Schweizer Meister, KHL-Champion, amtierender Spengler-Cup-Sieger und Bronzemedaillen-Gewinner bei den Olympischen Spielen 2018 – mit der Verpflichtung von Linden Vey ist den Vienna Capitals ein veritabler Transfercoup gelungen.
Der 33-jährige Center, der mit
Stationen in der NHL, KHL, NL und DEL in den besten Ligen der Welt
gespielt hat, unterschrieb trotz einer Vielzahl an Angeboten aus
ganz Europa einen Zweijahresvertrag in Wien. In der abgelaufenen
Saison spielte Vey in der KHL für Avangard Omsk und in der Schweiz
beim HC Fribourg-Gottéron, mit dem der Kanadier im vergangenen
Dezember den prestigeträchtigen Spengler Cup gewann. Vey stellt das
letzte Puzzleteil der Offensive dar. Die Neuverpflichtung eines
weiteren Verteidigers in den kommenden Wochen wird die Kaderplanung
der Hauptstädter komplettieren.
Linden Vey kam am 17. Juli 1991 im kanadischen Wawak, Saskatchewan
zur Welt. Auf höchstem Junioren-Niveau ging der Angreifer von 2007
bis 2011 für die Medicine Hat Tigers in der Western Hockey League
aufs Eis. Im Jahr 2009 wurde Vey in der vierten Runde des
NHL-Drafts von den Los Angeles Kings ausgewählt. In seiner finalen
WHL-Saison, der Spielzeit 2010/11, markierte Vey in 69
Grunddurchgangsspielen insgesamt 116 Scorerpunkte (46 Tore + 70
Assists). Kein anderer Spieler in der gesamten Canadian Hockey
League verbuchte in jener Saison mehr Torbeteiligungen als der
Rechtsschütze. Dementsprechend gewann Vey auch die Bobby Clarke
Trophy für den WHL-Topscorer. Im Laufe seiner WHL-Karriere sammelte
der Kanadier in insgesamt 305 Spielen 321 Scorerpunkte (118 Tore +
203 Assists). Im Anschluss ging Vey in der American Hockey League
für die Manchester Monarchs, das AHL-Partnerteam der Kings, auf
Punktejagd. Sein NHL-Debüt gab der Kanadier am 7. November 2013
gegen die Buffalo Sabres. Für die Kings absolvierte Vey in der
Saison 2013/14 insgesamt 18 NHL-Spiele. Im Sommer 2014 sicherten
sich die Vancouver Canucks per Trade die Dienste des
Rechtsschützen. Für die Canucks kamen in den kommenden zwei
Spielzeiten insgesamt 117 weitere NHL-Spiele mit 39 Punkten (14
Tore + 25 Assists) hinzu. Im Juli 2016 unterschrieb Vey einen
Einjahresvertrag bei den Calgary Flames, für die der Kanadier nur
vier Spiele im Saisonfinish absolvierte. Für AHL-Partnerteam
Stockton Heat kam der Angreifer jedoch auf 66 Spiele mit 60 Punkten
(19 Tore + 41 Assists). Vey absolvierte zwischen 2011 und 2017
insgesamt 139 NHL-Spiele (44 Punkte) und 295 Einsätze (243 Punkte)
in der AHL.
Im Jahr 2017 übersiedelte Vey erstmals in die KHL zum kasachischen
Hauptstadtklub Barys Astana. Mit 52 Punkten (17 Tore + 35 Assists)
in 50 Spielen war der Kanadier zweitbester Scorer seines Teams. Im
Februar 2018 war Vey bei den Olympischen Spielen Teil des
Nationalteams seines Heimatlandes. Mit dem Team Canada gewann der
Angreifer letztendlich die Bronzemedaille. Die Playoffs der Saison
2017/18 nahm Vey mit den ZSC Lions in Angriff. Mit den Zürchern
gewann der Rechtsschütze auch gleich die Schweizer Meisterschaft.
Vey kehrte daraufhin in die KHL zurück. Zwischen 2018 und 2020 war
der Kanadier eine der Stützen von ZSKA Moskau. Im zwei Spielzeiten
mit den Hauptstädtern verbuchte Vey 103 Punkte (29 Tore + 74
Assists) in 130 Spielen. Gleich in der Saison 2018/19 gewann der
heute 33-Jährige den Gagarin Cup mit ZSKA. Vey wechselte mit der
Spielzeit 2020/21 zu einem weiteren KHL-Spitzenklub, SKA St.
Petersburg. Für SKA absolvierte der Kanadier 78 Spiele, ehe er im
November 2021 wieder nach Astana wechselte. In der Spielzeit
2022/23, in der der Angreifer erstmals mit einem weiteren
Caps-Neuzugang, Nelson Nogier, zusammenspielte, war Vey mit 41
Punkten (18 Tore + 23 Assists) bester Scorer seines Teams. Der
Stürmer wechselte für die Saison 2023/24 in die DEL zu den Adlern
aus Mannheim. Dort verbuchte Vey mit 46 Punkten (8 Tore + 38
Assists) in 45 Ligaeinsätzen mehr als eine Torbeteiligung pro
Spiel. Die vergangene Saison begann der Kanadier wieder in der KHL
bei Avangard Omsk. Nach 19 Punkten aus 20 Spielen verließ Vey die
Russen wieder, um im November 2024 zum HC Fribourg-Gottéron in die
Schweiz zu wechseln. Mit dem HCFG holte der 33-Jährige im
vergangenen Dezember den ersten Spengler-Cup-Titel der
Vereinsgeschichte. Im Laufe seiner Karriere absolvierte Vey
insgesamt 360 KHL-Spiele und markierte dabei 271 Punkte (88 Tore +
183 Assists).
Statement Linden
Vey
„Meine Frau und ich suchten nach dem besten Ort, an dem wir unsere
Familie großziehen können und ich weiterhin auf hohem Niveau
Eishockey spielen kann. Nach unseren Gesprächen mit den
Verantwortlichen der Capitals war uns schnell klar, dass Wien der
ideale Ort ist, um meine Karriere fortzusetzen. Ich bin ein Center,
der das Spiel an sich zieht und in jeder Spielsituation konstant
abliefert. Ich freue mich auf meine Zeit bei den Vienna Capitals
und werde jeden Tag versuchen, mit bestem Beispiel für die
Organisation ans Werk zu gehen.“
Statement Christian Dolezal,
Sportlicher Leiter der Vienna Capitals
„Vom Präsidium über die Geschäftsführung bis hin zur sportlichen
Abteilung hat jeder seinen Teil dazu beigetragen, dass wir Linden
unter Vertrag nehmen konnten. Unerlässlich dafür war auch das
zusätzliche Engagement eines Partners, ohne das wir diese
Verpflichtung nicht hätten stemmen können. Zum Spieler Linden Vey
muss ich nicht viel sagen, seine Vita und seine Erfolge sprechen
eine deutliche Sprache. Er ist das fehlende Puzzleteil in unserer
Offensive und hebt den Kader mit seiner Qualität auf ein ganz neues
Level. Die Verpflichtung von Linden ist ein Statement an unsere
Partner, Fans, aber auch unsere Konkurrenten und zeigt, wo wir
sportlich wieder hinwollen.“
vienna.capitals.at , Bild: Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons
