Das zehnte Wochenende der Oberliga Nord bewies mal wieder, wie eng die Oberliga Nord zusammengerückt ist. So tat sich Spitzenreiter Leipzig im Duell mit zwei Teams aus der unteren Tabellenhälfte schwer. Die Icefighters besiegten Rostock mit 5:4 und die Harzer Falken mit 3:2. Verfolger Tilburg Trappers verlor beim 5:4-Sieg nach Verlängerung in Hamburg etwas an Boden, besiegte die Hannover Indians am Sonntag aber glatt mit 5:1. Die Füchse Duisburg holen sich dank Siegen über Erfurt (7:5) und Halle (6:3) den dritten Platz zurück. Dicht dahinter folgen die Hannover Scorpions, welche ebenfalls sechs Punkte verbuchen konnten.
Mit 5:1 gegen Berlin und 4:0 in Rostock gewann der Deutsche Meister von 2010. Der Lokalrivale hingegen erwischte ein schwarzes Wochenende. Die Hannover Indians verloren gegen Halle mit 1:3 und wie bereits geschrieben mit 1:5 in Tilburg. Die Moskitos Essen nutzten die Patzer der Konkurrenz und verbessern sich mit fünf Punkten aus zwei Spielen auf den sechsten Platz. Allerdings entging man beim 5:4 nach Verlängerung in Timmendorf nur knapp einer Blamage, dafür beendete man beim 7:3-Heimsieg endgültig die Playoff-Hoffnungen der Crocodiles Hamburg. Die Saale Bulls sind jetzt Siebter, der Herner EV nach einem 5:1 über Braunlage und einem 2:3 in Erfurt auf Platz acht. Der Vorsprung auf die Crocodiles beträgt mittlerweile satte zehn Punkte. Erfurt folgt auf Platz zehn, dahinter reihen sich die Rostock Piranhas und Preussen Berlin (4:2 über Timmendorf) ein. Die Falken und der EHCT bleiben auf den letzten beiden Rängen.
Füchse Duisburg – Black Dragons Erfurt 7:5 (0:0, 2:1,
5:4)
Seine Premiere als Coach der Füchse Duisburg dürfte sich Frank
Petrozza deutlich entspannter gewünscht habe, allerdings biss sich
seine Mannschaft lange Zeit die Zähne an Erfurts-Goalie Erik
Reukauf aus. Zu allem Überfluss sorgte Michel Maaßen für die
Drachen-Führung (29.). Duisburg schlug aber schnell zurück, Viktor
Beck (31.) und Raphael Joly (36./ÜZ) drehten die Partie. Zuvor
hatte Dragons-Verteidiger Hannes Ulitschka wegen Bandenchecks eine
Matchstrafe erhalten. Doch statt in fünfminütiger Überzahl die
Führung auszubauen, glich Erfurt aus – erneut war es Maaßen zum 2:2
(42.). Nun ging es in einem vogelwilden Schlussdrittel hind und
her. Thomas Ziolkowski (45./ÜZ) und Robin Slanina (46.) schossen
Duisburg in Front, Michal Vazan (48.) sowie Robin Sochan (51.)
glichen aus. Dann sorgten Slanina und Andre Huebscher binnen 15
Sekunden für das 6:4 (55.), auf welches Erfurt diesmal keine
Antwort fand. Carsten Gosdeck konnte zwar verkürzen (57.), ehe Joly
per Empty-Netter alles klar machte (60.).
Herner EV – Harzer Falken 5:1 (2:0, 1:1,
2:0)
Wenig Probleme hatte der HEV im Duell mit dem Vorletzten.
Förderlizenz-Stürmer Philipp Kuhnekath sorgte nach 28 Sekunden für
das 1:0, Marcus Marsall legte wenig später nach (13.). Spätestens
mit dem 3:0 durch Danny Albrecht (21.) war die Partie entschieden.
Viktor Bjuhr verkürzte zwar auf 1:3 (32.), letztlich waren der HEV
aber die klar bessere Mannschaft. In der Schlussphase machten
Christian Nieberle (53.) und Sören Hauptig (57./UZ) den Deckel
drauf.
Icefighters Leipzig – Rostock Piranhas 5:4 (2:1, 2:1,
1:2)
Leipzig und die vermeintlich Kleinen – das ist in dieser Saison ein
Kapitel für sich. Auch gegen die Piranhas tat sich der
Tabellenführer schwer. Damian Schneider brachte die Icefighters
zweimal in Führung (5./18.), welche Jakob Weber auf 3:1 ausbaute
(21.). Dennis Dörner hatten zwischenzeitlich zum 1:1 ausgeglichen
(8./ÜZ). Michal Bezouska verkürzte im Mitteldrittel auf 2:3 (32.),
ehe Michal Velecky den alten Abstand herstellte (39.). Doch im
Schlussdrittel kam Rostock nochmal auf, glich durch Constantin
Koopmann (44./ÜZ) und Alexander Spister (46.) aus. Leipzig
verhinderte dank Florian Eichelkrauts Überzahltreffer (51.) einen
weiteren Rückschlag gegen ein Team aus der zweiten
Tabellenhälfte.
