Erst zum fünften Mal in der Ligageschichte geht eine Finalserie in ein entscheidendes siebentes Spiel. Das letzte Mal als ein Titelkampf über die volle Distanz ging, standen sich dieselben Teams gegenüber, die auch am Freitag im letztmöglichen Entscheidungsspiel um die „Karl Nedwed Trophy“ kämpfen. Damals setzte sich der HCB Südtirol Alperia zu Gast beim EC Red Bull Salzburg durch. Außer den Südtirolern kürten sich Salzburg (2011), der EC-KAC (2009) und die spusu Vienna Capitals (2005) in einem siebenten Spiel zum Champion.
Siebente Spiele in den Playoffs sind für Akteure wie auch Fans das Größte, was ein Eishockey-Herz begehren kann. Überboten wird ein derartiges Spektakel lediglich, wenn es sich dabei zusätzlich um ein Finalspiel handelt. So spektakulär ein „Game-7“ ist, so selten kommt es auch vor. Von insgesamt 109 ausgespielten „best-of-seven“-Serien gingen lediglich 17 – also knapp über 15% – über die volle Distanz.
Überhaupt erst zum fünften Mal seit Liganeugründung 2000 geht eine Finalserie in ein siebentes Spiel. Noch nie konnte ein Team zweimal den Titel im „Game-7“ gewinnen. Das wird sich allerdings heute ändern, kamen doch sowohl der HCB Südtirol Alperia (2018) als auch der EC Red Bull Salzburg (2011) bereits in diesen Genuss.
Caps küren sich durch
„Jersey-Trick“ erstmals in einem Game-7 zum Champion
Das erste Team, das eine Finalserie in einem siebenten Spiel für
sich entscheiden konnte, waren die spusu Vienna Capitals 2005. Der
damalige Headcoach Jim Boni griff im letzten Finalspiel gegen den
EC-KAC in die Trickkiste und überraschte mit einem psychologischen
Manöver. Da sich in allen sechs Finalspielen zuvor immer das
Auswärtsteam durchsetzte, ließ er sein Team im entscheidenden
Heimspiel mit den für „Road Games“ vorgesehenen Jerseys auflaufen –
und das mit Erfolg: Die Caps kürten sich mit einem 6:2-Erfolg – dem
einzigen Heimsieg in dieser Serie – zum Champion.
KAC gelingt Titelgewinn bei
zweitem „Game-7“-Anlauf
Vier Jahre nach der bitteren Finalniederlage im „Game-7“ gegen Wien
konnten die Klagenfurter endlich mit diesem Thema abschließen. In
der Finalserie 2009 gegen den EC Red Bull Salzburg stellten die
Klagenfurter nach 1:2-Serienrückstand zwischenzeitlich auf 3:2. Die
Red Bulls – die zu diesem Zeitpunkt bereits zweimaliger
Titelverteidiger waren – kämpften sich zwar mit einem Overtimesieg
noch ins Game-7, mussten sich dort allerdings in Klagenfurt mit 1:2
geschlagen geben. Für das Game-Winning-Goal und damit für den
dritten Meistertitel des EC-KAC seit Liganeugründung sorgte damals
Chris Harand.
Auch Salzburg gewinnt im
zweiten Anlauf ein Game-7 der Finals
Der EC Red Bull Salzburg konnte 2011 als erstes Team ein siebentes
Spiel einer Finalserie als Auswärtsteam gewinnen. Zwei Jahre nach
der Finalniederlage gegen den EC-KAC kam es zur Neuauflage, die
erneut über die volle Distanz ging. Salzburg – das in diesem Jahr
bereits im Halbfinale über sieben Spiele gehen musste – feierte
einen 3:2-Erfolg in einem packenden Endspiel in Klagenfurt. Dies
war bislang das einzige siebente Spiel einer Finalserie, das erst
in der Overtime entschieden wurde – und das von niemand Geringerem
als Liga-Rekordspieler Thomas Koch, in seinem allerletzten Spiel
für die Red Bulls.
Bozen gewinnt als erstes
Team Trophäe in seinem ersten „Game-7“-Finalspiel
Das bis dato letzte siebente Finalspiel lieferten sich mit dem HCB
Südtirol Alperia und dem EC Red Bull Salzburg exakt jene
Protagonisten, die sich auch am Freitag im Spiel um das Championat
2023/24 gegenüberstehen. Am 20. April 2018 – also exakt fünf Jahre
und einen Tag vor dem morgigen Game-7, kämpften sich die Südtiroler
in Salzburger zu ihrem zweiten Meistertitel in der win2day ICE
Hockey League. Beim 3:2-Erfolg sorgte Luca Frigo mit dem 3:0 für
das Game-Winning-Goal. Frigo ist der einzige Torschütze von damals,
der auch am Freitag wieder auf dem Eis stehen wird. Aber mit Martin
Stajnoch, Peter Hochkofler, Dominique Heinrich und Mario Huber hat
auch der EC Red Bull Salzburg Protagonisten im Line-Up, die sich
2018 noch in „Game-7“ gegen Bozen geschlagen geben mussten und nun
fünf Jahre später auf Revanche aus sind.
ice.hockey , Bild: GEPA pictures/ Valentina Gallina
