Nach dem dem knappen 3:2-Sieg nach Penaltyschießen im ersten Test gegen Italien gewann Österreichs Dameneishockey Nationalteam am Samstag in Klagenfurt auch das zweite Match gegen die Azzurri. Tamara Grascher war beim 3:2-Sieg nach Verlängerung mit zwei Volltreffern die Matchwinnerin für die ÖEHV-Auswahl. Von 20. bis 26. August kämpft die ÖEHV-Auswahl in Shenzhen (CHN) gegen Norwegen, Dänemark, die Niederlande, China und die Slowakei um den Aufstieg in die Top Division. Zuvor steht am 17. August 2023 noch ein Testspiel gegen Dänemark auf dem Programm.
Österreich ging beim zweiten Test
gegen Italien mit Starting-Goalie Magdalena Luggin in die Partie
und mit einem Blitzstart in Führung. Nach dem ersten schönen
Angriff sendete Lena Maria Artner nach genau 26 Sekunden die
Scheibe zum 1:0 ein.
Danach konnte das von Mario Bellina betreute rot-weiß-rote Team ein
Überzahl-Spiel nicht nützen und Italien kam zum Ausgleich: Samantha
Gius schloss einen Alleingang nach einem Konter zum 1:1 ab (8.).
Erneut lieferten sich beide Teams einen ausgeglichenen Fight mit
einem guten Tempo und Chancen auf beiden Seiten.
Wie schon beim ersten Test am Freitag musste Österreich dann eine
Unterzahl wegen zu vieler Spielerinnen auf dem Eis absolvieren, das
Penaltykilling funktionierte wieder sehr gut. Kurz vor Drittelende
hatte die ÖEHV-Auswahl eine Überzahl, konnte diese Chance in der
letzten Minute aber nicht zur neuerlichen Führung nützen.
Zu Beginn des zweiten Abschnitts agierte Österreich aufbauend auf
den verbleibenden Überzahl-Sekunden offensiv und suchte den
Torabschluss, doch Italien verteidigte das eigene Haus sehr gut.
Immer kamen die Stürmerinnen zu guten Möglichkeiten, die absolute
Kaltschnäuzigkeit beim Verwerten der Chancen fehlte. Auch eine
weitere Überzahl-Möglichkeit blieb ungenützt.
Kurz vor Ende des zweiten Drittels setzte Österreich im
Angriffsdrittel energisch nach und Tamara Grascher erzielte völlig
freistehend aus dem Slot die verdiente 2:1-Führung (38.). Die
Überlegenheit in den zweiten 20 Minuten der Österreicherinnen
spiegelte sich auch in den Torschüssen wider, 10:5 lautete die
Bilanz zugunsten von Rot-Weiß-Rot.
In den ersten Minuten des letzten Drittels versuchten die
Österreicherinnen, das Match zu kontrollieren. Fünfeinhalb Minuten
vor dem Ende wurde es noch einmal brenzlig, Italien hatte ein
Powerplay und stellte sich schnell im Angriffsdrittel auf.
Magdalena Luggin hielt die knappe Führung mit guten Saves
fest.
Am Ende zog Head Coach Massimo Fedrizzi seine Torfrau und acht
Sekunden vor der Sirene traf Anna Caumo zum 2:2-Ausgleich. Auch der
zweite Test gegen Italien ging in eine Drei-gegen-Drei-Overtime, in
der Antonia Matzka den Siegestreffer für Österreich aus kurzer
Distanz auf der Schaufel hatte.
In den letzten eineinhalb Minuten hatte die ÖEHV-Auswahl eine
4:3-Überzahl. 57 Sekunden vor Ende der Overtime schoss Tamara
Grascher auf das italienische Tor und der Puck kullerte zum
3:2-Sieg ins Netz. Damit feierte Österreich auch im zweiten Test
gegen Italien einen knappen Erfolg. Zur Spielerin des Nachmittags
wurde Doppeltorschützin Tamara Grascher gewählt.
