Rafael Rotter wechselte im Juli von den spusu Vienna Capitals aus der win2day ICE Hockey League zum EC Die Adler Stadtwerke Kitzbühel in die Alps Hockey League und war somit der Königstransfer des Sommers. Im Interview erzählt der 36-Jährige unter anderem, wie es zum Wechsel nach Kitzbühel gekommen ist und welche Ziele er mit den Tirolern hat. Zudem blickt der ICE-Champion von 2017 und MVP von 2018 auf die kommenden Gegner Rittner Buam SkyAlps und Tabellenführer Hockey Unterland Cavaliers.
Mittlerweile hast du drei
Spiele in der Alps Hockey League absolviert. Was sind deine ersten
Eindrücke in einer für dich neuen Liga?
„Die Alps Hockey League ist eine wirklich gute Liga. Natürlich ist
sie nicht mit der win2day ICE Hockey League zu vergleichen, aber
jede Mannschaft hat sehr gute Spieler und jedes Team kann
gefährlich werden. Mir macht es sehr viel Spaß in dieser Liga zu
spielen. Ich bin jeden Tag gefordert und das will man auch als
Profi.“
Wie kam es zum Wechsel nach Kitzbühel? Hattest du auch
andere Angebote, oder war es für dich schnell klar, dass du nach
Kitzbühel wechselst?
„Mein Ziel und Plan war es eigentlich die nächsten ein bis zwei
Jahre bei den spusu Vienna Capitals zu bleiben. Wien hat sich aber
dazu entschieden, den jüngeren Weg zu gehen, was ich natürlich
akzeptiert habe. Daraufhin habe ich kurz überlegt, bei einem
anderen Verein in der ICE anzuheuern, bin dann aber zum Entschluss
gekommen, wenn in der ICE, dann nur in Wien. Ich war anschließend
mit Zell am See in Kontakt, über Philipp Ulrich, welcher einer
meiner besten Kollegen ist, bin ich auch in Kitzbühel ins Gespräch
gekommen. Mit Head Coach Marco Pewal hatte ich ebenfalls eine gute
Connection nach Kitzbühel und der Verein hat sich auch sehr um mich
bemüht, weshalb ich schließlich nach Kitzbühel wechselte. Ich bin
sehr glücklich, dass ich jetzt in Kitzbühel spiele.“
Wie ist das Leben in Kitzbühel? Hast du dich schon an das
„Landleben“ gewöhnt, oder geht dir die Großstadt ab?
„Kitzbühel ist natürlich ein anderes Pflaster. Im Vergleich zu Wien
ist Kitzbühel ein Dorf, aber ein Dorf mit sehr vielen Möglichkeiten
und ich fühle mich sehr wohl. Ich liebe es Sport zu betreiben und
hier mit den Bergen und Seen ist sehr viel möglich. Ich sitze oft
am Rad und besteige verschiedene Berge. Ich freue mich auch schon
auf den Winter, da ist hier bekanntlich auch sehr viel
möglich.“
Bei Kitzbühel bist du einer der erfahrensten Spieler. Wie
sehr siehst du dich als Führungsspieler?
„Ich glaube ich bin ein Ansprechpartner für viele Spieler und ich
glaube alle Spieler wissen, dass ich immer bereitstehe, um Tipps
und Ratschläge zu geben. Wir haben aber einige erfahrene Spieler im
Team, die allesamt sehr bodenständig sind. Es ist sehr wichtig
viele Führungsspieler zu haben, die eine Mannschaft leiten.“
Versuchst du auch auf die jungen Spieler einzuwirken, indem
du ihnen Tipps gibst, oder sie aufbaust, wenn ihnen ein Fehler
unterlaufen ist?
„Nicht nur auf die jungen Spieler. Ich glaube mein Denken ist immer
schon so gewesen, dass man immer weiterlernen kann, egal ob man
jung oder alt ist. Ich lerne auch jeden Tag dazu, auch von den
jungen Spielern. Natürlich versuche ich in gewissen
Spielsituationen Tipps zu geben und ich glaube, dass ich viel
weitergeben kann.“
Mit sieben Punkten seid ihr sehr gut in die Saison
gestartet. Wie lauten eure Saisonziele?
„Dass wir bislang sieben Punkte holten, ist sehr wichtig, aber das
ist auch unser Ziel und meine Anforderung, nicht nur an mich,
sondern an die Mannschaft, dass wir in jedem Spiel alles geben und
versuchen jede Partie zu gewinnen. Jeder Punkt zählt, da wir gegen
alle Mannschaft im Grunddurchgang nur zwei Mal spielen. Unser Ziel
ist unter die Top-6 zu kommen, aber das wird kein leichtes
Unterfangen, das ist uns bewusst. Die Liga ist sehr
ausgeglichen.“
Mit einem Tor und vier Assists hattest du auch persönlich
einen guten Einstand. Wie zufrieden bist du mit deinem
Saisonstart?
„Für mich sind die Punkte nebensächlich. Ein guter Spieler macht
andere Spieler besser, finde ich. Und ein guter Spieler ist nicht
nur an Punkten zu bemessen. Wichtig ist ein Spieler auf dem Eis zu
sein, gegen den man nicht gerne spielt. Wenn man dann noch viele
Punkte macht, schaut das natürlich gut aus, aber ich werde lieber
mit wenigen Punkten Meister, als Tabellenletzter und Topscorer zu
werden. Wenn wir als Mannschaft gut spielen, dann kommen die Punkte
ohnehin von selbst.“
In dieser Woche warten mit den Rittner Buam SkyAlps und dem
aktuellen Tabellenführer Hockey Unterland Cavaliers zwei schwierige
Gegner auf euch. Wie lautet deine Zielsetzung für die beiden
Showdowns?
„Ritten ist eine sehr gute Mannschaft. Wir haben auf jeden Fall
großen Respekt vor ihnen, werden aber versuchen ihnen unser Spiel
aufzuzwingen, was mit Sicherheit kein leichtes Unterfangen werden
wird. Das gleiche gilt am Samstag gegen Unterland. Sie sind aktuell
noch ungeschlagener Tabellenführer. Ich denke beide Spiele können
mit Blick auf die Tabelle schon richtungsweisend sein. Daher müssen
wir uns voll konzentrieren und so viele Punkte wie möglich
holen.“
www.alps.hockey, Foto: Muehlanger/Franke









