Zu Beginn dieser Woche feierte Österreichs Nationalteam bei der IIHF Weltmeisterschaft in Tampere, Finnland, gegen England den zweiten Gruppensieg und fixierte damit den Verbleib in der Top-Division der besten 16 Eishockeynationen. Mit insgesamt zwei Siegen – gegen Tschechien gelang mit dem 2:1- Shootout-Sieg die große Überraschung – beendeten die Österreicher die WM auf dem 6. Gruppenplatz bzw. insgesamt auf dem 11. Platz, was zuletzt bei der WM 2004 in Tschechien gelang.
Die Red Bulls hatten großen Anteil am rot-weiß-roten Erfolg, waren sie doch gleich mit acht Spielern vertreten und verbuchten auch die meisten Tore und Assists. Der beste österreichische Akteur war einmal mehr der Regular Season MVP der win2day ICE Hockey League, Peter Schneider, der mit 3 Toren und 6 Assists die Team-interne Statistik anführt und damit auch insgesamt der viertbeste WM-Spieler nach der Gruppenphase war.
Kurz nach seiner Rückkehr aus Finnland und bevor er nun nach insgesamt 84 Saisonspielen in den wohlverdienten Urlaub fährt, gab er dem Mediateam des EC Red Bull Salzburg noch ein Interview:
Peter, Österreich hat eine
richtig starke Figur in Finnland gemacht. Wie schätzt du die
Weltmeisterschaft im Nachhinein ein?
Wir wollten uns so gut wie möglich verkaufen, hatten zunächst keine
hohe Erwartungshaltung. Wir haben uns in der Vorbereitung auf die
WM täglich verbessert, wussten aber, dass wir eine junge Mannschaft
mit etlichen Debütanten haben. Aber wir hatten auch einen guten
Teamspirit, einen starken Zusammenhalt in der Mannschaft. Damit
kann man viel erreichen und auch Berge versetzen. Jetzt bin ich
einfach nur stolz auf die Jungs, was sie geleistet haben. Es war
fast in jedem Spiel eine Wahnsinnsleistung, was sie gezeigt
haben.
Ohne die wirklich starke
österreichische Performance schmälern zu wollen – wäre sogar noch
mehr drin gewesen?
Das Mentale spielt natürlich immer eine Rolle. Es macht auch einen
Unterschied, ob man eher verteidigt oder selbst das Spiel machen
muss. Die Leistungen gegen Nationen, die mit uns auf Augenhöhe
spielen, müssen aber besser werden. Dann haben wir auch eine
realistische Chance, irgendwann einmal ins Viertelfinale zu
kommen.
Du hast auch im
Nationalteam mit deinen Linienkollegen Thomas Raffl und Benjamin
Nissner gespielt.
Ja, das war ein großer Vorteil. Wir haben die gute Chemie aus dem
Salzburger Team ins Nationalteam mitnehmen können. Hinten noch mit
Henki [Dominique Heinrich] und Zündi [Kilian Zündl] und im
Powerplay kam dann noch Ali [Wukovits] dazu, das hat einfach alles
gepasst.
Gleich 13 von 15 Toren
wurden von Spielern der Red Bulls erzielt.
Das ist schon bemerkenswert. Aber auf der anderen Seite geht es um
die Teamleistung, nicht nur um die Torschützen. Es gibt viele
wichtige Dinge oder Rollen im Team, die auf viele Schultern
verteilt werden.
Dennoch, mit deiner
Performance hast du aus diesem Kollektiv noch herausgeragt.
Zusammen mit dem Meistertitel, dem Triple-Sweep im Playoff und
deinen persönlichen Auszeichnungen, würdest du sagen, dass das
vielleicht die beste Saison war, die du je gespielt
hast?
Also wenn man all die Höhepunkte zusammenzählt, war das für mich
tatsächlich eine Wahnsinns-Saison, das hätte ich mir nicht besser
erträumen können. Auch der Sieg im Grunddurchgang gehört da noch
dazu. Lediglich in der CHL hätte es noch besser laufen können,
daran arbeiten wir, aber sonst war es nahezu perfekt.
Was hat dich bei der
Weltmeisterschaft am meisten beeindruckt?
Die neue Eisarena in Tampere ist natürlich ein Prachtstück, die
sollte man gesehen haben. Aber vielmehr habe ich die Arbeitsmoral
der guten Teams geschätzt. Wenn sie gegen schwächere Gegner
gespielt haben, z.B. die Finnen gegen uns, da hat einfach jeder
Vollgas gegeben. Da hat kein einziger der Top-Spieler etwas auf die
leichte Schulter genommen. Das sind teilweise Weltmeister und
Olympiasieger, die da gegen uns spielen, und trotzdem wird jeder
Shift mit 100% gefahren.
Und jetzt
Urlaub?
Ja, es wurde wirklich Zeit. Ich war jetzt noch einmal drei Wochen
nicht zuhause und habe mich schon sehr auf meine Freundin und
unseren Hund gefreut. Jetzt geht es ab in den Süden, wir werden
etwas Sonne tanken in Italien.
www.redbulls.com, Pic: Screenshot/ICEHL
