Johan Strömwall kam im Jahr 2000 nach Österreich und wurde nach einer fulminanten Saison Meister mit dem EC-KAC. Der Schwede beendete in Klagenfurt, wo er seine heutige Ehefrau kennenlernte, die Spielerkarriere. Seine Trainerlaufbahn begann der frühere Center in Bozen, später wurde Strömwall Headcoach in Villach. Mittlerweile hat der 59-Jährige die Sportart gewechselt, er ist Manager eines schwedischen Basketballvereins.
Johan Strömwall debütierte in der Saison 1982/83 in der ersten Mannschaft von Luleå HF, wo er insgesamt 16 Spielzeiten verbrachte und eine Meisterschaft gewann. Zu den weiteren Karriere-Höhepunkten gehörte unter anderem die WM-Silbermedaille 1990 mit seinem Heimatland. Im Sommer 2000 folgte im Alter von 36 Jahren erstmals ein Wechsel ins Ausland, der Center unterschrieb beim EC-KAC. In der damals neu gegründeten Liga mit zehn österreichischen Teams fand sich der Schwede schnell zurecht. Die Klagenfurter gewannen den Grunddurchgang, sie mussten in 36 Spielen nur fünf Niederlagen hinnehmen. Nach Siegen über Graz und Kapfenberg in den ersten beiden Playoff-Runden triumphierte der KAC im Final-Derby gegen den VSV und krönte sich zum Meister. Strömwall kam in 49 Spielen auf fulminante 89 Punkte. „Besonders dieses Jahr war sehr gut, die erste Linie hat viele Punkte gesammelt. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt meiner Karriere schon viel Erfahrung und war sehr entspannt. Das Spielen hat richtig Spaß gemacht“, erinnert sich Strömwall. Der Schwede blieb noch zwei weitere Jahre in Klagenfurt. Er kam in beiden Spielzeiten auf einen Schnitt von über einem Punkt pro Partie, für den KAC war aber jeweils im Halbfinale Endstation.
Head Coach in Bozen und
Villach
Nach der Saison 2002/03 beendete Strömwall seine Spielerkarriere
und übernahm den Posten des General Managers von seinem
Heimatverein Luleå. An seiner Seite war damals schon die heutige
Ehefrau Bettina, die er während seiner Zeit in Klagenfurt
kennenlernte. Nach zwei Jahren in Nordschweden öffnete Strömwall
ein neues Kapitel, er heuerte als Trainer in Bozen an. „Der
Trainerjob hat mich interessiert. Ich wollte es unbedingt
ausprobieren und schauen, ob ich dafür geeignet bin. Thomas Cijan
hat damals den Kontakt zu Bozen hergestellt, die Saison ist aber
nicht wie gewünscht verlaufen“, erinnert sich Strömwall, der
daraufhin ein Angebot aus Zell am See annahm. Er blieb dem
heimischen Eishockey auch nach seinem Engagement im Pinzgau
erhalten, wurde zunächst Co-Trainer vom Nationalteam und wechselte
schließlich im November 2008 nach Villach.
In der Draustadt fungierte der Schwede als Assistant Coach von Larry Huras, der den VSV nach einer Saison verließ. Strömwall stieg zum Head Coach auf, er blieb noch etwas mehr als eineinhalb Jahre beim Klub. Nach durchwachsenen Leistungen zog der Schwede selbst die Konsequenzen und legte sein Traineramt im Februar 2011 nieder. „Ich hatte in Villach eine schöne Zeit, die Zusammenarbeit mit der Klubführung war sehr gut. Obwohl einige Jahre dazwischen lagen, wurde ich damals immer wieder auf meine KAC-Vergangenheit angesprochen. Das Kärntner Derby ist doch etwas ganz Besonderes und sehr wichtig für das österreichische Eishockey.“
Überraschender Wechsel
zum Basketball
Strömwall setzte seine Trainerlaufbahn in der Heimat fort, er
übernahm Södertälje – der Klub stieg in der Vorsaison in die
HockeyAllsvenskan ab. Nach über zwei Jahren endete das Engagement
und damit kehrte der Ex-Profi dem Eishockey den Rücken. Strömwall
arbeitete fortan unter anderem als Unternehmensberater, bis im Jahr
2020 ein neues Kapitel in Schwedens höchster Basketballliga begann.
„Ein Headhunter hat mich angerufen und gefragt, ob ich Manager vom
Basketballklub in Södertälje werden möchte. Ich meinte, dass ich
mich im Basketball nicht gut auskenne. Das war aber kein Problem,
sie suchten gezielt nach einem Geschäftsführer, der sich auch um
die Vermietung der Arena kümmert“, so der 59-Jährige, der das
Angebot annahm und in den Südwesten Stockholms zurückkehrte. „Der
Job macht viel Spaß. Ich schaue mir nicht jedes Training an, kann
mich viel mehr auf die Leitung des gesamten Betriebs
konzentrieren“.
Abseits des Arbeitsalltags genießt Sport nach wie vor eine hohe Priorität im Leben von Strömwall. „Ich trainiere viel, gehe Rad fahren, schwimmen, langlaufen und ins Fitnessstudio. Ich halte mich fit, das gehört zu meinem Lebensstil“. Im Eishockey verfolgt Strömwall vor allem seinen Sohn Malte, der in der letzten Saison bei den Chicago Wolves in der American Hockey League spielte. Nachdem der letzte Besuch in Klagenfurt schon ein paar Jahre zurückliegt, würde Strömwall gerne wieder nach Kärnten kommen. Und sich dann auch in der Eishalle blicken lassen.
www.ice.hockey, Foto: ICEHL/GEPA pictures/ Oskar Hoeher