BELLINA: „WERTVOLLE TESTPIELE IN KLAGENFURT“
Assistant-Coach Mario Bellina zog nach dem zweiten Sieg im zweiten
Test ein positives Fazit: „Wir haben heute eine viel aktivere
Teamleistung gesehen, das war eisläuferisch sehr gut vom gesamten
Team umgesetzt. Wir haben in der Offensive sehr gute Chancen
kreieren können, es war viel Bewegung drin und wir haben viele
Scheiben zum Tor gebracht!“
Das Team weiß jetzt nach den beiden Testpartien, woran es bis zur
WM noch arbeiten muss: „Am Abschluss müssen wir noch ein bisschen
arbeiten, wir müssen die Chancen mit mehr Effizienz einfach nützen
und schauen, dass wir in so einem Spiel drei, vier Tore machen.
Beide Powerplay-Linien haben ein richtig gutes Powerplay gespielt,
sie haben die Scheibe schnell laufen lassen, sie sind zum Tor
gekommen, genauso wie wir die Überzahl spielen sollten. In der
defensiven Zone ist uns passiert, dass wir Gegnerinnen aus den
Augen verloren haben, da müssen wir noch ein bisschen achtsamer
spielen. Im Allgemeinen haben wir die Defensive gut kontrolliert,
wir müssen nur bei Querschlägern oder wenn die Scheibe verspringt,
besser antizipieren, damit wir dem Gegner nicht zu einfach eine
Chance ermöglichen.“
Bellina ist mit den beiden Tests im Hinblick auf die WM zufrieden:
„Im Großen und Ganzen waren das zwei wertvolle Testspiele, wir
haben schon eine Art Turnier-Rhythmus gehabt, wo man gleich wieder
am nächsten Tag spielen muss. Das wird in China ganz gleich sein,
an zwei Tagen jeweils ein Spiel und dann ein Tag Pause. Die
Spielerinnen sind heute schon viel einfacher und leichter ins Match
gegangen, am Freitag war doch noch Nervosität dabei und auch noch
die ‚Sommerbeine‘ vom Sommertraining, das ist nicht so einfach,
vier Einheiten und dann gleich ein Spiel. Das war heute großer
Schritt nach vorne, das stimmt mich sehr zuversichtlich!“
NOCH EIN TEST GEGEN DÄNEMARK VOR DEM WM-START
Nun absolviert das Team am Sonntag noch ein Training in Klagenfurt,
bekommt dann vom Off-Ice-Trainer ein Program für die nächste Woche.
Die ÖEHV-Delegation reist am Samstag, 12. August 2023 nach China.
Da stoßen noch Anna Meixner und Selma Luggin zum Team. Österreich
testet vor dem WM-Start in China am 17. August 2023 noch gegen
Dänemark.
Am Sonntag, 20. August 2023 beginnt das WM-Abenteuer für Österreich
im Shenzhen Universiade Sports Centre in der Dayun Halle gegen
Norwegen. Die Halle, die im September 2018 Austragungsort des
NHL-Pre-Seasongames zwischen den Calgary Flames und den Boston
Bruins war, fasst ingesamt 18.000 Fans.
Die ersten drei WM-Spiele gegen Norwegen (20. August), Dänemark
(21. August) und die Niederlande (23. August) können live über die
OTT-Plattform des ÖEHV, LIVE.eishockey.at, verfolgt
werden.
Die Spiele vier und fünf gegen China (24. August) und die Slowakei
(26. August) werden live auf ORF SPORT + übertragen. Nach dem knapp
verpassten Aufstieg im Vorjahr will Österreich heuer seine Chancen
nutzen, zumal zwei Nationen in die Top Division aufsteigen.
Norwegen, die Niederlande und die Slowakei kennt die
österreichische Delegation bereits gut aus dem
Vorjahresturnier.
Gegen die Niederlande gab es bei der WM in Angers (FRA) einen
knappen 2:1-Sieg nach Penaltyschießen, gegen Norwegen folgte ein
4:3 nach Verlängerung. Die Partie gegen die Slowakei ging knapp mit
1:2 verloren. China gilt ein wenig als Unbekannte, Dänemark stieg
ausgerechnet bei seinem Heimturnier 2022 aus der Top Division
ab.
Österreich vs. Italien 3:2
n.V. (1:1,1:0,0:1,1:0)
Sa., 5. August 2023, 12:30 Uhr, Sepp-Puschnig-Halle
Torschützinnen Österreich: Lena Maria Artner
(1.), Tamara Grascher (38., 65./PP1)
Torschützinnen Italien: Samantha Gius (8.),
Anna Caumo (60.)
www.eishockey.at, www.fodo.at









