Der Österreichische Eishockeyverband steht nach den äußerst erfolgreichen Weltmeisterschaften nicht nur wegen sportlicher Erfolge in den Schlagzeilen, sondern auch wegen eines Rechtsstreits mit dem „Kurier“. Wie der Standard am 7. August 2025 berichtet, hat der Verband Klage gegen das Medium und einen Journalisten eingereicht, weil er sich durch einen Artikel über seine wirtschaftliche Lage in seinem Ruf geschädigt sieht.
Der ÖEHV wirft der Berichterstattung vor, „unvertretbar“ und „völlig übertrieben negativ“ zu sein und falsche Behauptungen zur Organisation des Verbandes zu enthalten. Ziel sei es, die Reputation des österreichischen Eishockeys – auch international – zu schützen.
Ein zentraler Streitpunkt ist eine Stiftung, die der ÖEHV 1977 zur Nachwuchsförderung gegründet hatte. Das Vermögen – ursprünglich 15 Millionen Schilling, später etwa 2,5 bis 3 Millionen Euro – wurde 2021 nach einer Satzungsänderung aufgelöst. Laut Standard betont der Verband, dass dieses Vermögen ohne Zweckbindung übernommen wurde, während der „Kurier“ vorwirft, der ursprüngliche Stiftungszweck werde nicht korrekt dargestellt.
Finanziell befindet sich der Verband in einer angespannten Lage. Laut Standard bestätigt der ÖEHV für 2024 ein operatives Minus von rund 500.000 Euro, verursacht durch stark gestiegene Kosten für Hallenmieten, Flüge und Hotels, die nicht durch höhere Einnahmen ausgeglichen werden konnten. Der Verband arbeitet derzeit an einem Restrukturierungsplan.
Der Kurier berichtet ergänzend, dass Präsident Klaus Hartmann im März 2025 ein Minus von rund 300.000 Euro eingeräumt habe, was der Geschäftsbericht später mit einem Jahresfehlbetrag von 557.040,80 Euro bestätigte. Das Eigenkapital sank demnach seit 2022 von rund 3,1 Millionen auf 2,2 Millionen Euro.
