Der Herner EV war als Vorrundensieger einer der Überraschungen der Vorsaison. Nun will das Team aus dem östlichen Ruhrgebiet dies bestätigen. Ob dies mit dem Kader gelingen kann?

Trainer
Coach und Teammanager in Personalunion: Frank Petrozza ist der
unumschränkte Herrscher am Gysenberg. Und warum das so ist, beweist
der 46-Jährige Jahr für Jahr. Immer wieder gab es Steigerungen,
zuletzt zum Vorrundensieger. Nun müsste sich der HEV in den
Playoffs noch steigern, dann bauen sie Petrozza eine Statue vor der
Halle.
Punkte: 9/10
Torhüter
Im dritten Jahr in Folge vertraut der HEV auf das Duo
Weidekamp/Wendler und dürfte auch dafür wieder belohnt werden.
Michel Weidekamp mauserte sich trotz seiner erst 19 Jahre zu einem
der besten Goalies der Liga mit dem drittbesten Toreschnitt, der
zweitbesten Saving-Percentage und den drittmeisten Siegen in der
Regular Season. Belohnung ist für ihn eine Förderlizenz für die
Krefeld Pinguine. Aber auch Christian Wendler ist ein guter Mann,
seine Statistiken reichen auf jeden Fall für die Top-15 in der
Oberliga Nord. Zu diesem Duo kommen mit Jendrik Allendorf und Lucas
Eckhardt zwei junge Torhüter.
Punkte: 9/10
Abwehr
Die Abwehr muss Petrozza neu aufbauen. Pietsch, Dreischer, Eckl,
Reckers und Maas haben den Verein verlassen, Geblieben sind aus der
Top-6 der Vorsaison sind nur Kapitän Stephan Kreuzmann und Michel
Ackers. Beide gehören sicherlich zur gehobenen Klasse in der
Oberliga. Dahinter sind aber viele Fragezeichen. Sebastian Eickmann
bringt Erfahrung mit. Aron Wagner sowie die Förderlizenzler Tom
Schmitz und Erik Buschmann bringen Talent mit, müssen aber noch
zeigen, dass sie auf längere Sicht gute Leistungen zeigen können.
Bliebe noch Maik Klingsporn, welcher aktuell ein Try-Out am
Gysenberg durchläuft. So ist die Defensive zunächst einmal
schwächer einzuschätzen als im Vorjahr.
Punkte: 6/10
Angriff
Im Sturm ist der Abgang von Verelst (61 Punkte) wohl der
Schmerzhafteste, wenn gleich Spieler wie Dreschmann und Schneider
in den hinteren Reihen fehlen werden. Doch der Ersatz kann sich
sehen lassen. Neben den Topscorern Brad Snetsinger und Aaron McLeod
wird Danny Albrecht die Hauptlast an Toren und Punkten tragen, dazu
kommt für die Reihen zwei oder drei der DEL2-erfahrene Marcus
Marsall. Mit Hauptig, Luft, Nieberle und Richter wurden erfahrene
Akteure gehalten. Dank der Kooperation mit Krefeld komplettieren
Phillip Kuhnekath, Darren Mieszkowski und Valentin Pfeifer den
Kader – alle drei gelten als große Talente. Damit sollte zumindest
das Scoring der Vorsaison möglich sein.
Punkte: 8/10
Fazit
Für den Herner EV wird es schwer, die Vorsaison zu bestätigen.
Gelingt es Trainer Petrozza der neuformierten Defensive sein System
schnell einzuhauchen, ist ein Wiederholung möglich. Aber auch wenn
nicht, ist der HEV einer der Kandidaten auf die Top-6.
Christian Schülling