EHC Timmendorfer Strand – Moskitos Essen 4:5OT (0:2,
4:0, 0:2, 0:1)
Ausgerechnet ein gebürtiger Timmendorfer war der entscheidende Mann
für die Moskitos Essen. Dominik Lascheit brachte die Gäste im
ersten Drittel in Führung (9./ÜZ/18.). Im Mitteldrittel spielte der
EHCT dann ganz groß auf und drehte die Partie. Daniel Clairmont mit
einem Doppelpack (23./UZ/34.), Petr Gulda (26.) und Jason Horst
(28./ÜZ) machten aus dem Rückstand ein 4:2. Wütende Angriffe der
Essener blieben lange ohne Erfolg, ehe Marcel Pfänder eine Lücke
zum 3:4 fand (57.). 16 Sekunden vor dem Ende markierte Lascheit,
der beim EHCT in der Jugend spielte, den 4:4-Ausgleich. Schließlich
sicherte Dennis Thielsch den Stechmücken den Extrapunkt.
Hannover Indians – Saale Bulls 1:3 (0:1, 0:0,
1:2)
Indianer gegen Kevin Beech – so lautete über weite Strecken der
Partie das entscheidende Duell. Nach der Hallenser Führung von Jan
Niklas Pietsch (11.) entnervte der Deutsch-Kanadier im Bullen-Tor
die Gastgeber. Am Ende sollte Beech 47 Saves sammeln, konnte nur
spät von Andreas Morczinietz (56.) geschlagen werden. Halle war
effektiver, ging durch Tim May wieder in Führung (59.). Nathan
Robinson sorgte schließlich für die Entscheidung ins leere Tor
(60.).
Hannover Scorpions – Preussen Berlin 5:1 (4:1, 0:0,
1:0)
Ein überragendes erste Drittel brachte den Scorpions den Schwung
für weitere drei Punkte im Kampf um Platz drei. Dennis Schütt
brachte die Gastgeber in Führung (6.), ehe Patrick Schmid mit einem
lupenreinen Hattrick (8./ÜZ/11./ÜZ/16.) alles klar machte. Thomas
Pape ließ in der Schlussphase den fünften Hannoveraner Treffer
folgen (56.). Den Ehrentreffer für Berlin erzielte Brian Gibbons
zum zwischenzeitlichen 1:4 (20.).
Crocodiles Hamburg – Tilburg Trappers 4:5OT (0:1, 2:2,
2:1, 0:1)
Die Crocodiles senden ein Lebenszeichen, nicht mehr aber auch nicht
weniger. Tilburg bestimmte das erste Drittel, doch mehr als das 1:0
durch Mickey Bastings (11.) sollte den Niederländern nicht
gelingen. Parker Bowles sorgte dann aber im Mittelabschnitt für das
2:0 (25.), ehe sich die Hamburger in die Partie kämpften. Norman
Martens in Überzahl (35.) und Andre Gerartz (39.) verkürzten
jeweils. Zuvor hatte Jonne de Bonth auf 3:1 für die Trappers erhöht
(36.). Im Schlussdrittel gelang Moritz Israel der 3:3-Ausgleich
(46.), ehe Bastings auf 4:3 für Tilburg stellte (50.). Israel
schoss Hamburg in doppelter Überzahl in die Verlängerung. Hier war
Bastings nach exakt 19 Sekunden mit dem 5:4 für den Tabellenzweiten
zur Stelle.
Tilburg Trappers – Hannover Indians 5:1 (2:0, 3:0,
0:1)
Im Topspiel des Sonntags waren die Trappers das effektivere Team
und gewinnen so verdient. Ryan Collier markierte schon nach 107
Sekunden die Führung, welche die Niederländer nach und nach
ausbauten. Reno de Hondt (9./24.), Kilian van Gorp (21.) und Brock
Montgomery in Unterzahl (37.) schossen die weiteren Tore. Mark
Ledlin gelang nur noch der Ehrentreffer für die Gäste, welche in
der kommenden Woche auf Andreas Morczinietz verzichten müssen. Der
Routinier musste nach zwei Disziplinarstrafen vorzeitig zum
Duschen.
Preussen Berlin – EHC Timmendorfer Strand 4:2 (2:1, 0:1,
2:0)
Im von vielen Strafzeiten (14 Minors für beide Teams) war
Timmendorf lange Zeit die bessere Mannschaft, steht gegen clevere
Berliner aber ohne Punkte da. Tauno Zobel sorgte für die Führung
der Gäste (9.), ehe die Preussen die Partie drehten. Chris Lijdsman
(14./ÜZ) und Brian Gibbons (15.) schlugen binnen 85 Sekunden zu.
Daniel Clairmont sorgte in doppelter Überzahl nochmal für den
Ausgleich (40.), ehe die Berliner im letzten Drittel effektiver
waren. Marvin Tepper (48.) und Max Janke (53.) sicherten den
Hauptstädtern so drei Punkte.
Black Dragons Erfurt – Herner EV 3:2 (0:0, 1:1,
2:1)
Was wäre nur gewesen, wenn die Black Dragons nicht zehn Spiele am
Stück verloren hätten? Denn seit dem Knotenlöser in Timmendorf
läuft es bei Erfurt deutlich besser. Herne hingegen ist weiter auf
der Suche nach Konstanz, trotz eines guten Aaron McLeod. Der
Kanadier brachte den HEV in Führung (27.), ehe die Drachen
loslegten. Felix Schümann (40.), Michel Maaßen (43.) und Michal
Vazan (46.) machten innerhalb von sechs Minuten alles klar. Der
Herner Anschlusstreffer von McLeod kam zu spät (60.).
Harzer Falken – Icefighters Leipzig 2:3 (0:2, 1:0,
1:1)
Wie war das noch mit Leipzig und den Kleinen? Trotz einer schnellen
Führung durch Antti Paavilainen (5.) und Michal Velecky (11.) tat
sich der Spitzenreiter gegen den Vorletzten schwer. Braunlage war
durchaus gleichwertig und kam durch Alexander Engels
Powerplay-Treffer auf 1:2 heran (33.). Ebenfalls in Überzahl gelang
Damian Schneider das 3:1 (46.), ehe Trevor Hendrikx -ebenfalls bei
einem Mann mehr- nochmals verkürzen konnte (57.). Nach einer
Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Patrick Franz wegen Checks von
Hinten war die Partie dann aber nach 59 Minuten entschieden.
Saale Bulls Halle – Füchse Duisburg 3:6 (0:3, 2:1,
1:2)
Sein zweites Spiel mit seinem neuen Club dürfte Frank Petrozza
deutlich besser gefallen haben. Seine Füchse drückten auf das Tempo
und machten im ersten Drittel drei Tore. Marco Habermann (9.), Lars
Grözinger (19.) und Andris Berzins (20.) sorgten für die klare
Führung. Zwei Überzahl-Treffer von Alexander Zille und Jan Niklas
Pietsch innerhalb von 26 Sekunden brachten Halle zurück ins Spiel
(23.), ehe der oft gescholtene Aaron Beally (34.) wieder für
Beruhigung bei Duisburg sorgte. Andre Huebscher (47.) und Robin
Slanina (56.) machten dann alles klar. Nathan Robinson gelang in
Unterzahl das zwischenzeitliche 3:5 (53.).
Moskitos Essen – Crocodiles Hamburg 7:3 (3:1, 3:1,
1:1)
Nach der Fast-Blamage von Timmendorf setzte Essen im Kampf um Rang
sechs ein echtes Ausrufezeichen. Dominik Lascheit (6.) und Julian
Lautenschlager (7.) verantworteten einen Doppelschlag, jeweils in
Überzahl. Mortz Israel verkürzte ebenfalls mit einem Mann mehr auf
dem Eis auf 1:2 aus Hamburger Sicht (13.), ehe Julian Pelletier
(19.) das 3:1 folgen ließ. Erneut Lascheit in Überzahl (24.) und
Denis Fominych (34.) schraubten das Ergebnis auf 5:1, ehe Thomas
Zuravlevs Hamburgs zweiten Treffer folgen ließ (35.).
Lautenschlagers zweites Tor war dann aber die endgültige
Entscheidung (40.). Norman Martens (42.) für Hamburg und erneut
Pelletier (43.) machten die letzten beiden Treffer.
Rostock Piranhas – Hannover Scorpions 0:4 (0:0, 0:3,
0:1)
Ein überragender Björn Linda (33 Saves) war der entscheidende Mann
für den Tabellenvierten. Die Piranhas verzweifelten am
Scorpions-Schlussmann und haderten mit ihrer Chancenverwertung.
Hannover machte es besser. Patrick Schmid schnürte seinen nächsten
Doppelpack (31./35.), Chad Niddery (38.) und Sean Fischer (60.)
ließen die weiteren Treffer folgen.
Christian Schülling






