Der Spielplan der win2day ICE Hockey League erscheint in diesem Jahr so spät wie noch nie. Während das Auftaktwochenende bereits in einem Teaser bekannt gegeben wurde, folgt der vollständige Spielplan erst am 24. Juli.
Verantwortlich für die Erstellung des Spielplans ist, wie LAOLA berichtet, Ulrich Erd, der bereits seit 2015 in der Ligaleitung tätig ist. Die Arbeit beginnt für ihn und sein Team bereits im Jänner oder Februar, wenn erste Rahmentermine und Hallenverfügbarkeiten eingeholt werden. Dennoch können endgültige Entscheidungen erst getroffen werden, wenn internationale Turniertermine wie Weltmeisterschaften oder Olympische Spiele feststehen.
Ein zusätzlicher Faktor in diesem Jahr war die späte Festlegung des österreichischen TV-Partners. Dessen Wünsche hinsichtlich bestimmter Spielpaarungen und Sendezeiten mussten kurzfristig in den Plan eingearbeitet werden. Auch die Zusammensetzung der Liga war lange unklar – etwa, ob Asiago oder Ferencvaros teilnehmen würde.
Ein zentrales Problem stellt die Verfügbarkeit der Hallen dar. Viele Arenen sind im Besitz öffentlicher Stellen und werden auch für andere Veranstaltungen wie Konzerte, Messen oder Kunsteislauf genutzt. So kommen allein im Grunddurchgang mehr als 100 Termine zusammen, an denen kein Heimspiel stattfinden kann. In Villach etwa sorgt der Bau einer zweiten Eishalle dafür, dass an fünf Wochenenden nicht gespielt werden kann. Auch Ljubljana und Graz melden besonders viele Sperrtermine.
Zusätzlich erschweren internationale Rahmenbedingungen die Planung. Die teilnehmenden Teams aus Ungarn und Slowenien spielen parallel auch nationale Wettbewerbe. Zudem sind Pausen für die CHL und für Nationalteam-Breaks vorgesehen. Der Olympia-Zyklus verlängert die Unterbrechungen in dieser Saison zusätzlich.
Ein weiteres Element, das bei der Erstellung des Spielplans berücksichtigt werden muss, sind die „Roadtrips“. Dabei handelt es sich um zwei Auswärtsspiele eines Teams innerhalb von 48 Stunden. Solche Bündelungen sind vor allem aus logistischen und wirtschaftlichen Gründen für viele Teams wichtig, lassen sich jedoch wegen der begrenzten Wochenendtermine nicht immer umsetzen.
Auch auf die Wünsche der TV-Partner muss Rücksicht genommen werden. Puls24 verlangte etwa, dass an Sonntagen zwei rein österreichische Begegnungen stattfinden. Der ORF wiederum hat für seine Übertragungen auf ORF1 konkrete Paarungen festgelegt, die entsprechend eingeplant werden müssen.
Die Regel, dass möglichst wenige Spiele unter der Woche stattfinden sollen, konnte in dieser Saison teilweise besser eingehalten werden. Durch den Aufstieg von Italien und Slowenien in die A-Gruppe der WM entfällt der Zwang zu besonders frühem Ligabeginn. Dadurch wird der erste Wochenspieltag erst Ende Oktober angesetzt.
Insgesamt ist die Erstellung eines Spielplans in einer multinationalen Liga wie der ICE ein hochkomplexes Unterfangen. Neben sportlichen und wirtschaftlichen Aspekten müssen politische, infrastrukturelle und mediale Rahmenbedingungen berücksichtigt werden.
