Beim EC VSV läuft nach der überraschenden Trennung von Trainer Tray Tuomie die Suche nach einem Nachfolger auf Hochtouren. Sportchef Herbert Hohenberger, der gemeinsam mit Marco Pewal interimistisch an der Bande steht, gab im Gespräch mit der „Kronen Zeitung“ erstmals nähere Einblicke in die Hintergründe und die Erwartungen an den kommenden Cheftrainer.
Obwohl das Aus von Tuomie für Außenstehende wie ein Schnellschuss wirkte, betonte Hohenberger, dass die Entscheidung intern gut abgestimmt gewesen sei: „Was nach außen hin ist, ist mir relativ egal. Wichtig ist, dass intern die richtigen Entscheidungen getroffen worden sind. Die Mannschaft ist informiert worden – alles ist gut.“
Zu möglichen sportlichen Gründen für die Entlassung wollte der Sportchef nicht näher Stellung nehmen – betonte aber, dass der Zeitpunkt niemals eindeutig richtig oder falsch zu bestimmen sei. Dass der VSV unter Tuomie zuletzt vier Siege aus sechs Spielen holte, spielte bei der Entscheidung offenbar keine zentrale Rolle. „Harry Lange war auf Platz drei und ist in Graz auch gefeuert worden. Ich war schon einmal in Deutschland auf Platz drei und bin auch gefeuert worden“, meinte Hohenberger und ließ offen, ob interne Differenzen den Ausschlag gaben.
Trainersuche bereits im Gange
Seit Donnerstag laufen Gespräche mit potenziellen Kandidaten. „Wir haben mit dem Vorstand noch ein paar Gespräche. Dann wird ausgefiltert, das ist ein Prozess, geht nicht von heute auf morgen“, so Hohenberger. Durch die Verkündung des Trainerwechsels hätten sich zahlreiche Agenten gemeldet und Trainerlisten übermittelt. Einen Favoritenkreis gebe es bereits, Namen wollte der Sportchef jedoch nicht kommentieren.
Welcher Trainertyp kommt infrage?
Klar äußerte sich Hohenberger zum gewünschten Profil des neuen Übungsleiters: „Ich glaube, wir haben eine intakte Mannschaft. Der Neue muss nur ein bisschen Feintuning machen.“ Ein autoritärer Führungsstil komme für ihn jedenfalls nicht infrage: „Es gibt Leute, die sagen, sie fahren über die Mannschaft drüber. Aber das sind Diktatoren – das passt nicht so gut zum Team.“
Gesucht wird also ein Trainer, der weniger auf harte Linie setzt, sondern taktisch feinschleift und die funktionierende Teamstruktur übernimmt. „Am Eis und in taktischer Hinsicht brauchen wir ein gewisses Feintuning“, betonte der Sportchef.
Bild: VSV/Krammer





