Wie schon im letzten Jahr blickt Hockey-News auf die Kader der Oberliga Nord. Von Erfurt nach Braunlage ist es ein Katzensprung, daher begutachten wir heute die Harzer Falken
Es war eine Katastrophen-Saison für die Harzer Falken. Anders kann man das nicht beschreiben, denn am Ende standen nur sieben Siege in 44 Spielen auf der Haben-Seite. Zu oft sahen die Zuschauer am Wurmberg schlechte Spiele, die echten Highlights hielten sich in Grenzen. Nun gibt es einen großen Umbruch, doch die Frage bleibt, ob es wirklich besser wird.
Der Coach
Bernd Wohlmann versucht mal wieder kürzer zu treten und rückt
zurück ins zweite Glied. Mit Arno Lörsch übernimmt ein Rückkehrer
das Kommando hinter der Bande. Der ehemalige Braunlager Spieler
(insgesamt fünf Jahre beim WSV und dem ECB in den 80ern) sammelte
zuletzt in Neuwied, Lauterbach und Limburg seine Meriten. Die
großen Titel fehlten, doch bei allen Stationen etablierte Lörsch
seine Teams in der jeweiligen Liga und hat die Mannschaften in
Gänze besser gemacht. Braunlage wird jetzt seine erste Aufgabe in
der zweigleisigen Oberliga – und garantiert keine
Einfache.
Punkte: 7/10
Goalies
Einen Umbruch gibt es bei den Goalies. Nach Tobias Bannach hat auch
Mario D’Antuono seine Karriere beendet, dazu ist Korff zum Nachbarn
nach Salzgitter gewechselt und FöLi-Spieler Leon Hungerecker zurück
in Kasel. So bleib Fritz-Philipp Hessel die einzige Konstante. Vor
allem in der zweiten Saisonhälfte zeigte der 27-Jährige gute
Leistungen. Mit Fabian Hönkhaus komm ein erfahrener
Drittliga-Goalie, der nach langer Verletzung zeigen will, was er
noch drauf hat. Nicht ohne Risiko, aber das Können ist beim
ehemalige Weidener vorhanden. Dritter im Bunde ist Nachwuchsmann
Nick Paurat, der aus dem Wolfsburger Nachwuchs in den Kader rückt.
Somit verfügen die Falken über ein solides bis gutes Goalie-Duo,
dass sicherlich Punkte sichern
kann.
Punkte: 7/10
Abwehr
216 Gegentore fraßen die Falken im letzten Jahr, viel zu viel, um
Oberliga-tauglich zu sein. Kein Wunder, dass es nun zu einem
Umbruch kommt. Allerdings schmerzt der Abgang von Kapitän Thomas
Schmid, welcher nach Memmingen wechselt. Lediglich Patrick Franz
und Jörn Weikamp bleiben aus der letztjährigen Abwehr erhalten.
Neuer Leader soll US-Boy Zach Josepher werden, der aus Norwegens
erster Liga in den Harz wechselt. Neben ihm sollen die jungen, aber
erfahrenen Nico Ehmann und Anton Barrein für neue Stabilität
suchen. Die Youngster Andreas Druzhinin und Fabian Moerschler
müssen sich noch im Tryout beweisen. Insgesamt konnten die Falken
die Qualität etwas steigern, allerdings fehlt es an Tiefe und
Alternativen. Auch offensiv werden die Verteidiger kaum
entscheidend beitragen können.
Punkte: 3/10
Sturm
Die schlechteste Offensive der letzten Saison muss ohne ihren
Topscorer auskommen, denn Elias Bjuhr ist nicht mehr da. Auch die
jungen Herklotz und Krüger stehen nicht mehr zur Verfügung. Andere
sollen und müssen es richten. So beispielsweise Michael
Buonincontri, welcher mit der Empfehlung von 92 Punkten in 83
Spielen aus Frankreichs zweiter Liga kommt. Gemeinsam mit Patrick
Dzemla, Routinier Artjom Kostyrev und Erik Pipp soll er das Scoring
ankurbeln. Kubail, Denis Gulda und Trattner sind jung, haben Talent
und sollen (endlich) den nächsten Schritt machen. Brückner und
Zerbst bringen etwas Tiefe für die dritte Reihe, hinzu kommen die
Eigengewächse Deich und Bödefeld. Die Try-Out-Spieler Guts, Richter
und Suchomer. In der Breite sind die Neuzugänge sicherlich ein
Upgrade, allerdings fehlt auch im Angriff die Tiefe. Wahrscheinlich
sind die Falken aber auch zu ausrechenbar.
Punkte: 4/10
Fazit:
Falkenfans müssen jetzt tapfer sein: mit den Playoffs werden die
Falken erneut nichts zu tun haben. Allerdings wird Braunlage besser
sein als im letzten Jahr und wird unter Lörsch den ersten Schritt
nach vorne. Wozu das aber reicht, das lassen wir mal
offen.
Gesamtpunkte: 21 von 40
Zugänge:
Fabian Hönkhaus (vereinslos), Anton Barrein, Gregor Kubail (beide
ECDC Memmingen), Andreas Druzhinin (Baden Rhinos Hügelsheim/TO),
Nico Ehmann (Rostock Piranhas), Zach Josepher (Kongsvinger
Knights/NOR), Fabian Mörschler (Soester EG/TO), Michael
Buonincontri (Remparts de Tours/FRA2), Denis Gulda (Füchse
Duisburg), Valerij Guts (Rostock Piranhas/TO), Kevin Richter
(Schwenninger ERC/TO), Adam Suchomer (EHC Timmendorfer
Strand/TO)
Abgänge:
Mario D’Antuono, Tobias Bannach (beide Karriereende), Dennis Korff,
Thomas Herklotz, Delf Sinnecker (alle Salzgitter Icefighters),
Elias Bjuhr (Östersunds IK), Alexander Engel (EG Diez-Limburg),
Thomas Schmid (ECDC Memmingen), Max Bauer, Nick Pitsikoulis,
Christian Schock, Trevor Hendrickx (alle Ziel unbekannt)
Christian Schülling






