Vinzenz Rohrer und Gregor Biber Rede und Antwort.

Für Marco Rossi und Marco Kasper startet die neue Saison in der Nacht von Donnerstag auf Freitag. Rossi trifft mit Minnesota Wild auf St. Louis Blues, Kasper mit den Detroit Red Wings auf die Montreal Canadiens.

Marco Rossi

Bist du froh, dass diese Woche endlich die Regular Season startet?
Marco Rossi: „Ja, auf jeden Fall. Die Sommervorbereitung, vor allem die Trainingscamps, das zieht sich immer lange. Da ist man dann froh, wenn es wieder los geht.“

Wie wichtig ist diese Pre-Season-Phase?
Marco Rossi: „Die ersten paar Freundschaftsspiele sind sehr wichtig, um wieder reinzukommen. Diese Spiele sind da, damit man wieder das Timing, das Gefühl und den Flow bekommt. Umso mehr solcher Spiele du absolvierst, umso ein besseres Gefühl bekommst du. Aber man will dann auch rasch wieder, dass es um etwas geht.“

Du meintest zuletzt: „Ich fühle mich so gut wie noch nie.“ Das steigert natürlich auch die Erwartungshaltung, erhöht vermutlich den Druck auf dich. Wie hast du gelernt mit diesem Druck in der NHL umzugehen?
Marco Rossi: „Man lernt damit umzugehen. Die Liga ist einfach hart. Man hat Druck ohne Ende. Ob es von einem selbst kommt, oder von außen. Und du musst immer abliefern. Als Spieler weiß man das. Das ist oft schwer, aber man muss auch Spaß haben. Man muss cool bleiben, auf sich selber schauen und sich die Punkte anschauen, wo man sich verbessern will. Es wird viel geredet, speziell in den Medien. Von da her ist es auch wichtig, dass man einen guten und freien Kopf hat.“

Du hast dich vergangene Saison von 40 auf 60 Scorerpunkte verbessert – was nimmst du dir für die kommende Spielzeit vor?
Marco Rossi: „Es gibt natürlich immer gewisse persönliche Ziele die man verfolgt. Ich denke, ich habe einen guten Schritt gemacht und ich weiß, dass ich noch mehr in mir habe und Verantwortung übernehmen kann. Von da her freue ich mich nun auf die kommende Saison.“

Wann wäre die Saison 2025/26 am Ende für dich eine erfolgreiche?
Marco Rossi: „Als Mannschaft ist das Ziel immer das Erreichen der Playoffs. Das ist das erste Ziel. Und wenn man das erreicht hat, ist es natürlich der Stanley Cup. Man muss auch realistisch sein, aber in den Playoffs ist alles möglich.“

Marco Kasper

Mit welchen Erwartungen gehst du in die Saison?
Marco Kasper: „Auf Scorerpunkte bezogen, habe ich keine Erwartungen. Ich freue mich einfach auf die neue Saison und die neue Herausforderung. Ich denke, wir alle im Team haben gut gearbeitet über den Sommer. Die Stimmung ist gut und ich bin davon überzeugt, dass wir viel erreichen können.“

Worauf hast du im Sommer-Training den Fokus gelegt und wie hat sich das in der Vorbereitung bereits bemerkbar gemacht?
Marco Kasper: „Der Fokus liegt nahezu immer darauf, stärker und schneller zu werden. Zusätzlich habe ich an meinem Schuss und am Scoring gearbeitet.“

Du gehst in deine zweite volle NHL-Saison. Inwiefern erleichtert dir die Tatsache, dass du eben kein Neuling mehr bist, den Alltag?
Marco Kasper: „Ja, es erleichtert den Alltag auf jeden Fall, wenn man die Abläufe bereits kennt. Ansonsten beginnt jede Saison bei Null. Man muss in jedem Spiel, in jedem Training immer sein Bestes geben und jeden Tag hart arbeiten.“

Wieviel fällt für dich nun schon unter Routine?
Marco Kasper: „Die Abläufe an Spieltagen, speziell bei Heimspielen, sind immer gleich. Da hat jeder seine eigene Routine. Die legt man sich recht schnell zurecht. Da gibt es Sachen, die man immer macht.“

Wann wäre die Saison 2025/26 am Ende für dich eine erfolgreiche?
Marco Kasper: „Es ist kein Geheimnis, dass wir zurück wollen in die Playoffs. Wir wollen uns weiterentwickeln, mental und physisch als Team stärker sein und in jedem Spiel unser Bestes geben. Wenn uns das gelingt, können wir zuversichtlich sein. Wir wollen im Frühjahr in den Playoffs bedeutungsvolle Spiele spielen. Das ist unser Ziel.“

Wie froh bist du, dass diese Woche die Regular Season startet?
Marco Kasper: „Sehr. Natürlich will man auch in der Vorbereitung jedes Spiel gewinnen, aber dass die Saison nun startet und damit das erste Spiel ansteht, in dem es um Pukte geht, ist großartig.“

David Reinbacher

Wie geht es dir aktuell mit der Handverletzung?
David Reinbacher: „Ich denke, es wird noch knapp drei Wochen dauern. Insgesamt geht man von vier bis sechs Wochen aus, ich gehe natürlich nur von vier aus. Ende Oktober sollte wieder alles passen, dass ich spielen kann.“

Wie lief für dich die Vorbereitung, abgesehen von der Verletzung?
David Reinbacher: „Es war eine tolle Erfahrung gemeinsam mit Vinzenz Rohrer zu trainieren und zu arbeiten. Er ist ein sehr guter Freund, von daher war das eine tolle Zeit. Schade, dass er jetzt nicht mehr dabei ist.“

Mit welchen Erwartungen gehst Du in die Saison?
David Reinbacher: „Mein Ziel ist, irgendwann in diesem Jahr oben anzuklopfen und sich dann auch festzuhalten. Im ersten Schritt, möchte ich mich Monat für Monat verbessern und so viel spielen und lernen wie möglich. Und natürlich gesund bleiben.“

Bekommst du dazu bereits Informationen oder Feedback vom Verein?
David Reinbacher: „Aktuell nicht so viel. Wir versuchen die Zeit durchzustehen, bis ich wieder spielen kann. Dann gibt es sicher einen Plan, den wir haben. Es wird dann kommuniziert und besprochen, was in dem Jahr auf mich zukommt.“

Wann wäre die Saison 2025/26 am Ende für Dich eine erfolgreiche?
David Reinbacher: „Ich würde sagen, alles über 65 Spiele und vielleicht das ein oder andere Spiel in der NHL. Dann wäre ich sehr zufrieden. Dann war es eine erfolgreiche Saison, in der ich auch den nächsten Schritt machen konnte.“

Vinzenz Rohrer

Du hast im Sommer den Sprung nach Nordamerika zu den Montreal Canadiens gewagt. Wie war die Zeit? Was nimmst du mit für die kommende Saison?
Vinzenz Rohrer: „Es war eine coole Zeit. Ich wäre gerne länger geblieben, um noch mehr Einblicke zu bekommen, wie alles funktioniert und läuft. Es war mal wieder was Neues.“

Wie war das Feedback von der Organisation?
Vinzenz Rohrer: „Das war insgesamt positiv. Ich habe jetzt nochmals ein Entwicklungsjahr in Zürich, werde versuchen, hier eine größere Rolle einzunehmen, viel zu spielen und möchte dann nächstes Jahr neu angreifen. Dann schauen wir, wo es hingeht.“

Ist der Hunger, den Sprung in die NHL zu schaffen, dadurch größer geworden?
Vinzenz Rohrer: „Ja. Es ist immer gut, neue Perspektiven zu erhalten. Es ist sehr interessant, es ist etwas Neues und das motiviert. Mehr davon wäre cool.“

Welche Ziele hast du dir für die neue Spielzeit gesetzt?
Vinzenz Rohrer: „Im Vordergrund steht die Entwicklung. Weitermachen, wie in den vergangenen zwei Jahren, daran anknüpfen und mit dem Team Erfolg haben.“

Wann wäre die Saison 2025/2026 für dich eine erfolgreiche?
Vinzenz Rohrer: „Sportlich wäre der Titel in der Schweiz und in der Champions Hockey League natürlich ein guter Anfang. In den letzten zwei Jahren waren wir sehr erfolgreich. Persönlich heißt es, jedes Spiel probieren einen Unterschied auszumachen und gut zu spielen.“

Gregor Biber

Gregor, du hast wie schon im Vorjahr auch heuer wieder das NHL Development Camp bei Utah Mammoth absolviert. Wie ist es dir ergangen?
Gregor Biber: „Es war angenehmer als letztes Jahr, weil man schon gewusst hat, wie alles funktioniert. Es hat sich ziemlich gut angefühlt, auch das Feedback war gut. Der Plan ist, dass ich diese Saison noch für Rögle spiele und dann schauen wir, wie die Saison war und ob es sich lohnt rüber zu gehen. Es hat sich jedenfalls sehr vielversprechend angehört.“

Welche Ziele hast du dir für diese Saison gesteckt? Wann würdest du für dich sagen, du hast wieder eine Entwicklung gemacht?
Gregor Biber: „Ich denke, wenn ich viel spiele. Wir haben ein sehr gutes Team mit ziemlich erfahrenen Verteidigern. Es ist auf keinen Fall leicht, sich da durchzukämpfen. Aber wenn ich mein Spiel spiele und Chancen erhalte, wird die Saison hoffentlich gut ablaufen.“

Wie viel Kontakt hast du während der Saison zu deinem NHL-Verein?
Gregor Biber: „Wir hören uns sehr regelmäßig. Utah erkundigt sich immer wie es mir geht und wir schauen häufig Video. Gefühlt, ist es nicht mehr so weit weg. Man ist zufrieden mit meiner Entwicklung. Jetzt gilt es stärker zu werden, zuzunehmen und Kleinigkeiten zu verbessern.“

Du hast kürzlich eine Gehirnerschütterung im Spiel erlitten. Wie geht es dir?
Gregor Biber: „Ich schaue von Tag zu Tag. Diese Woche werde ich noch nicht spielen. Nächste Woche werden wir schauen, ob ich wieder mit dem Teamtraining starten kann. Aber wir werden nichts überstürzen. Lieber ein, zwei Tage mehr Pause, bevor ich nochmals für ein paar Wochen ausfalle, weil ich zu früh begonnen habe.“

eishockey.at , Bild: www.facebook.com/minnesotawild

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